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Dos & Don’ts eines guten Pressebereichs auf der Website

Ein guter Pressebereich auf der Website ist das Aushängeschild eines Unternehmens. Hier gibt es die wichtigsten Empfehlungen für eine gute Presseseite.

Von Clara Herdeanu
4 Min. Lesezeit
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(Grafik: Shutterstock)

Ihr habt es geschafft: Ein Journalist ist zur Recherche auf eure Website gegangen. Doch dann findet er oder sie den Pressebereich nicht, sucht verzweifelt nach weiterführenden Informationen oder den richtigen Ansprechpartner – und gibt dann frustriert auf. Damit dieser Worst Case nicht eintritt, solltet ihr für euren Pressebereich ein paar Grundregeln einhalten.

„Nomen est omen“ – verständliche Kennzeichnung

Es ist so offensichtlich, wird aber so oft übersehen: Kennzeichnet euren Pressebereich mit einem eindeutigen Titel wie „Presse“ in der Navigation eurer Website. Interessierte Journalisten sollen ihn sofort und schnell finden können. Versteckt ihn also bitte nicht als eine Unterseite auf der dritten Navigationsebene.

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Eine gute Struktur ist auch für den Pressebereich selbst eine Selbstverständlichkeit. Präsentiert die wichtigen Informationen also übersichtlich und ansprechend. Vermeidet bitte auf jeden Fall Registrierungsschranken mit Passwörtern, mit denen sich Journalisten erst umständlich einloggen müssen – das macht alles zu kompliziert.

„Ein Bild sagt mehr als Tausend Worte“ – aussagekräftiges Bildmaterial

Menschen erfassen visuelle Informationen bis zu 60.000 mal schneller als durch Texte. Außerdem ziehen Bilder die Aufmerksamkeit an sich und werden in Zeiten von Instagram und Co. auch für klassische Medien immer wichtiger. Deshalb lohnt es sich für euch, in gutes Bildmaterial zu investieren. Das absolute Minimum sind hochwertige Bilder der relevanten Personen aus dem Unternehmen. Noch besser ist es, wenn ihr professionelle Aufnahmen vor unterschiedlichen Hintergründen anbietet, gerne auch in verschiedenen Formaten (hochkant und quer). Achtet dabei auch auf solche Kleinigkeiten, dass in Brillengläsern keine Spiegelungen vorhanden sind und karierte oder zu extravagante Kleidungsmuster merkwürdig aussehen können.

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Zusätzlich hilft es, wenn ihr noch weiteres aussagekräftiges Bildmaterial von eurem Unternehmen, eurem Team und euren Produkten zur Verfügung stellt. Vermeidet dabei Stockfotos und allzu gestellte Aufnahmen. Nicht umsonst hat GOT-Darstellerin Emilia Clarke sich in einem aktuellen, viralen Video über Stockfotografie lustig gemacht.

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Alle Bilder sollten in einem gängigen Format (etwa jpg, png) und einer guten Auflösung vorliegen (zum Drucken empfehlen sich mindestens 300 dpi), eindeutig beschriftet und datiert sein. Achtet außerdem darauf, dass ihr die Bildrechte nennt und die Aufnahmen eindeutig zur lizenzfreien Weiterverwendung freigegeben sind.

Wichtige Informationen auf einen Blick – Faktenblatt, Infografiken und Glossar

Ihr selbst habt eventuell den Überblick über alle wichtigen Zahlen, Fakten und Meilensteine des Unternehmens, ein Außenstehender hat dies allerdings nicht. Damit er oder sie sich nicht umständlich durch verschiedene Unterseiten eurer Website klicken muss, solltet ihr im Pressebereich einen Faktenüberblick liefern. Dies könnt ihr entweder als Faktenblatt zum Herunterladen anbieten oder in einer Übersicht auf der Seite selbst.

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Ähnlich wie Fotos wecken Infografiken die Aufmerksamkeit und helfen, auch komplexe Informationen ansprechend zu präsentieren. Wenn ihr in einem erklärungsbedürftigen Bereich unterwegs seid, kann außerdem ein Glossar mit Definitionen und weiterführenden Links hilfreich sein.

Achtet bei allen Informationen und Materialien, die ihr zur Verfügung stellt, darauf, dass sie vollständig, datiert und aktuell sind. Nichts ist ärgerlicher als unvollständige und veraltete Informationen.

