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Jährlich 104 Erden auf dem Speiseplan: Das Schwarze Loch mit unstillbarem Appetit

Ein überaktives Schwarzes Loch frisst derart schnell Materie, dass es sie in Form von Röntgen‑„Burps“ mit knapp einem Drittel der Lichtgeschwindigkeit wieder ausspuckt. Forschende beobachten den Mechanismus live.

Von Christian Weindl
2 Min.
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Zu gierig: Wenn ein Schwarzes Loch zu schnell frisst, kommt es zu explosiven "Rülpsern". (Symbolbild: Pike-28/Shutterstock)

Astronom:innen haben laut einer kürzlich veröffentlichten Studie im aktiven Galaxienkern (AGN) der Seyfert‑Galaxie PG 1211+143, rund 1,2 Milliarden Lichtjahre entfernt, ein extrem gefräßiges supermassives Schwarzes Loch beobachtet: Im Zeitraum von nur fünf Wochen saugte das Objekt das Material von zehn Erden auf.

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Das bedeutet, dass dieser Weltenverschlinger jährlich die Masse von 104 Erden verspeist. Allerdings kann der galaktische Gierschlund offenbar nicht alles davon behalten. Die Forschenden beobachteten nämlich mithilfe des ESA‑Röntgenteleskops XMM‑Newton, dass die Überladung zu „Burps“, also kosmischen „Rülpsern“ führte.

Interstellare Bäuerchen – wie ein „Burp“ entsteht

Bei diesen sogenannten Burps sammelt sich das eingesogene Gas in der Akkretionsscheibe um das Schwarze Loch, wo Druck und Temperatur so stark ansteigen, dass das Objekt mit dem weiteren Verschlingen überfordert ist.

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Ein Teil der eingeflossenen Materie wird – wenige Tage verzögert – in Form von Hochgeschwindigkeits‑Outflows wieder ausgestoßen. Und die haben es in sich: Sie erreichen Geschwindigkeiten von rund 0,27 c, also circa 181 Millionen Meilen pro Stunde. Das ist in etwa 100.000-Mal so schnell wie ein F‑16‑Kampfjet.

„Rülpser“ mit Folgen: „Burps“ verhindern Entstehung von Sternen

Die heißen, energiereichen „Rülpser“ haben weitreichende Konsequenzen für ihr Umfeld. Sie heizen ihre Umgebung nämlich auf mehrere Millionen Grad auf. Dadurch wirken sie wie ein kosmischer Fön: Sie verdrängen kühle Gas‑ und Staub‑Materie aus dem Zentrum der Galaxie.

Da genau diese Materie jedoch für die Bildung neuer Sterne nötig ist, können solche Ausbrüche langfristig zur Abschaltung der Sternentstehung führen – ein entscheidender Mechanismus in der Entwicklung von Galaxien.

Beobachtung als Schlüssel zum besseren Verständnis

Das seltene Phänomen ist nicht nur beeindruckend, sondern liefert auch spannende Erkenntnisse für die Wissenschaft. Immer wieder bringen supermassive Schwarze Löcher Forschende nämlich in Erklärungsnot, wenn ihre Größe oder Masse nicht mit den gängigen Theorien und Berechnungen über ihr Wachstum übereinstimmen.

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Die neue Beobachtung könnte dabei helfen, das Rätsel der Unregelmäßigkeiten bei der Entstehung dieser kosmischen Gebilde weiter zu entschlüsseln. Außerdem zeigt das Beispiel dieses besonders gefräßigen Schwarzen Lochs, wie diese Objekte vom Zentrum aus ihre Heimatgalaxie radikal verändern können, indem sie zum Beispiel dafür sorgen, dass weniger oder keine neue Sterne entstehen.

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Das sind die 18 besten Bilder aus dem Weltall Quelle: NicoElNino/Shutterstock

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