Diebitalisierung: Immer mehr Luxusautos werden mithilfe von Apple AirTags gestohlen
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Die Digitalisierung hat auch ihre Schattenseiten. So hat jetzt die Polizei in der kanadischen York-Region um Toronto in der Provinz Ontario ihre Bevölkerung darüber informiert, dass sie eine zunehmende Zahl an Diebstählen hochwertiger Fahrzeuge, darunter auch der in Nordamerika überaus populäre Pickup Ford F-150, sehe, die mit moderner Technologie vorbereitet werden.
Tagsüber ausspähen, nachts stehlen
Das Geschehen ähnele sich deutlich. Tagsüber halten die Diebe Ausschau nach potenziellen Zielobjekten. Wenn die dann an unübersichtlicher Stelle im öffentlichen Raum, etwa Einkaufszentren oder anderen Parkplätzen abgestellt werden, befestigen die Diebe Apple AirTags, bisweilen auch andere Peilsender, an den Fahrzeugen. So können die Autos leicht bis zum Wohnsitz des Opfers verfolgt werden, wo sie dann in der Regel aus der Einfahrt gestohlen werden.
Einmal, meist nächtens, am Abstellort des Fahrzeugs angekommen, verwenden die Diebe nach polizeilichen Erkenntnissen Werkzeuge wie Schraubenzieher, um durch die Fahrer- oder Beifahrertür in die Fahrzeuge einzudringen, wobei sie darauf achten, keinen Alarm auszulösen. Im Fahrzeuginneren würden sie dann ein elektronisches Gerät, das normalerweise von Mechanikern zur Neuprogrammierung der Werkseinstellung verwendet wird, an den Onboard-Diagnoseanschluss unter dem Armaturenbrett anschließen und das Fahrzeug so umprogrammieren, dass es einen von den Dieben mitgebrachten Schlüssel akzeptiert. Sobald der neue Schlüssel programmiert ist, startet das Fahrzeug und die Diebe fahren damit weg.
Anhängerkupplungen oft Träger von AirTags
Die Polizei ruft die Bürgerinnen und Bürger der Region, in der jährlich immerhin 2.000 Autodiebstähle registriert werden, dazu auf, auf den ersten Blick uneinsehbare Stellen ihres Fahrzeugs zu kontrollieren. Besonders häufig würden die Airtags unter der Klappe des Stromanschlusses für die Anhängerkupplung und rund um das Abgassystem positioniert. Generell seien aber auch die Radkästen und alle anderen Ecken und Kanten tauglich, mit den vergleichsweise billigen Alltagspeilsendern ausgestattet zu werden.
Trotz einer verstärkten Kampagne mit personeller Aufstockung kommen die Ermittelnden nach eigenen Angaben mit dem Wachstum der Diebstahlzahlen nicht mit. So konnten sie im vergangenen Jahr zwar mehr als 350 der rund 2.000 gestohlenen Autos wiederbeschaffen und mehr als 100 Personen einer Anklage zuführen. Dennoch wüchsen die Zahlen weiter, weil die Diebe auf immer mehr moderne Technik zugreifen könnten.
So könnt ihr den Diebstahl eures Autos erschweren
Deshalb empfiehlt die Polizei Bürgerinnen und Bürgern einige Vorsichtsmaßnahmen. Besonders wichtig zur Bekämpfung des Diebstahls: Ein abschließbares Schloss für den sogenannten OBD-Port (etwa dieses hier* bei Amazon) des Autos. Damit werde effektiv der Port blockiert, den die Diebe zum Umprogrammieren des Schlüsselsystems unbedingt benötigen.
Außerdem empfehlenswert: ein Lenkradschloss (Amazon*), das schon als visuelle Abschreckung diene, wie die Ermittelnden erläutern. Wer kann, sollte sein Fahrzeug in einer Garage parken. Die Statistik zeige, dass die meisten Diebstähle aus einer Einfahrt erfolgten. Wer aber nur eine solche Einfahrt hat, solle über eine hochauflösende Kameraüberwachung nachdenken, die Tag und Nacht brauchbare Bilder liefert. In jedem Falle solle es zur Anzeige gebracht werden, wenn Peilsender am eigenen Auto gefunden würden.
AirGuard – eine App, die AirTags aufspürt;-)