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DFL-Deal: Noch drei Bieter im Rennen um Bundesliga-Medienrechte

Im Bieterwetterstreit um die Bundesliga-Medienrechte sind nur noch drei Private-Equity-Firmen im Rennen. Bei dem umstrittenen Deal sollen 12,5 Prozent der Rechte für eine Milliardensumme an die Finanzinvestoren verkauft werden.

2 Min.
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Geld schießt Tore? DFL plant Milliarendeal mit Private-Equity-Firmen. (Foto: Shutterstock)

Showdown im Bieterwettstreit um die Bundesliga-Medienrechte: Am Mittwoch sollen die 36 Bundesligaklubs in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung über den Verkauf von 12,5 Prozent an ihren Medienrechten abstimmen. Die Deutsche Fußball Liga (DFL) plant, den Anteil an der Medienvermarktung der Bundesliga für eine Laufzeit von 20 Jahren für rund zwei Milliarden Euro an einen Finanzinvestor zu verkaufen.

Entscheiden sich die Klubs für den Deal, würden die nationalen und internationalen Medienrecht in eine Tochtergesellschaft namens DFL MediaCo GmbH & Co. KGaA ausgelagert werden. Laut DFL sollen die neuen Geldgeber aber keine oder nur sehr eingeschränkte Mitbestimmungsrechte bekommen.

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Anfangs hatten sich sechs Bieter um die Rechte bemüht – nun sind nur noch drei übrig, nachdem sich laut der Nachrichtenagentur Reuters auch die schwedische Private-Equity-Gesellschaft EQT zurückgezogen hat. Grund dafür seien zum einen die Preisvorstellungen der DFL, aber auch Zweifel daran, ob ein Investor ausreichend Einfluss nehmen könne. Weiter im Rennen sind Advent, Blackstone und CVC – ebenfalls allesamt Private-Equity-Firmen. CVC hat auch bereits Erfahrung im Fußballgeschäft: Die Firma hält Anteile an der spanischen La Liga und der französischen Ligue 1 und war längere Zeit Eigentümer der Formel 1.

Die Stimmung in den Bundesligaklubs ist vor der Abstimmung gespalten. Kritiker befürchten, durch die Rechtevergabe künftige Erlöse aus der Hand zu geben, die den Vereinen dann in 10 bis 20 Jahren fehlen werden. Kleine Vereine befürchten zudem, von dem Private-Equity-Geld würden vor allem die großen Klubs profitieren. Fürsprecher sehe in dem Deal die Chance, international wieder stärker mit den Klubs aus England, Spanien und Italien konkurrieren zu können.

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Zweidrittelmehrheit erforderlich

Bei der Abstimmung müssen sich mindestens zwei Drittel der Klubs in der ersten und der zweiten Bundesliga für den umstrittenen Verkauf entscheiden. Denn bei den Fans ist der angestrebte Deal unbeliebt, bei vielen Bundesligaspielen gab es in den vergangenen Wochen Proteste gegen die Pläne. Sie befürchten, das die Private-Equity-Fimen Einfluss auf Anstoßzeiten oder Pay-TV-Preise nehmen könnten. In einem gemeinsamen Statement kritisierten die Fan-Dachverbände vom FC Bayern München und von Borussia Dortmund zuletzt, dass in keinem anderen Wirtschaftszweig Geld derart schnell verbrannt wird wie im Profifußball. „Die Geldverbrennungsmaschine kurzzeitig anzuheizen und dafür zukünftige Einnahmen aufzugeben, könnte sich zu einer existenziellen Bedrohung für die Zukunft der Bundesliga als europäischer Spitzenliga entwickeln“.

Auch einige Klubs haben sich im Vorfeld schon gegen den Verkauf positioniert, neben dem Fußball-Bundesligisten 1. FC Köln auch der FC Augsburg – obwohl er mit dem Amerikaner David Blitzer selbst einen Investor als Miteigentümer hat.

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Die Bürgerinitiative Finanzwende sieht den Einstieg der Finanzinvestoren ebenfalls kritisch. Sie hat eine Petition gegen den Verkauf gestartet. Den Private-Equity-Firmen gehe es vor allem um maximale Rendite „um fast jeden Preis“. „Es gibt kein Geld ohne Gegenleistung“, sagte Finanzwende-Geschäftsführer Daniel Mittler unter Verweis auf die Erfahrungen aus anderen Profifußballligen wie in England oder Spanien. „Wenn eine Private-Equity-Firma einmal an Bord ist, geht es künftig noch mehr als bisher um möglichst große Gewinne – und nicht um die Wünsche der Fans.“

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