Die Orioniden sind da: Wie du den Sternschnuppen-Regen jetzt beobachten kannst

Fernab großer Städte sind Sternschnuppen besonders gut zu sehen. (Foto: AstroStar / Shutterstock)
Sternschnuppen sind selten und ihr Anblick ist nicht nur bei passionierten Hobby-Astronom:innen beliebt. Wie schön, dass es rund ums Jahr ein paar wiederkehrende Meteorströme gibt, bei denen besonders viele Sternschnuppen am Himmel erscheinen und die Chancen einer Sichtung dementsprechend höher sind.
Im Herbst erstreckt sich die Zeit der Orioniden vom 2. Oktober bis zum 7. November, wobei die meisten Sternschnuppen um den 21. Oktober herum beobachtet werden können. Am besten gelingt das bei klarem Himmel und in ländlichen Gegenden fernab der Lichtverschmutzung in großen Städten.
Der Orion ist nur scheinbar der Ursprung
In diesem Zeitraum besonders ergiebig sind die Stunden nach Mitternacht und bis zum frühen Morgen. Dann nämlich steht das Sternbild des Orion, das spät am Abend im Osten aufgeht, besonders hoch am Himmel.
Astronom:innen sprechen im Zusammenhang mit dem Sternbild von einem Radianten. Die Sternschnuppen scheinen aus seiner Richtung zu kommen, weshalb er scheinbar auch deren Ursprung ist.
Dem Halleyschen Kometen sei Dank
Tatsächlich aber handelt es sich bei den Sternschnuppen um Reste des Halleyschen Kometen. Dieser umkreist alle 76 Jahre die Sonne, wobei er winzige Teilchen aus Staub, Gestein und Eis zurücklässt.
Auf der Bahn der Erde um die Sonne dringen diese Teilchen dann mit hoher Geschwindigkeit in die Erdatmosphäre ein, verglühen und erscheinen uns als Sternschnuppen. Dabei weisen die Orioniden im Vergleich zu anderen Meteorströmen wie den Perseiden im Sommer oder den Geminiden im Dezember gleich zwei zusammenhängende Besonderheiten auf:
Die hohe Geschwindigkeit sorgt für ein weiteres Phänomen
Weil sie mit über 66 Kilometern pro Sekunde besonders schnell in der Erdatmosphäre unterwegs sind, leuchten die Sternschnuppen auch besonders hell am Himmel. Laut ARD Alpha können manche Sternschnuppen darum sogar bei Tageslicht gesehen werden.
Der Halleysche Komet gilt ebenfalls als besonders lichtstark und ist einer der bekanntesten Kometen. Doch nicht immer hat er bei den Menschen so viel Freude wie heutzutage mit den Orioniden hervorgerufen.
Ein Komet, der den Untergang bringen sollte
Kometen galten lange Zeit als Unglücksboten und nachdem Forscher:innen im Halleyschen Kometen-Schweif Blausäure nachgewiesen hatten, sahen einige Menschen für das Jahr 1910 den Weltuntergang bevorstehen. Exakt am 19. Mai dieses Jahres durchquerte die Erde nämlich den Schweif des Kometen.
Allerdings war und ist die Konzentration der Blausäure so gering, dass sie keinerlei Auswirkungen auf das Leben auf der Erde hat. Die nächste Wiederkehr des Halleyschen Kometen in Erdnähe wird im Jahr 2061 stattfinden.