DHL will Pakete „just in time“ zustellen – und setzt Fahrer so noch mehr unter Druck

Die Deutsche Post DHL will ihr Zustellsystem verbessern. Die Kunden sollen möglichst genau im Vorfeld erfahren, wann Ihr Paket zugestellt wird. Dazu soll, so Vorstandschef Frank Appel, nicht nur einige Stunden vorher die ungefähre Zeit, sondern auch anhand der GPS-Daten des Fahrzeugs die genaue Uhrzeit, wann der DHL-Bote voraussichtlich da sein wird, per E-Mail mitgeteilt werden. Man wolle die Just-in-Time-Paketzustellung auf Viertelstundenbasis zunächst in einigen Regionen testen, bevor das System bundesweit ausgerollt werde, erklärte Appel gegenüber der Rheinischen Post.
Ein weiterer Vorteil, der sich aus dieser direkteren Kommunikation mit dem Kunden ergibt, ist die zeitnahe Information, wo sich eine Sendung befindet, die nicht zugestellt werden konnte. Das setzt allerdings tatsächlich voraus, dass der Mitarbeiter des Unternehmens dies auch korrekt dokumentiert. Oftmals führt aber genau das zu Problemen. Härter dürfte die neue Regelung auch jene Fahrer treffen, die nur kurz oder gar nicht beim Zustellversuch warten – der Kunde bekommt somit bessere Möglichkeiten, den Zusteller abzupassen und ihn im schlimmsten Fall am Weggehen zu hindern. Auch dürfte es dem Logistikunternehmen nun nicht mehr verborgen bleiben, wenn mehr Zustellungsversuche als erfolglos gekennzeichnet werden, als in der jeweiligen Zeit möglich gewesen wären.
Davon abgesehen stehen – branchenübergreifend – immer noch die Engpässe in der Vorweihnachtszeit im Raum. Hier hatten einige Paketdienste bereits im vergangenen Jahr laut über Serviceverschlechterungen nachgedacht – der Kunde müsste seine Pakete dann in einem der Paketshops aufsammeln. Auch hat DHL bereits angekündigt, man werde im B2B-Transport, also bei größeren Teil-LKW-Ladungen, im vierten Quartal im Schnitt 4 Prozent mehr verlangen, um den begrenzten Kapazitäten gerecht zu werden, wie Reuters berichtet. Insbesondere aufgrund des Mangels an Fahrern und Wagen entstünden dem Unternehmen in dieser Zeit höhere Kosten.
Das könnte dich auch interessieren: Warum Paketboten immer seltener klingeln und was du dagegen tun kannst
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien
Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.
Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.
Dein t3n-Team
Das bringt auch nichts. Der offensichtliche System-Fehler liegt in der Unvereinbarkeit von Berufstätigkeit und persönlicher Paketannahme. Daher einfach die Idee umsetzen die schon seit Jahren kursiert: Jede Wohneinheit bekommt eine verschließbare Paketboxanlage nach Briefkastenmodell wo die Sendungen hinterlegt und bequem abgeholt werden können. Stattdessen wird wieder an einem Prinzip rumgedoktert was schon im Kern nicht funktioniert.
Da 80 Prozent der Beschäftigten in KMU mit mit weniger als 500 Mitarbeitern arbeiten, wird es sicher für die wenigsten ein Problem darstellen Pakete in C/O an seinen Arbeitgeber senden zu lassen.