„Wie heißt eigentlich der Vater von Noah aus der 4b? Wann zieht die gute Freundin aus Studienzeiten in ihre neue Wohnung? Und wann hat nochmal das Patenkind Geburtstag?“ Informationen wie diese können Beziehungen stärken, gehen im Alltag aber häufig unter. Das Open-Source-Tool „Monica“ soll dabei helfen, genau solche Details im Blick zu behalten – und fungiert damit als eine Art CRM-System fürs Privatleben.
Monica: Open-Source-Tool fürs private Netzwerk
Wer an wichtige Termine im Freundes- und Bekanntenkreis denken und Details aus Gesprächen langfristig behalten will, kann abseits von Papierkalender und Notizbuch auf digitale Helfer setzen. Eine Basis bietet beispielsweise die Kontaktkartei im Smartphone – hier lassen sich neben Name und Telefonnummer auch wichtige Daten, Beziehungen oder Memos eintragen.
Funktionsumfang und Platz sind dabei allerdings ziemlich begrenzt. Und: Wenn beispielsweise Messenger-Apps einen Zugriff auf die Kontakte einfordern, bekommen sie bei einer entsprechend gepflegten Kartei neben Name und Telefonnummern noch eine Vielzahl anderer Informationen.
Etwas mehr Funktionen und weniger Zugriff von außerhalb bietet dagegen das Open-Source-Tool Monica.
„Monica“ und „Chandler“: Das steckt hinter dem CRM fürs Privatleben
Monica verschickt Terminerinnerungen, bietet Platz für Tagebucheinträge, Geschenkideen und schlägt bei Bedarf vor, sich doch einmal wieder bei einer bestimmten Person zu melden.
Hinter dem Programm stehen zwei Entwickler aus Montreal. Alexis Saettler und Regis Freyd haben ihr Projekt nach dem Charakter Monica aus der Serie „Friends“ benannt; derzeit arbeiten sie an einer neuen Version – die intern „Chandler“ heißt.
„Monica ist für Menschen gedacht, die einen Beruf und eine Familie haben und damit beschäftigt sind, Beruf und Privatleben in Einklang zu bringen“, schreiben Freyd und Saettler auf ihrer Website.
Der Code für Monica ist via GitHub frei verfügbar – und das aus gutem Grund: „Dieses Maß an Transparenz gewährleistet sowohl die Sicherheit der Anwendung als auch Ihren Seelenfrieden hinsichtlich dessen, was wir mit Ihren Daten tun (nämlich nichts).“ Durch den Open-Source-Charakter der Anwendung bekommen die beiden Entwickler außerdem immer wieder Input und Unterstützung aus der GitHub-Community zur Weiterentwicklung.
Insgesamt soll bei Monica gelten: „Es ist ein privater Ort nur für Sie, der Ihnen gehört, ohne Werbung oder bösartige Software, die Ihre Daten ausliest, wo Sie sicher dokumentieren können, was Sie über Ihre Lieben wissen. Und wenn Sie eine weitere Sicherheitsstufe wünschen, können Sie Monica jederzeit auf einem eigenen Server installieren.“
Wer das Programm selbst hostet, zahlt nichts dafür – für alle anderen User:innen werden monatlich neun US-Dollar fällig.
Schade nur, dass sich Monica schon sehr lange nicht mehr weiterentwickelt hat. Eine stärkere Alternative ist hier z.B. Dex https://getdex.com/ oder auch Folk http://folk.app/
Diese sind zwar nicht Open-Source, entwickeln sich aber wesentlich stärker weiter.