Der digitale Euro soll zum gesetzlichen Zahlungsmittel werden – zumindest wenn es nach einem Gesetzentwurf der EU-Kommission geht. Er soll das Bezahlen für Kunden erleichtern. Von den Sparkassen gibt es allerdings Kritik.
Der Gesetzentwurf liegt laut eigenen Angaben dem Handelsblatt vor. Demnach besteht eine Annahmepflicht sowohl für Händler online als auch im physischen Geschäft, sollte der digitale Euro als gesetzliches Zahlungsmittel anerkannt werden.
Digitales Geld ist derweil keine Neuheit, die meisten Bürger zahlen bereits mit Kreditkarten oder Apps, ohne physische Münzen und Scheine zu nutzen. Der Unterschied beim digitalen Euro ist, dass es sich hierbei um Zentralbankgeld handelt, es also direkt von der Europäischen Zentralbank ausgegeben wird.
Sparkassen üben Kritik
Der Gesetzentwurf stellt allerdings klar, dass Nutzer des digitalen Euros kein Konto direkt bei der Zentralbank eröffnen können und kein Vertragsverhältnis zwischen Zentralbank und Endnutzer besteht.
Stattdessen sollen Banken, Sparkassen und andere Institute die Konten für den digitalen Euro führen und die entsprechenden Dienstleistungen anbieten. Trotzdem sehen die Sparkassen im Digitalen Euro eine Konkurrenz für das eigene Geschäft. „Ein weiteres Zahlungssystem, das Gleiches leistet und in Konkurrenz zu europäischen Marktteilnehmern treten würde, ist überflüssig“, heißt es in einem Positionspapier des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands (DSGV) laut Handelsblatt.
Auch aus der Politik gibt es kritische Stimmen. CSU-Finanzexperte Markus Ferber sagte: „Weder EZB noch Europäische Kommission haben bisher plausibel erklären können, worin der konkrete Mehrwert des digitalen Euros für die Bürger besteht.“
Digitaler Euro könnte in 3 bis 4 Jahren kommen
Bis der digitale Euro kommt oder ob er überhaupt kommt, ist derweil noch nicht klar. Zuerst müssen noch der EU-Rat, die EU-Mitgliedsstaaten und das Europäische Parlament zustimmen. Ist das der Fall, könnte die Zentralbankwährung in drei bis vier Jahren in die Realität umgesetzt werden.