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Fundstück

Windows 95-Setup: Warum es drei Betriebssysteme verwendete und wie es funktionierte

Das Setup von Windows 95 nutzte drei Betriebssysteme. Aber warum war das so? Raymond Chen, Softwareentwickler bei Microsoft und seit den 1990er-Jahren Teil des Windows-Teams, hat die Antwort.

Von Noëlle Bölling
2 Min.
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Das Setup von Windows 95 nutzte drei Betriebssysteme, um die Migration nahtlos zu meistern. (Foto: Gorodenkoff/Shutterstock)

Die Älteren werden sich erinnern: Mit dem Beginn des neuen Jahrtausends endete die Ära der textbasierten Betriebssysteme, die vor allem von Unternehmen oder frühen PC-Nerds genutzt wurden. Die Einführung von Windows 95 war damals revolutionär, denn die grafische Benutzeroberfläche (GUI) machte die Computernutzung für die breite Masse zugänglich. Nach seiner Einführung entwickelte es sich zum erfolgreichsten Betriebssystem aller Zeiten. Die Umstellung war jedoch eine große Herausforderung – und genau das ist der Grund, warum das Setup von Windows 95 drei verschiedene Betriebssysteme verwendete.

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Ein Blick in die Geschichte von Windows

Raymond Chen ist seit über 30 Jahren an der Entwicklung von Windows beteiligt. In seinem Blog The Old New Thing erzählt er regelmäßig technische Anekdoten oder beantwortet Fragen aus der Community. So auch dieses Mal:

Wie Chen erklärt, konnte Windows 95 von drei verschiedenen Ausgangspunkten aus aktualisiert werden: MS-DOS, Windows 3.1 oder Windows 95. Und ja, es war möglich, Windows 95 auf Windows 95 zu aktualisieren – so konnte ein beschädigtes System repariert werden, ohne die gespeicherten Daten zu verlieren. Es wäre zwar denkbar gewesen, drei verschiedene Versionen für die Installation von Windows 95 zu schreiben, aber Microsoft hat sich aus einem einfachen Grund dagegen entschieden – denn in diesem Fall hätte sich die Arbeit verdreifacht.

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Drei Ausgangspunkte – ein Code

Eine bessere Option bestand darin, nur eine Version des Windows 95-Setups zu schreiben und diese für alle drei Ausgangspunkte zu verwenden. Das Installationsprogramm wurde in einer DOS-Umgebung gestartet. Diese diente als Grundlage, da MS-DOS in der Lage war, direkt auf die Hardware zuzugreifen und ein Mindestmaß an Kompatibilität zu gewährleisten.

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Für den Hauptteil des Installationsprozesses wurde eine auf Windows 3.x basierende 16-Bit-GUI verwendet. Dies ermöglichte ein benutzerfreundlicheres Setup als die reine DOS-Kommandozeile. Das Setup konnte Grafiken und eine bessere Benutzerführung bieten, ohne vollständig auf die 32-Bit-Architektur von Windows 95 angewiesen zu sein.

Der letzte Teil des Installationsprozesses wurde dann in der nativen Windows-95-Umgebung durchgeführt, nachdem die Grundinstallation abgeschlossen war. Dies war notwendig, um die erweiterten Funktionen und Einstellungen von Windows 95 einzurichten, die die alten Systeme nicht unterstützen konnten.

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Pragmatischer Ansatz ermöglichte nahtlose Migration

Das ist also der Grund, warum sich hinter dem Windows 95 Setup eigentlich eine Verkettung von drei Installationsprogrammen verbarg. Auf diese Weise gelang Microsoft der Übergang von DOS zu einem grafischen Betriebssystem mit erweiterten Funktionen mit nur einer Kopie des Codes. Die Kombination der drei Systeme war also eine pragmatische Lösung, um Kompatibilität, Stabilität und Benutzerfreundlichkeit zu gewährleisten.

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Daniel Kirchberger

Windows 3.x, das WinPE der 90er

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