LKW-Hersteller Daimler und Volvo gründen Brennstoffzellen-Unternehmen
Bereits im November hatten die beiden Schwergewichte verabredet, diesen Schritt zu vollziehen. Cellcentric ging aus dem Daimler-Konzern hervor, er bündelte darin alle Brennstoffzellen-Aktivitäten – damals unter dem Namen „Daimler Truck Fuel Cell“. Nun halten die Volvo Group und die Daimler Truck AG jeweils 50 Prozent an der Gesellschaft, die in Zukunft für beide Brennstoffzellen entwickeln und herstellen soll. 600 Millionen Euro soll Volvo die Beteiligung gekostet haben. Das gab Daimler bekannt. Ab 2023 sollen die Technologien von Cellcentric in Lkw erprobt werden. Ab Mitte des Jahrzehnts stellen sich die Partner die Serienfertigung von Wasserstoff-Lkws vor.
Bei der kürzlich beschlossenen Trennung von Pkw- und Lkw-Sparte von Daimler ging die Brennstoffzellenabteilung an die Truck-Abteilung. Die Volvo Group realisierte ihre Trennung schon 1999. Der schwedische Vorzeigekonzern verkaufte damals die Pkw-Sparte an Ford, seit 2010 gehört Volvo Cars dem chinesischen Fahrzeug-Konzern Geely. Während Daimler den größte LKW-Produzent der Welt darstellt, liegt Volvo auf Platz vier. Zwischen den beiden rangieren seit wenigen Jahren die zwei chinesischen Hersteller FAW und Dongfeng Trucks. An Letzterem ist Volvo mit 45 Prozent beteiligt.
Brennstoffzellen gemeinsam, alles andere gegeneinander
Die beiden Lkw-Konzerne legen Wert darauf, dass man nur die Wasserstoff-Aktivitäten zusammenlegt. In allen anderen Bereichen, also auch den entsprechenden Antrieben, bleibe man Konkurrenten. Neben der Serienfertigung von Wasserstoff-Trucks arbeitet Daimler an Konzepten zur stationären Stromerzeugung mit Wasserstoff. Die Idee: Brennstoffzellen könnten als CO2-neutrale Notstrom-Alternative entwickelt und vermarktet werden. Es gibt eine entsprechende Absichtserklärung mit Rolls Royce, sich gemeinsam um diese Lösung zu kümmern.