Pressemitteilungen

Pressemitteilungen dürfen auf einer Presseseite natürlich nicht fehlen. Journalisten sollten sie im Pressebereich schnell finden und als Worddokument und PDF herunterladen können. Die Kür ist es, wenn das Archiv der Pressemitteilungen nicht nur chronologisch geordnet (aktuellste zuerst), sondern auch thematisch durchsuchbar ist. Besonders, wenn ihr bereits eine größere Zahl an Mitteilungen online habt, erleichtert dies den Überblick. Verleiht jeder Mitteilung einen eindeutigen Titel und vergesst nicht das Erscheinungsdatum.

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Wenn ihr PDF zum Herunterladen anbietet, dann bitte stets als Text-PDF, damit Textzeilen direkt kopiert werden können.

Pressespiegel

Wenn ihr bereits in den Medien präsent gewesen seid, könnt ihr gerne auch einen Pressespiegel einrichten. So sehen alle Besucher gleich, wer bereits wann über euch berichtet hat. Achtet dabei allerdings auf Lizenzrechte. Am einfachsten ist es, wenn ihr das Medium, den Titel und das Datum nennt und einen weiterführenden Link anbietet.

„Wie kann ich helfen?“ – Ansprechpartner

Für Rückfragen verweist jeder gute Pressebereich auf einen Ansprechpartner und nennt die Kontaktdaten (Telefon, E-Mail). Dass die Person dann auch erreichbar ist und zeitnah auf Rückfragen antwortet, versteht sich von selbst. Ein freundliches Portraitfoto kann auch nicht schaden, schließlich sind wir alle Menschen und finden es sympathischer, wenn wir ein Gesicht vor Augen haben.

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Verweis auf Social-Media-Kanäle und Unternehmensblog

Wahrscheinlich nutzt ihr bereits den ein oder anderen Social-Media-Kanal für euer Unternehmen oder betreibt gar einen eigenen Blog. Verlinkt im Pressebereich übersichtlich auf diese weiteren Informationsquellen. So erleichtert ihr den Journalisten die weitere Recherche.

Digitale Pressemappe

Die Kür eurer Presseseite ist, wenn ihr Journalisten die hier aufgezählten relevanten Informationen auch noch gesammelt in einer qualitativ hochwertig aufgearbeiteten digitalen Pressemappe zum Herunterladen anbietet. Bitte vermeidet allerdings auch hier unnötige Registrierungsschranken.

Fazit

Wenn ihr diese Hinweise für euren Pressebereich befolgt, seid ihr auf einem guten Weg. Auch wenn ihr nicht alle hier aufgelisteten Tipps von Anfang an umsetzt, so solltet ihr folgende Faustregel im Hinterkopf behalten: Macht es Journalisten so einfach wie möglich, schnell und unkompliziert an alle relevanten Informationen zu kommen.

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Dein t3n-Team

Patrick Dörr

Vielen Dank für den Artikel. Als Pressesprecher freue ich mich, wenn sich Digitalexperten auch mit dem Pressebereich einer Website beschäftigen. Das ist nicht selbstverständlich!

Ich möchte dem Beitrag von Frau Dr. Herdeanu dennoch widersprechen. Ich bin der Meinung, dass Pressebereiche in den Footer von Webseiten verbannt werden sollten.
Warum? Das erkläre ich gerne:
Journalisten sind heute keine Gatekeeper mehr. Alle Stakeholdergruppen können jederzeit und von jedem Ort Informationen über Unternehmen abrufen. Das sollten Unternehmen als riesen Chance verstehen, direkt mit den Menschen zu kommunizieren.
Man sollte also nicht 99,9% der potenziellen Leser aussperren, indem man sich an die kleinste Zielgruppe wendet – Die Presse. Organisieren Sie stattdessen ihr Kommunikationsmanagement um und starten Sie einen Corporate Newsroom mit redaktionellen Inhalten für alle Zielgruppen und motivieren Sie zu jeder Zeit zum Dialog und Sharen ihrer Geschichten.
„Klassische“ Presse-Assets wie Pressemitteilungen und Bildarchive können (und sollten) an einer wenigen prominenten Stelle auf der Website auf Abruf bereitstehen.

Herzliche Grüße
Patrick Dörr

Antworten
Patrick Lux

Das eine spricht ja nicht gegen da andere. Natürlich kann man seine Unternehmensnachrichten prominent auf der Seite präsentieren.

