Coronavirus: Raspberry Pi wird zum Beatmungsgerät

(Foto: Marc Mascorro)
Der Mascobot 2.0 könnte Leben retten – so heißt ein Beatmungsgerät, das vom kalifornischen Roboteringenieur Marco Mascorro entwickelt wurde. Der Ventilator, wie solche Maschinen im Englischen genannt werden, basiert auf Komponenten, wie sie auch in Fahrzeugen oder im sanitären Umfeld zum Einsatz kommen, und verwendet ein Raspberry Pi als Steuerung.
Mascorro hatte mit dem Design des Mascobot 2.0 im März 2020 begonnen, schon im Mai 2020 könnten finale Versionen des Beatmungsgeräts in Krankenhäusern getestet werden. In der kolumbianischen Hauptstadt Bogotá wollen laut der britischen BCC zwei Einrichtungen den Mascobot 2.0 erproben. Reguläre Beatmungsgeräte, genauer deren Bauteile, seien in Südamerika derzeit schwer zu beschaffen, weshalb das von Mascorro entworfene Modell vielen Menschen das Leben retten könnte.
Vorerst wird der Mascobot 2.0 fünf Tage lang mit künstlichen Lungen getestet, danach sollen Tierversuche erfolgen. Wenn auch diese erfolgreich sind, werden Tests mit Menschen vorgenommen – im besten Fall kann das Beatmungsgerät ab Sommer 2020 in Kliniken eingesetzt werden. Als elektronische Steuereinheit wird ein Raspberry Pi samt einem Arduino verwendet, sie reguliert den Luftdruck sowie die Ventile und kontrolliert die anteilige oder vollständige Beatmung eines Patienten.
Laut der Raspberry Pi Foundation ist vor allem der Raspberry Pi Zero stark nachgefragt, der einfachste SBC (Single-Board-Computer) der Reihe. Laut CEO Eben Upton seien im ersten Quartal 2020 rund 192.000 Stück der Platine gefertigt worden, bald soll die Anzahl auf 250.000 steigen. Auch anderswo erhöht sich der Bedarf für Chips für medizinische Geräte: So soll Intel innerhalb kürzester Zeit über 18.000 eigentlich ausgelaufene Broadwell-CPUs produziert haben, die bestellte Charge umfasst 25.000 solcher Prozessoren für Ventilatoren.
Autor des Artikels ist Marc Sauter.
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