Jetzero: Dreieckiges Flugzeug soll halb so viel Treibstoff brauchen wie ein herkömmlicher Flieger
Bei Flugzeugen handelt es sich seit jeher um Transportmittel, die vor allem mit einem ganz bestimmten Design aufwarten: lange Röhren mit Flügeln, an denen von unten Motoren befestigt sind, und einem Heckstabilisator hinten.
Und auch das Innere des Fliegers entspricht einem ganz bestimmten Standard: ein oder zwei Gänge mit Sitzreihen – mit gelegentlichen Extras wie Treppen oder Bars in der Premiumklasse.
Jetzero will mit dreieckigem Flugzeug die Luftfahrt revolutionieren
Das will das Startup Jetzero nun radikal ändern und hat ein neues Design entwickelt: ein Flugzeug in Dreiecksform, das einem riesigen Mantarochen am Himmel ähnelt und nur die Hälfte an Treibstoff benötigen soll.
Das Design des Flugzeugs, das mit 235 Millionen US-Dollar vom Pentagon finanziert wird, ist einzigartig und zeichnet sich durch einen kürzeren Rumpf mit einer breiteren Struktur aus. Das herkömmliche Heckteil musste beim dreieckigen Flugzeug von Jetzero weichen. Stattdessen sollen zwei Motoren hinten für Antrieb und Stabilität sorgen sollen.
Das sind die Vorteile des Dreiecksfliegers
Doch tatsächlich geht es nicht nur um ein abgeändertes Design, das die Luftfahrt revolutionieren soll. Das Dreiecksflugzeug bietet laut Jetzero gleich mehrere Vorteile gegenüber herkömmlichen Flugzeugen, darunter reduzierte Geräuschentwicklung, erhöhte Stabilität, eine effizientere Nutzung des Innenraums durch eine dreieckige Kabine, die drei Gänge hat, um Engpässe während des Einsteigens zu vermeiden, und erhebliche Einsparungen bei Treibstoff und Emissionen.
Das Blended-Wing-Flugzeug von Jetzero könnte potenziell bis zu 250 Passagiere befördern und dabei nur die Hälfte des Treibstoffs herkömmlicher Großraumflugzeuge verbrauchen. Obwohl das Konzept von Blended-Wing-Flugzeugen seit über einem Jahrhundert existiert, hat es in der kommerziellen Luftfahrt bisher keine große Akzeptanz gefunden.
Auch die Branchenführer Boeing und Airbus haben ähnliche futuristische Konzepte getestet, bei denen die Kabine in den Flügel integriert ist, doch keines der beiden Unternehmen hat es eilig, solch ein Flugzeug an den Start zu bringen. Darüber hinaus haben Airbus und Boeing signalisiert, dass sie keine komplett neuen Verkehrsflugzeuge vor Mitte bis Ende der 2030er-Jahre einführen möchten.
Jetzero will eine schnelle Einführung
Jetzero dagegen fackelt nicht lange und will eine schnellere Einführung. Das Startup plant, im Dezember Testflüge mit einem Prototyp im Maßstab 1:8 durchzuführen, und hat das Ziel, innerhalb von vier Jahren eine Vollversion zu entwickeln. Boeing und Airbus dominieren den Flugzeugmarkt seit Jahrzehnten – und ihre Duopolstellung zu durchbrechen, ist keine leichte Aufgabe.
Problematisch sind auch die komplexen Vorschriften, die dazu führen, dass es bis zu ein Jahrzehnt dauern kann, bis ein Flugzeug zertifiziert ist. Das zwingt Unternehmen dazu, hohe Entwicklungskosten zu tragen, während sie nur wenig oder gar keine Verkäufe verzeichnen.
Obwohl noch Herausforderungen zu bewältigen sind, darunter die Beschaffung zusätzlicher Finanzmittel, ist Jetzero von seinem Konzept überzeugt und will dessen Potenzial für erhebliche Treibstoffeinsparungen und Emissionsreduktionen beweisen.
„Wir sind fest davon überzeugt, dass es einen Weg zu null Emissionen bei großen Flugzeugen gibt, und der Flugzeugrumpf mit gemischten Flügeln kann um 50 Prozent niedrigere Treibstoffverbrennung und Emissionen liefern“, sagte Tom O’Leary, Mitbegründer und CEO von Jetzero, gegenüber CNN. „Das ist ein erstaunlicher Fortschritt im Vergleich zu dem, was die Branche gewohnt ist.“