Schon jetzt baut Daimler die Smarts im französischen Hambach und im slowenischen Renault-Werk in Novo Mesto nur noch als Stromer, und zwar in der Form des Fortwo und Forfour. Ab 2022 wird die Smart-Produktion anstelle der bisherigen Kooperation zwischen Daimler und Renault als Joint Venture zwischen Daimler und dem chinesischen Hersteller Geely fortgeführt. Bis auf die Design-Abteilung werden alle dazu nötigen Betriebsteile nach China verlagert.
Erstes Modell auf eigener E-Plattform kommt als SUV
Anstatt der bisher verwendeten Verbrennerplattform, die nachträglich elektrifiziert wird, sollen die kommenden Smarts vollständig auf eine bei Geely in Entwicklung befindliche Elektro-Plattform aufsetzen. Gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) hat Smart-Markenchef Daniel Lescow nun bestätigt, dass es sich bei dem ersten chinesischen Modell um ein kompaktes SUV handeln wird.
Ein solches Modell habe Smart bereits vor rund zehn Jahren unter der Modellbezeichnung Formore evaluiert, es aber nie in Serie gehen lassen. Nähere Informationen zum möglichen Formore-E-SUV hat Lescow nicht verraten, wenn wir von der wenig überraschenden Ankündigung absehen, dass es „verschiedene Modelle mit unterschiedlichen Reichweiten“ geben soll.
Smart soll „mehr Premium“ werden
Neben den beiden E-Smarts hat der Daimler-Konzern aktuell zwei weitere Elektroautos im Programm – nämlich den EQC und den EQV, die beide unter der Marke Mercedes-Benz vertrieben werden. Eine Luxuslimousine unter dem Namen EQS wird alsbald folgen. Für Januar 2021 wird zudem ein Kompakt-SUV unter der Bezeichnung EQA erwartet.
Auch die Marke Smart soll in Zukunft „mehr Premium ausstrahlen“ und „erwachsener werden“, so Lescow gegenüber der FAZ. Dabei sei nicht der Wechsel hin zu einer Luxusmarke angestrebt – gehobene Ansprüche sollen aber durchaus erfüllt werden. Der Produktionsstandort in China soll für niedrige Preise sorgen.
Weitere Verfügbarkeit aktueller Smarts unklar
Unklar ist, wie sich der Verkauf des Standorts Hambach an den britischen Hersteller Ineos, der in Hambach seinen Geländewagen Grenadier, einen optischen Klon des Land Rover Defender, bauen will, auf die Verfügbarkeit des Fortwo auswirken wird.
Verschiedene Medien berichten, der Deal mit Daimler könnte so strukturiert sein, dass Ineos die Smart-Produktion zunächst übernimmt und noch bis längstens 2024 am Standort fortführt. Offiziell bestätigt ist das nicht. Der Produktionsstart der Smart-Stromer in China ist jedenfalls nicht vor 2022 zu erwarten.