In der EU steht jetzt die Infrastruktur bereit, mit der ein europaweiter Abgleich von Impfnachweisen möglich ist. Das hat die Europäische Kommission am gestrigen Dienstag, den 1. Juni 2021, mitgeteilt. Über die Schnittstelle können EU-Länder die Echtheit von Impfzertifikaten überprüfen, die in anderen EU-Ländern ausgestellt wurden. Das neue System wurde bereits seit dem 10. Mai von 22 EU-Ländern getestet und kann von den Mitgliedsstaaten ab sofort freiwillig genutzt werden.
In einem nächsten Schritt muss die im Mai erfolgte Einigung zum EU-weiten digitalen Impfnachweis noch vom Europäischen Parlament und dem EU-Rat förmlich angenommen werden. Die entsprechende Verordnung soll dann zum 1. Juli in Kraft treten und für die ganze EU gelten. Allerdings soll den Mitgliedsstaaten, die für den Aufbau der notwendigen Infrastruktur auf nationaler Ebene noch Zeit brauchen, eine Übergangsfrist eingeräumt werden.
7 EU-Staaten wollen sich dem Gateway sofort anschließen
Nach Angaben der EU-Kommission wollen Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Griechenland, Kroatien, Polen und Tschechien sofort damit beginnen, das Gateway zu nutzen und mit dem System kompatible Nachweise für eine Impfung beziehungsweise eine Genesung auszustellen. In Deutschland geschieht das über die sogenannte Covpass-App, die von einem Firmenkonsortium um den IT-Riesen IBM entwickelt wurde.
Das EU-Gateway wurde von der Telekom-Tochter T-Systems und dem deutschen Softwareunternehmen SAP entwickelt. Die technischen Spezifikationen hat die EU vorgegeben. Bei dem System erhalten Geimpfte und Genesene einen Nachweis in Form eines QR-Codes. Der kann dann entweder auf Papier oder in Form einer App als Nachweis über einen vollständigen Impfschutz oder eine überstandene Covid-19-Infektion mitgeführt werden.