3 neue Weltrekorde: Rolls Royce wohl mit dem schnellsten Elektroflugzeug

Schon vor zwei Jahren hatte Rolls Royce angekündigt, mit seinem Elektroflugzeug den Geschwindigkeitsrekord brechen zu wollen. Bis der erste vollelektrisch betriebene Flieger des Unternehmens seinen Jungfernflug absolvieren konnte, sollte es zum damaligen Zeitpunkt jedoch noch eine Weile dauern.
Im September dieses Jahres war es schließlich so weit: Die Spirit of Innovation – so heißt das erste Elektroflugzeug von Rolls Royce – flog etwa 15 Minuten lang über Großbritannien. Nun folgte der Rekordversuch. Und dem Unternehmen zufolge war dieser ein Erfolg auf ganzer Linie.
3 Weltrekorde gebrochen
Eine Höchstgeschwindigkeit von 623 Kilometern pro Stunde erreichte der Jet bei seinen Testflügen am 16. November, wie Rolls Royce in einer Pressemitteilung erklärte. „Das, so glauben wir, macht die Spirit of Innovation zum schnellsten vollelektrischen Flugzeug der Welt“, heißt es darin.
Drei gebrochene Rekorde beansprucht das Unternehmen abgesehen von diesem Meilenstein ebenfalls für sich. So erreichte der Flieger über die Strecke von drei Kilometern hinweg eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 555,9 Kilometern pro Stunde – 213 mehr als der bisherige Rekordhalter.
Bei einem weiteren Start vom Testzentrum des britischen Militärflugplatzes MoD Boscombe Down kam der Rolls-Royce-Flieger zudem auf 532,1 Kilometer pro Stunde über eine Strecke von 15 Kilometern und übertraf den bisherigen Rekord damit um 292,9 Kilometer pro Stunde. Zudem erreichte er die Flughöhe von 3.000 Metern innerhalb von 202 Sekunden und war damit genau eine Minute schneller als alle E-Flugzeuge zuvor.
Die offizielle Bestätigung der Rekorde steht noch aus
Dass Rolls Royce selbst noch vorsichtig in seinen Formulierungen ist, liegt daran, dass die offizielle Bestätigung der Rekorde noch aussteht. Diese muss durch die Fédération Aéronautique Internationale (FAI) geschehen. Man habe alle Daten dort eingereicht, wie Rolls Royce erklärte.
Warren East, CEO von Rolls Royce, feierte die Testflüge dennoch als Meilenstein auf dem Weg zu „Jet Zero“, wie die britische Regierung ihr Streben nach emissionsfreien Flügen getauft hat.
Die Luftfahrtbranche will Emissionen reduzieren
Denn während der Elektroantrieb in der Automobilindustrie längst auf den Straßen angekommen ist, hinkt die Luftfahrtbranche noch ein wenig hinterher. Großbritannien hat sich jedoch das ambitionierte Ziel gesetzt, bis 2050 Netto-Null-Flugreisen – englisch „Net Zero“, woher der Spitzname „Jet Zero“ stammt – zu erreichen. Fliegen soll damit mittels unterschiedlicher Strategien seinen ökologischen Fußabdruck eliminieren.
Dementsprechend wird das sogenannte ACCEL-Projekt, das für „Accelerating the Electrification of Flight“ steht und zu dem unter anderem Rolls Royce gehört, zum Teil von der britischen Regierung finanziert. Die Spirit of Innovation, die mit einem 400-Kilowatt-Elektrotriebwerk fliegt, gilt als Herzstück des Projekts.