Deutsche Telekom will aus alten Smartphones neue DSL-Router machen: So soll das funktionieren

In vielen Haushalten werden alte Smartphones nicht recycelt, sondern eingelagert. Erst in jüngster Vergangenheit hat eine Studie festgestellt, dass dadurch in Schubladen in der EU rund 140 Milliarden Euro einfach herumliegen. Die Deutsche Telekom will jetzt mit einem neuen Projekt zeigen, dass sich das Recyceln der alten Smartphones lohnt. Denn dadurch können etwa neue DSL-Router entstehen.
NeoCircuit: DSL-Router aus alten Smartphones

Im NeoCircuit-Router wird die Hauptplatine eines alten Smartphones verbaut. (Bild: Telekom)
In einer Pressemitteilung kündigt die Deutsche Telekom den sogenannten NeoCircuit-Router an. Dabei handelt es sich um den weltweit ersten DSL-Router, der mit alten Smartphone-Bauteilen hergestellt wurde. Dabei setzt der Mobilfunkanbieter nicht auf herkömmliches Elektrorecycling, wie Henning Never, Projektleiter bei der Telekom verrät: „Unser Ansatz ähnelt dem Baukasten-Prinzip: Wir nehmen gebrauchte Einzelkomponenten und bauen daraus voll funktionsfähige neue Geräte“.
Dementsprechend sollen Komponenten wie die Hauptplatine, der Prozessor sowie Speicherchips aus den alten Smartphones ausgebaut und im neuen DSL-Router verbaut werden. Auch Kabel und Netzstecker der alten Geräte sollen künftig wieder Verwendung finden. Ein erster Prototyp des Routers besteht schon jetzt zu 70 Prozent aus wiederverwerteten Materialien.
Durch die Wiederverwendung der Bauteile sollen sich die CO2-Emissionen um etwa 50 Prozent verringern. Selbst das Gehäuse für den NeoCircuit-DSL-Router soll am Ende aus 100 Prozent Rezyklat hergestellt werden. Aktuell verzichtet die Telekom noch auf ein Gehäuse, um die dahinterliegende Technik besser zeigen zu können.
Um das Projekt zu realisieren, arbeitet die Telekom mit einer Reihe von Partnerunternehmen zusammen: Citronics, Evonik, Fairphone, Infineon, MaxLinear, Sagemcom und dem INC Innovation Center. Auf dem Mobile World Congress, der vom 3. bis 6. März 2025 in Barcelona stattfindet, will die Deutsche Telekom den Prototypen genauer vorstellen und im Rahmen eines Panels Fragen zu dem Gerät beantworten.