
Der Tracker-Hersteller Tile wird bis Anfang 2022 vollständig von Life360 übernommen. Life360 ist eine Plattform, die ähnlich wie Apples „Wo ist?“-Netzwerk funktioniert. Life360 konzentriert sich indes bisher auf die Lokalisierung von Familienmitgliedern, Freunden und Bekannten.
Tile + Life360 = einheitliches Finde-Netzwerk
Insofern überrascht es nicht, dass Life360 in der Akquisition von Tile vor allem eine Möglichkeit sieht, aus beiden Unternehmen einen einzigen Dienst zu formen, der es Kundinnen und Kunden ermöglichen soll, Familie, Freunde und Bekannte, aber auch Haustiere und beliebige Objekte in einer plattformübergreifenden App zu lokalisieren und zu verfolgen.
Life360-Chef Chris Hulls dazu: „Mit der Übernahme von Tile werden wir nun in der Lage sein, eine einzigartige und allumfassende Lösung für das Auffinden von Menschen, Haustieren und Dingen anzubieten, die Familien am meisten am Herzen liegen.“
Für Tile kommt die Akquisition zur rechten Zeit. Der Hersteller war seit dem Markteintritt Apples mit seinem eigenen Airtag-Tracker zunehmend unter Druck geraten. Denn Apple konnte mit seinem bereits vorhandenen Finde-Netzwerk „Wo ist?“ sofort auf Millionen von Nutzerinnen und Nutzern zugreifen – ein riesiger Marktvorsprung.
Apple setzt Tile unter Druck, Life360 als Rettungsanker
So wundert es nicht, dass die Airtags aufgrund eines wettbewerbsfähigen Preises, der Größe des Finde-Netzwerks und des Umstands, dass iPhones verlorene Airtags anonym orten können, aus dem Stand eine erhebliche Attraktivität entwickeln konnte. Tile gab sich zwar unverdrossen und stellte in diesem Jahr neue Tracker vor, mehr Zuversicht dürfte indes der nun vollzogene Schritt einer Übernahme sein. Denn die Verbindung von Tile und Life360 mündet in eine funktional mit dem Apple-Angebot vergleichbare Finde-Plattform, zeigt aber einen wesentlichen Vorteil: Die Tile-Life360-Lösung gibt es nicht nur für iPhones, sondern auch für die weitaus größere Android-Plattform.