Donald Trump flippt aus: #DiaperDon wird zur Frage der nationalen Sicherheit
Ein despektierlicher Tweet mit einem ebensolchen Hashtag treibt US-Präsident Donald Trump zur digitalen Weißglut. Er sieht sich als Missbrauchsopfer anti-konservativer Umtriebe auf Twitter.
Der Hashtag#DiaperDon, zu übersetzen mit Windel-Don, trendet in den Twitter-Sphären der westlichen Welt. Er geht zurück auf einen Tweet des politischen Aktionskommittees (PAC) Meidas Touch.
Unvorteilhaftes Foto inspiriert Meme und erzürnt Trump
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Meidas Touch hatte ein unvorteilhaft von der Seite fotografiertes Bild des US-Präsidenten gepostet, das ihn an einem außergewöhnlich kleinen Tisch auf einem außergewöhnlich kleinen Stuhl sitzend zeigt. Offenbar hatte er gerade eine neuerliche Präsidialverfügung unterzeichnet.
Bei genauem Hinsehen erkennen wir, wie sich der Allerwerteste des Präsidenten auffällig deutlich unter seinem Jackett zu allen Seiten hin ausbreitet. Für Meidas Touch war die Sache klar: Der Präsident müsse wohl eine Windel tragen, vermutete das PAC per Hashtag.
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In der Folge nahm der Hashtag schnell an Fahrt auf. Weitere Bilder des sehr großen Präsidenten am sehr kleinen Tisch, zwischenzeitlich zum „Kindertisch“ deklariert, machten die Runde.
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Währenddessen war die Community schon einen Schritt weiter und hatte aus dem Hashtag ein Meme geboren.
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#DiaperDon dürfte wohl der Twitter-Star des Black Friday 2020 sein. Naheliegenderweise gefällt das vor allem einer Person überhaupt nicht: Donald Trump selbst. Er sieht sich als Opfer einer anti-konservativen Kampagne, die Dienste wie Twitter gezielt gegen ihn fahren würden.
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In einem wütenden Tweet wirft er Twitter vor, absichtlich falsche Trends zu pushen, die nichts mit den tatsächlichen Interessenslagen auf der Welt zu tun hätten.
In einem weiteren Tweet geht er sogar so weit, die Abschaffung der Section 230 zu einer dringenden Aufgabe der US-Regierung zum Schutz der nationalen Sicherheit zu erklären.
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Das kommentieren Twitter-Nutzer als Nervenzusammenbruch. Dabei ist das Thema nicht neu. Trump hatte in der Vergangenheit immer wieder mit der Abschaffung des Social-Media-Privilegs gedroht, sollten sich die Social-Media-Plattformen weiterhin so löschfreudig zeigen, was die Inhalte von Beiträgen ihrer Nutzer betrifft. Damit ist Trump nicht einmal allein.
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Das steckt hinter der Section 230
Wenn von der Section 230 die Rede ist, ist damit eine Regelung des seit 1996 in den USA geltenden Communications Decency Act (CDA) gemeint. Die besagt im Wesentlichen, dass Dienste wie Facebook und Twitter nicht für Inhalte haftbar gemacht werden, die ihre Nutzer online stellen. Zudem gibt sie den Plattformen weitreichende Freiheiten, gegen einzelne Beiträge vorzugehen.
Weitgehende Einigkeit dürfte im politischen Amerika dahingehend bestehen, dass die Regelungen einer gewissen Konkretisierung bedürfen. Denn die Schutzregelung der Section 230 setzt sogar voraus, dass die Plattformen „in gutem Glauben“ Anstrengungen unternehmen, „öbszönes, unzüchtiges, laszives, schmutziges, exzessiv gewalttätiges, belästigendes oder in anderer Weise anstößiges“ Material zu zensieren.
Diese Zweischneidigkeit der Regelung zu beseitigen, dürfte im Interesse aller – nicht zuletzt im Interesse der Plattformen selbst – liegen. Ob eine mit Verstand durchdachte Konkretisierung dann Hashtags wie #DiaperDon verhindern würde, darf indes bezweifelt werden.
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