DHL will jetzt alle Pakete zustellen: Weiterleitungs-Flatrate für alle Zustelldienste
Manche Kunden ziehen es vor, ihr Paket von ihrem Lieblingsdienstleister zustellen zu lassen. Vielleicht, weil der am Wohnort des Kunden besonders zuverlässig zustellt, oder weil der Paketshop direkt in der Nachbarschaft liegt. Leider berücksichtigen das in Deutschland bisher nur wenige Händler, der Kunde hat selten die Möglichkeit selbst den Zusteller auszuwählen. Laut dem Kölner Stadtanzeiger erprobt DHL jetzt einen neuen Dienst: eine Art Paketweiterleitungs-Abonnement.
DHL erprobt Paketweiterleitungs-Abo
In Köln und Bonn erprobt DHL mit 1.000 Kunden in einem Pilotprojekt einen Paketweiterleitungsdienst. Der Ablauf der Paketweiterleitung ist recht einfach: Der Kunde lässt sich seine Bestellung vom Onlinehändler einfach an das nächstgelegene DHL-Paketdepot liefern, dort nimmt DHL das Paket an und liefert es direkt an den Kunden aus.
Nach dem Testlauf soll der Dienst kostenpflichtig für eine monatliche Gebühr angeboten werden – wie hoch diese ausfallen könnte, soll im Pilotprojekt ermittelt werden.
Für das Pilotprojekt erhalten die Kunden eine sogenannten „Wunschdepotadresse“ und können sich dann das Paket von DHL zustellen lassen – wo immer sie auch möchten. Der Kölner Stadtanzeiger zitiert einen DHL-Manager, der von der Zustellung bis 21 Uhr am Abend, in die Packstation oder in den Kofferraum spricht.
DHL scheint hier viele momentan mögliche Aspekte der Zustellung gleich miterproben zu wollen – im Raum Köln und Bonn läuft nämlich seit letztem Jahr ein weiteres Pilotprojekt. Zusammen mit Smart stellt DHL dort bei einigen hundert Teilnehmern Pakete in den Kofferraum zu. Dazu wurden die Fahrzeuge extra umgerüstet.
Sollte der Testlauf erfolgreich enden und vom Kunden angenommen werden, dann könnten schon 2018 weitere Städte folgen – bis hin zum bundesweiten Start.
Wettbewerb um die letzte Meile
Der Stadtanzeiger sieht Parallelen zu den Versuchen der Paketdienstleister, ein gemeinsames System für Paketabholstationen einzurichten. An dem Gemeinschaftsunternehmen von Hermes, DPD und GLS Parcellock ist DHL nicht beteiligt. DHL favorisiert das eigene Netzwerk an Paketstationen und Paketbriefkästen für den Vorgarten. Parcellock bleibt trotz der Konkurrenzsituation nichts anderes übrig als DHL ebenfalls in die eigenen Paketstationen zustellen zu lassen. Sonst wäre das Paketabholsystem weniger attraktiv für Endkunden.
DHL positioniert sich geschickt
Die Entscheidungen Paketstationen und Paketkästen nicht für Wettbewerber zu öffnen, macht solche Produkte für DHL erst möglich. Wenn der Dienstleister sein Angebot von Zustellmöglichkeiten erweitert und exklusiv hält, dann könnten Endkunden unter Umständen auch Interesse an solchen Weiterleitungsdiensten haben.
Neben innovativen Zustellverfahren sorgt vor allem die Infrastruktur der Abholstationen und Paketbriefkästen für eine Verteilung der Paketmengen – wer einen DHL-Paketkasten vor der Haustür hat, lässt sich lieber von DHL Pakete zustellen. Aber manchmal hat der Kunde keine Wahl – und dann ist ein geschlossenes System zum Nachteil für den Kunden. Wenn der Hermesfahrer das Paket eben nicht in den DHL-Postkasten werfen kann. Diesen Nachteil eines geschlossenen Systems will DHL so beheben.
Die Idee wäre gut….aber DHL ist ja auch nicht besser wie die anderen
Doch! DHL liefert bei uns. Hermes, UPS, GLS und Co fahren vorbei, liefern auch nach der dritten Beschwerde nicht und der Support sagt dir dann… holen sie es doch aus einem Hermes Paketshop etc. ab… ähmm nein? AUSLIEFERN!!!
DHL ist zwar nach wie vor Marktführer, aber meiner Ansicht nach mit wenig Grund – man zehrt halt von der „Deutsche Post“ Staatsmonopol-Ära, ansonsten fallen Investitionen in Innovationen eher gering aus. Selbiges gilt übrigens auch für Hermes & Co.
Hier und bei unser alten Wohnung war DHL mit Abstand der beste Lieferdienst. Könnte ich also mit leben, wenn ich nicht wüsste, dass ich mir das eigene „Liefergrab“, wenn ich mir den Wettbewerb wegwünsche.
Super, dann werden jetzt alle Pakete verspätet oder beschädigt geliefert.
DHL, nicht Hermes!
Das Produkt gibt es bereits seit einigen Monaten bei der PIN MAIL AG in Berlin. Also wird einfach mal wieder von anderen Unternehmen abgekupfert…
Naja, ob man von „abkupfern“ sprechen kann, da wäre ich mir nicht sicher.
Ich denke die Idee hatten und haben viele, so innovativ ist die ja nicht.
Und die Entscheidung es umzusetzen, dürfte auch wenig damit zu tun haben, ob es heute die PIN MAIL AG in Berlin schon macht.
Ein runder Smartphone Homebutton Knopf ist auch nicht immer gleich von Apple abgekupfert, sondern einfach nur Logik :).
Die Bezeichnung „Homebutton Knopf“ entzieht sich nun jeglicher Logik.
Der Homebutton ist nicht immer rund. Das muss er logischer Weise auch nicht sein, die Funktion erfüllt er bspw. ebenfalls in ovaler Form. Die Funktion ist dagegen schon abgekupfert, unabhängig davon, wie sie technisch umgesetzt wird. Für die Umsetzung des Homebuttoms auf ein Smartphone, darf sich Apple aber logischer Weise feiern lassen. Unverständnis würde nach der Logik her herrschen, wenn jemand nun bspw. Huawai dafür feiern würde. Ausnahmen gibt es hingegen natürlich immer wieder.
Sieht man sich die Bedeutung des Wortes „abkupfern“ an wird man feststellen, dass der Gebrauch meist abwertend erfolgt. Hier im Zusammenhang mit dem Beitrag deshalb so genutzt, weil die „neue“ Dienstleistung von DHL als etwas innovatives angepriesen wird. Da die Dienstleistung nun schon mehrere Monate am Markt angeboten wird, ist sie das von der Logik her jedoch nicht.
Toll….dann muss nur noch die DHL auch klingeln und keine Angst vor diesem „Neuland“ haben