Interstellarer Komet entdeckt: Warum 3I/ATLAS Astronomen weltweit begeistert

Wissenschaftler haben den interstellaren Kometen 3I/ATLAS entdeckt. (Symbolbild: Triff/Shutterstock)
Er trägt den Namen 3I/ATLAS, ist wohl ein Komet und beschäftigt Astronom:innen auf der ganzen Welt: Die Rede ist von einem interstellaren Besucher, der aktuell durch unser Sonnensystem rast. Bei einer Geschwindigkeit von mehr als 60 Kilometer pro Sekunde kann man getrost von Rasen sprechen.
Der Komet könnte einen Durchmesser von etwa 20 Kilometern haben
3I/ATLAS ist ein besonderes Objekt, da es erst das dritte ist, bei dem Forscher:innen darlegen konnten, dass es seinen Ursprung außerhalb unseres Sonnensystems hat. „Die Tatsache, dass wir eine gewisse Unschärfe sehen, deutet darauf hin, dass es sich hauptsächlich um Eis und nicht um Gestein handelt“, sagte Jonathan McDowell, Astronom am Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics, gegenüber der französischen Nachrichtenagentur Afp.
Der Eisball sei außer Kontrolle geraten, wandere durch die Galaxie und ziehe „gerade an uns vorbei“, erklärte McDowell. Die Nasa geht davon aus, dass es sich bei 3I/ATLAS um einen Kometen handelt. Ersten Auswertungen zufolge könnte er einen Durchmesser von etwa 20 Kilometern haben.
Nasa: Es bestehe keine Gefahr für die Erde
Aufgespürt wurde der Gast aus der Ferne im Rahmen des Catalina Sky Survey (CSS), einer automatischen Himmelsdurchmusterung. Das CSS ist ein astronomisches Projekt, das mit Teleskopen in den Santa Catalina Mountains in Arizona (USA) nach erdnahen Objekten sucht, darunter Asteroiden und Kometen.
Laut Nasa stellt der Komet keine Gefahr für die Erde dar, er werde in einer Entfernung von rund 240 Millionen Kilometern verbleiben. Die Zeitschrift Spektrum der Wissenschaft berichtet, dass er sich auf einer offenen Bahn um die Sonne bewege und wieder im interstellaren Raum verschwinden wird.
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Darum ist 3I/ATLAS so interessant für die Wissenschaft
Interessant ist er für die Wissenschaft trotzdem – oder gerade wegen seiner besonderen Herkunft. „Interstellare Objekte, die das Sonnensystem besuchen, sind die einzige Möglichkeit, Objekte aus anderen Sternensystemen direkt zu beobachten“, sagte Michael Küppers, Projektwissenschaftler der Comet Interceptor Mission der Europäischen Weltraumorganisation Esa, gegenüber dem Redaktions-Netzwerk Deutschland.
„Ihre Erforschung – etwa zur Zusammensetzung oder ihren physikalischen Eigenschaften – gibt uns Aufschluss über die Bedingungen der Entstehung von anderen Planetensystemen, die wir mit dem Sonnensystem vergleichen können. Interessanterweise scheinen die interstellaren Objekte, die uns erreichen, diverser zu sein, als wir gedacht haben.“