Anzeige
Anzeige
News

Vorsicht: Verlorene Apple Airtags können gefährlich sein

Ein Sicherheitsforscher hat entdeckt, wie hilfsbereite Menschen sich mit gefundenen Airtags einen Trojaner ins Haus holen können. Dazu bedarf es allerdings eines böswilligen Airtags-Besitzers.

Von Dieter Petereit
2 Min.
Artikel merken
Anzeige
Anzeige

Das sind Apples Airtags. (Bild: Apple)

Apples Airtags sind Bluetooth-gesteuerte Tracker, die sich an allerlei Gegenständen befestigen lassen. So können sie wiedergefunden werden, wenn sie verloren gehen. Wie der Sicherheitsexperte Bobby Rauch herausfand, weisen die Airtags allerdings einen kleinen Konstruktionsfehler auf, der es ermöglicht, sie zu veritablen Trojanern zu machen.

So funktioniert die Rückgabe eines gefundenen Airtags

Anzeige
Anzeige

Nach Rauchs Erkenntnissen ist es möglich, die nützlichen Ortungsgeräte auf relativ einfache Weise zu einem Vektor für Phishing und andere Malware-Angriffe zu machen. Und das funktioniert so.

Wir brauchen einen böswilligen Airtag-Besitzer, der seinen Airtag absichtlich verliert, damit ihn ein gutgläubiger und hilfsbereiter Mensch finden kann. Dieser gute Samariter würde den Airtag per NFC mit seinem Android-Smartphone oder seinem iPhone scannen. Auf diese Weise würde der Airtag, der von seinem Besitzer zuvor in den Lost-Modus gesetzt, also als „verloren“ gekennzeichnet worden sein müsste, seinem Finder alle Kontaktinformationen preisgeben, die mit dem Airtag verknüpft wurden.

Anzeige
Anzeige

Airtag-Besitzer können über den Dienst „Wo ist?“ eine Telefonnummer oder E-Mail-Adresse sowie eine kurze Nachricht eingeben, etwa in der Art: „Hallo. Danke fürs Wiederfinden. Bring es bitte zu …“. Nun zeigt der Scan diese Informationen aber nicht direkt an, sondern fordert den Finder auf, eine eindeutige URL aufzurufen, die die Daten dann auf einer Website anzeigt.

Anzeige
Anzeige

So klaut ein böswilliger Airtag-Verlierer die Zugangsdaten seines Finders

Aufmerksame Leserinnen können sich jetzt bereits vorstellen, worin das Problem liegt. Ein böswilliger Airtag-Besitzer, der unter Umständen gezielt Airtags „verliert“, um die Daten der Finder abzufischen, könnte nun eine manipulierte URL in einem der Kontaktdatenfelder unterbringen und den Finder so etwa auf eine der Find-My-Website nachempfundene Seite locken, die die iCloud-Benutzerdaten des Finders anfordert. Ein einfacher JavaScript-Keylogger könnte dann die Daten auslesen. Der Diebstahl der Apple-Nutzerdaten des Finders wäre geglückt.

Nachdem Rauch versucht hatte, Apple zur Behebung des Problems zu bewegen, aber über Monate hinweg immer nur hingehalten wurde, informierte er schließlich den bekannten Security-Blogger Brian Krebs über seinen Fund. Ab da nahm die Sache Fahrt auf. Apple meldete sich endlich und versprach, das Problem mit einem der nächsten Software-Updates zu beheben. Rauch möge doch seine Erkenntnisse bitte nicht veröffentlichen.

Anzeige
Anzeige

Ähnliche Tricks sind mit „verlorenen“ Flash-Laufwerken versucht worden

Da war Rauch allerdings bereits zu verärgert, um einer solchen Bitte noch Folge leisten zu wollen. In einem geharnischten Blogbeitrag schrieb er von „Angreifern“, die „waffenfähige Airtags“ herumliegen lassen könnten, um „unschuldige Menschen zu Opfern“ zu machen.

Den Sicherheitsexperten Brian Krebs erinnert das Problem an einen alten Trick böswilliger Akteure. Der bestand darin, unscheinbare Flash-Laufwerke zu „verlieren“ – vorzugsweise auf einem Firmenparkplatz. Würde der unglückliche Finder die nun an sich nehmen und an seinen Computer anschließen, um etwa herauszufinden, wem er das Laufwerk zurückgeben kann, würde sich eine verborgene Malware unbemerkt freisetzen. So ähnlich würde der Airtag-Trick funktionieren, wenn auch um ein, zwei Ecken mehr. Apple hat sich bislang nicht öffentlich zu dem Problem geäußert.

Mehr zu diesem Thema
Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
Kommentare

Community-Richtlinien

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

Kommentar abgeben

Melde dich an, um Kommentare schreiben und mit anderen Leser:innen und unseren Autor:innen diskutieren zu können.

Anmelden und kommentieren

Du hast noch keinen t3n-Account? Hier registrieren

Anzeige
Anzeige