Und Journalisten sind immer noch Gatekeeper, nämlich für Ihr Medium. Das ist sicher von Branche zu Branche unterschiedlich, aber der Wert von Journalismus in der Reichweite ist nicht zu unterschätzen. Auch und vor allem wegen der Glaubwürdigkeit von externen Medien.

Antworten
Patrick Lux

Das eine spricht ja nicht gegen da andere. Natürlich kann man seine Unternehmensnachrichten prominent auf der Seite präsentieren.

Und Journalisten sind immer noch Gatekeeper, nämlich für Ihr Medium. Das ist sicher von Branche zu Branche unterschiedlich, aber der Wert von Journalismus in der Reichweite ist nicht zu unterschätzen. Auch und vor allem wegen der Glaubwürdigkeit von externen Medien.

Antworten
Clara Herdeanu

Lieber Herr Dörr,

herzlichen Dank für Ihren Kommentar!
Letztendlich ist es wichtig, dass die Presseseite eindeutig bezeichnet ist und schnell gefunden wird. Wenn dies über den Footer der Webseite möglich ist, kann dies im Einzelfall auch eine gute Lösung sein.
Die Faustregel lautet einfach nur: Relevante Inhalte sollten für Journalisten schnell und einfach auffindbar und auch als solche erkennbar sein. Dass das dann im konkreten Einzelfall eventuell unterschiedliche ausgestaltet wird, versteht sich von selbst.

Eine kleine Anmerkung zur Gatekeeperfunktion von Journalisten: Zwar hat in den vergangenen Jahren ein Medienwandel stattgefunden, allerdings haben earned Mediakanäle dennoch weiterhin eine höhere Glaubwürdigkeit als owned oder paid Varianten. Es ist und bleibt weiterhin der charmanteste Weg, wenn Dritte (hoffentlich positiv) über einen sprechen.

Ich hoffe, ich konnte Ihnen damit weiterhelfen.

Herzliche Grüße

Clara Herdeanu

Antworten
Patrick Dörr

Liebe Frau Dr. Herdenau,

danke für Ihren Kommentar. Ich sehe das noch immer etwas anders. Betrachten wir die Entwicklung des Kommunikationstools „Geschäftsbericht“ stellen wir fest, dass sich dieses Medium von einem reinen Kanal für (potenzielle) Investoren zu einem Storytellinginstrument für alle Interessierten entwickelt. Ähnliches wünsche ich mir für den Pressebereich.
Ich bin natürlich bei Ihnen, wenn Sie sagen, dass die Glaubwürdigkeit durch die Berichterstattung externer Medien höher ist. Dennoch die Frage, warum ich meine Owned Media Kanäle nicht so aufbereiten kann, dass sie sowohl Journalisten, als auch alle anderen Interessierten inspirieren.
Ich möchte nicht behaupten, dass ich mit meiner Meinung recht habe, ich möchte stattdessen Diskussionsansätze für eine Weiterentwicklung unserer Kanäle bieten.

Herzlichst
Patrick Dörr

Patrick Lux

Moin,
gut geschrieben!
Beim Thema Fotos könnte der Artikel doch etwas genauer sein, denn „(zum Drucken empfehlen sich mindestens 300 dpi“ bedeutet alles und nichts, wenn man die Bezugsgröße nicht angibt. Das ist nun wirkliche eine Angabe die sich wohl aus Zeiten der Reproherstellung hartnäckig hält und Fotografen und Grafiker in den Wahnsinn treibt.
Wichtig ist nämlich dabei die absolute Größe in Pixeln und nicht dpi. Ein winziges Bild kann eben auch 300 oder 300 0dpi haben, aber eben zu wenig Pixel. dpi heißt eben dots per inch, wenn also zuwenig punkte da sind, kommt man entsprechend weniger weit.

Zweite Sache Bildrechte: Da gehört der Urheber mit rein und nicht nur Foto: Unternehmensname.
Der Urheber hat ja grundsätzlich ein Recht darauf genannt zu werden. Wenn man das dem Medium nicht mitteilt, dann steht man am Ende selber in der Schuld.

Antworten
Clara Herdeanu

Lieber Herr Lux,

herzlichen Dank für das Kompliment und die Anmerkung!

In einem Beitrag der Länge kann leider nicht auf alle Punkte en detail eingegangen werden. Deshalb sind weiterführende Anmerkungen wie die Ihre auch sehr begrüßenswert.

Herzlichen Dank dafür und beste Grüße

Clara Herdeanu

Antworten

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