Crowdfunding: Paypal tritt mit Generosity Network in Konkurrenz mit Gofundme
Paypal-Kunden können jetzt über den Fundraising-Service „Generosity Network“ eine Spendenseite einrichten. Neben Privatleuten bilden kleine Unternehmen und Wohltätigkeitsorganisationen die Zielgruppe. Zuweisungen nehmen Interessierte über die Zahlungsplattform oder über Kredit- und Giro-Karten vor. Laut Techcrunch beabsichtigt der Anbieter aber, den Karteneinsatz in geraumer Zukunft mit Transaktionskosten zu belegen. Nutzer können Kampagnen auch für andere, etwa in Not geratene Familien, starten. Die Einnahmen kommen dann auf das Konto des Organisators, der sie weiter verteilen soll.
Die Bedienung hat der Betreiber einfach gehalten und sie erinnert an das vermeintliche Vorbild Gofundme. Im Gegensatz zu Gofundme begrenzt Paypal jedoch die Spendensumme auf 20.000 US-Dollar. Auch den Zeitraum der Kampagnen hat der Finanzdienstleister limitiert: 30 Tage sind das Maximum. Als Voraussetzung nennt Paypal einen guten Ruf des Kontos, es darf also keine schlechten Bewertungen oder offenen Verfahren enthalten. Zudem sei immer nur eine Kampagne pro Konto zulässig. Zurzeit dürfen ausschließlich Kunden aus den USA Generosity Network nutzen. Die Spendenseiten sind jedoch auch für Nicht-Kunden aus aller Welt zugänglich.
Unbürokratische Hilfe in Zeiten von Corona
Paypal gibt als Grund für die Ausweitung des eigenen Spendenservices „Money Pools“ die steigende Popularität von Peer-to-Peer-Crowdfunding an. Sie wird auf die Krisensituation infolge der Corona-Pandemie zurückgeführt. Speziell in den USA hat die Krise viele Menschen arbeitslos gemacht und aufgrund der mangelnden Versicherungsquote können einige ihre Arztrechnungen nicht bezahlen. Paypal setzt auf die ohnehin hohe Beliebtheit des eigenen Bezahlsystems, um die neue Plattform in Schwung zu bringen.
Ähnlich wie bei Gofundme locken die hohe Reichweite und der unkomplizierte Geld-Transfer auch Betrüger an. Paypal entfernt zwar Kampagnen, die gegen die Bedingungen verstoßen, hat aber keine proaktiven Maßnahmen zur Prävention angekündigt. Der Plattformbetreiber verlässt sich darauf, dass die Community verdächtige Fälle im Vorfeld meldet.