Datensicherung: Der große t3n-Guide zur richtigen Backup-Strategie [Teil 2]
![Datensicherung: Der große t3n-Guide zur richtigen Backup-Strategie [Teil 2] Datensicherung: Der große t3n-Guide zur richtigen Backup-Strategie [Teil 2]](https://images.t3n.de/news/wp-content/uploads/2014/12/server.jpg?class=hero)
Datensicherung: Vom Heimcomputer bis zum Datencenter ist alles möglich. (Bild: Sashkin - Fotolia.com)
Ob Hardware- oder Softwaredefekt – es gibt viele Gründe, warum Familienfotos, aber auch wichtige Kundendokumente im digitalen Nirvana verschwinden können. Natürlich gibt es auch die Möglichkeit, Daten wiederherzustellen – sie sind aber nicht immer zuverlässig und dazu nerven- und zeitraubend. Damit es nicht soweit kommt, wollen wir euch in dieser Serie zeigen, wie und wo ihr eure Daten sichern könnt.
Inkrementell, differentiell oder ein volles Backup: In diesem zweiten Teil zeigen wir euch die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Datensicherungen.
Backup mit der Vollsicherung
Verwendet ihr die Methode eines Vollbackups wird immer der gesamte Datenbestand gesichert. Bei jeder noch so kleinen Veränderung wird somit auch der gesamte Datenbestand gesichert, anstatt nur der Veränderung. Wenn ihr ein Laufwerk oder ein Verzeichnis mit dieser Methode sichert, dann werden die Daten – technisch gesehen – einfach nur kopiert.
Vorteile:
- Sehr simple Methode
- Besser als Nichts
- Einfache Wiederherstellung
Nachteile:
- Sehr hoher Speicherbedarf
- Sehr langsame Methode, da immer der gesamte Datenbestand gesichert werden muss
Datensicherung mit Image-Backups
Mit dieser Methode werden komplette Datenträger in einem 1-zu-1-Abbild gesichert. Meist handelt es sich um ganze Festplatten, mit denen, nicht nur die Nutzerdaten, sondern auch das gesamte Dateisystem inklusive Betriebssystem und allen Benutzereinstellungen gesichert werden. Ihr könnt aber auch Partitionen, USB-Massenspeicher oder Laufwerke im Netzwerk durch Image-Backups schützen.
Vorteile:
- Selbst bei einem Totalausfall kann der gesamte Datenbestand samt Konfiguration des Rechners wiederhergestellt werden
Nachteile:
- Sehr hoher Speicherbedarf
- Sehr langsame Methode, da immer der gesamte Datenbestand gesichert wird
Differentielles Backup
Bei der differentiellen Datensicherung wird zuerst eine komplette Vollsicherung durchgeführt. Danach werden die Veränderungen zum letzten Vollbackup gesichert. Um Daten wiederherstellen zu können, benötigt ihr das Vollbackup und das gewünschte differentielle Backup.
Vorteile:
- Kleinerer Speicherbedarf als bei der klassischen Vollsicherung
- Relativ simple Datenwiederherstellung mit Vollbackup und differentiellen Teil
- Daten können zu unterschiedlichen Zeitpunkten wiederhergestellt werden
Nachteile:
- Veränderte Daten müssen bei jedem differentiellen Backup neu mitgesichert werden
Inkrementelle Datensicherung
Beim inkrementellen Backup wird einmalig eine vollständige Datensicherung des gesamten Datenbestandes durchgeführt. Die darauffolgenden Backups beziehen sich dann jeweils auf das vorherigen Inkrement. Das bedeutet, dass beim hinzufügen einer Datei nur diese einzige Datei, aufbauend auf dem vorherigen Inkrement, gesichert wird. Zur Wiederherstellung von Daten müssen daher ausnahmslos alle Zwischenbackups zusätzlich zur initialen Vollsicherung vorhanden sein, denn diese bauen aufeinander auf. Sollten inkrementelle Backups fehlen ist eine Wiederherstellung, des zu sichernden Datenbestandes, nicht möglich.
Vorteile:
- Es werden nur veränderte Daten pro Inkrement gesichert
- relativ geringer Speicherbedarf, ermöglicht effiziente Sicherung in einer Cloud
- Daten können zu unterschiedlichen und genaueren Zeitpunkten wiederhergestellt werden
Nachteile:
- Datenwiederherstellung benötigt das Vollbackup und alle inkrementellen Backups
Welche ist die optimale Methode um Daten zu sichern?
Ganz einfach: Das entscheidet der Anwendungsfall. Vor- und Nachteile müssen für den einzelnen Anwendungsfall und der eingesetzten Hardware genau abgewogen werden. Und häufig spielt der Kostenfaktor eine nicht triviale Rolle bei der Entscheidung für oder gegen spezifische Backup-Methoden.
Mag ein Vollbackup aufgrund der Sicherungsgrößen langsam sein, hat eine inkrementelle Sicherungen den Nachteil, dass im Falle eines korrupten Inkrementes die gesamte Datensicherung unbrauchbar wird. Wann und wie ihr die Risiken, durch den Einsatz einer Kombination aller Methoden minimiert, lest ihr in Teil 3. Hier geht es zurück zu Teil 1 unserer Serie rund um Datensicherung.
In welchen Abständen macht ihr Vollbackups?
Der Vorteil bei dem „Backup mit der Vollsicherung“ ist „besser als nichts“? Sind die anderen Datensicherungs-Methoden nichts? Müsste ja jede Variante diesen „Vorteil“ besitzen.
Auch hier gibt es wieder eine Mischform, die von Unix-basierten Systemen beherrscht wird und die auf Hardlinks basiert.
Dabei wird ein vorheriges Backup per Hardlink dupliziert (verbaucht damit nicht mehr Speicherplatz auf dem Backupmedium) und dieses Backup wird mit geänderten lokalen Daten synchronisiert, damit hat man zu jedem Zeitpunkt ein Fullbackup und damit auch einen schnellen Restore zur Verfügung.
(Apples Timemachine funktioniert so, oder „rsnapshot“ oder „Back in Time“ für Linux).
Ich nutze einen einfachen Sync-Mechanismus:
Vorteil: Alle Daten ohne Restore noch verfügbar; Es werden nur geänderte Informationen gesichert; Schnell
Nachteil: Volle Systemherstellung muss über einen anderen Weg erreicht werden
Möchte man vor einer Systemumstellung mal einen Stand einfrieren, muss man nur das SyncZiel duplizieren und fertig.
Die Trennung zwischen System und Datensicherung ist bei mir allein deswegen schon sinnvoll, weil ich die Daten nach Priorität unterschiedlich gut sichere. Fernsehaufnahmen werden anders gesichert wie meine Familiefotos. Das spart Speicher, beschleunigt den Vorgang und reduziert die Komplexität beim Restore.
Sehr interessanter Artikel. Es werden verschieden Optionen aufgezeigt, mein Favourit ist die Sync Method. Das geht am einfachsten und wird stets im Hintergrund erledigt
Danke für eure Einwürfe, euch noch einen schönen Tag :)