Die sogenannten Autopilot- und Full Self-Driving-Funktionen von Tesla erfordern trotz ihrer irreführenden Bezeichnung eine ständige Überwachung des Fahrers, der jederzeit in der Lage sein muss, die Kontrolle zu übernehmen. Diese Missverständnisse können ein falsches Sicherheitsgefühl vermitteln, insbesondere bei Fahrern, die sich hinter dem Lenkrad ausruhen oder alkoholisiert sind. Genau das ist in Texas passiert.

Wieder einmal war Teslas Autopilot in einen folgenschweren Unfall verwickelt. Wie exklusive Aufnahmen, die kürzlich vom Wall Street Journal veröffentlicht und analysiert wurden, zeigen, raste ein Tesla Model X nahezu ungebremst in eine auf der Straße stehende Streife, die gerade eine Verkehrskontrolle durchführte.

Kurz nach Mitternacht kam der Fahrer des Teslas, der unter Alkoholeinfluss stand, von seiner Spur ab. Daraufhin schaltete er bei einer Geschwindigkeit von 103 Kilometern pro Stunde den Autopiloten ein. Wenig später krachte das Fahrzeug mit einer Geschwindigkeit von fast 90 Kilometern pro Stunde in das Polizeiauto.

Aus dem Logbuch des Teslas geht hervor, dass das System den Fahrer mehrfach aufgefordert hatte, mit dem Lenkrad zu interagieren, während der Autopilot innerhalb von 30 Minuten 150 Mal angeschaltet wurde. Obwohl der Autopilot die beweglichen Fahrzeuge in der Umgebung problemlos erkannte, versagte er bei der Erkennung des stehenden Polizeiautos auf der Fahrbahn. Den Aufzeichnungen des Fahrzeugs zufolge bewegte der Fahrer das Lenkrad nur wenige Sekunden vor dem Aufprall zwar noch, der Unfall ließ sich jedoch nicht mehr verhindern.

Bei dem Unfall wurden fünf Beamte verletzt. Diese haben nun Klage gegen Tesla eingereicht, mit der Argumentation, dass der Autopilot für den Unfall verantwortlich sei. Tesla selbst weist diese Vorwürfe zurück.