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Kommentar

E-Sport ist Sport, die Regierung muss handeln

Der Deutsche Olympische Sportbund würdigt den E-Sport als Unterhaltung herab und die Bundesregierung versagt völlig. Es gäbe aber eine Lösung.

Von Jochen G. Fuchs
3 Min.
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E-Sport ist Sport. Im Bild: E-Sport-Arena. (Foto: (Foto: RomanKos / Shutterstock))

Schach ist ein Sport, E-Sport aber nicht. 380 Millionen Zuschauer begeistern sich weltweit laut dem Global E-Sport Market Report von 2019 für die Sportdisziplin, zu der Spiele wie das Fußballspiel Fifa oder Strategiespiele wie League of Legends, Egoshooter wie Counterstrike oder das noch recht junge Survival-Phänomen Fortnite zählen. Selbst Bundesligavereine wie Schalke oder Borussia Mönchengladbach unterhalten E-Sport-Teams. Für den Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) zählt das alles nichts, der Verband kanzelt E-Sport in einem aktuellen Gutachten als „reine Unterhaltung“ ab. Und unsere Bundesregierung versagt erneut kläglich und CDU und SPD verscherzen es sich damit noch weiter bei der digitalaffinen Bevölkerung. Dabei ist E-Sport ganz klar Sport und es gäbe eine Möglichkeit, das festzulegen.

E-Sport ist Sport

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Die kognitiven Leistungen, die E-Sportler erbringen müssen, sind Spitzensportleistungen, auch wenn der DOSB realitätsfern dem E-Sport jegliche Körperlichkeit abspricht. Die Deutsche Sporthochschule in Köln beschäftigt sich seit Jahren mit dem Thema und beschreibt den E-Sport als „eine Mischung aus strategischem Verständnis, schnellen Reaktionen, präzisen Bewegungsabläufen, exzellenter Kommunikation und vielen weiteren Fähigkeiten“. Wenn das nicht nach Sport klingt, was dann? Schach, das sich ebenfalls auf kognitive Leistungsfähigkeit und das Training derselben konzentriert, ist auch eine anerkannte Sportart.

Jeder, der als Noob (Neuling, für mitlesende Regierungsmitglieder) schon einmal gegen einen professionellen Counterstrike-Spieler gezockt hat, weiß, dass – ebenso wie im klassischen Sport – die Sportler über weitaus bessere Fähigkeiten als der Normalspieler verfügen. Und jeder, der schon einige Stunden in einem Spielekosmos zugebracht hat, weiß, dass es auch körperlich anstrengend ist. Der SWR verweist auf Gutachten, die belegen dass E-Sport beispielsweise anstrengender als Schießsport ist.

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Wieso die Anerkennung des E-Sports als Sport nötig ist

Die kommerziellen Veranstalter von Turnieren und Ligen wie die ESL (früher Electronic Sports League) beherrschen die E-Sports-Welt. Die Anerkennung von E-Sport als Sport würde die Türen für die öffentliche Förderung von unabhängigen Verbänden und Ligen fördern. Öffentliche Fördermittel und steuerliche Förderung durch die Anerkennung der Gemeinnützigkeit von E-Sport-Organisationen würden die Formung einer öffentlichen Sphäre für diesen Sport fördern. Mehr E-Sportvereine statt E-Sport-Unternehmen. Mehr Sport- und Jugendförderung statt mehr Kommerz.

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Bundesregierung verletzt erneut Koalitionsvertrag

Frei nach dem Motto „Was interessiert mich mein Gewäsch von gestern“ ignoriert die Bundesregierung bei der Debatte um den E-Sport nach dem Debakel um die Uploadfilter wieder einen Punkt aus ihrem Koalitionsvertrag und beweist damit einmal mehr ihre digitalpolitische Rückständigkeit. Aus „Vollständig als eigene Sportart mit Vereins- und Verbandsrecht anerkennen und bei der Schaffung einer olympischen Perspektive unterstützen“ wurde „interessiert uns nicht, soll jemand anders entscheiden“. Der Verdacht des Desinteresses kam erstmals im September 2018 auf, als eine kleine Anfrage der FDP zum Thema mit drückebergerischer Ausweichtaktik beantwortet wurde: „Es gibt kein Anerkennungsverfahren für Sportarten durch die Bundesregierung“, zitiert das Sportmagazin Kicker.

Der DOSB sollte entscheiden, die Bundesregierung weigerte sich selbst zu entscheiden. Dabei ist die Aussage der Bundesregierung ebenso korrekt wie eine Nebelbombe. Die Förderung von Schach als Spitzensport ist per Beschluss 2014 im Bundestag erhalten worden. Der deutsche Schachbund wurde im letzten Jahr vom Bundesinnenministerium mit rund 90.000 Euro bedacht. Die Gemeinnützigkeit von Schachvereinen und Verbänden ist per Gesetz gesichert: Der Katalog in Paragraf 52 der Abgabenordnung trägt seit langen Jahren in Absatz 2 unter Punkt 21, der die Förderung des Sports als gemeinnützig festsetzt, den Zusatz „Schach gilt als Sport“.

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Es wäre ohne jedes Problem möglich, einen entsprechenden Gesetzesentwurf einzubringen, der den Katalog von Paragraf 52 um den Zusatz „E-Sport ist Sport“ ergänzt. Die Bundesregierung sollte auf ihre Digitalministerin hören, die dem DOSB vorwarf, die Realität zu verleugnen, und in der Gegenwart ankommen. Der Haushaltsausschuss tagt in Kürze und soll über die weitere Förderung des E-Sports entscheiden. Statt hier einem Verband wie dem DOSB das Zepter bei der Gesetzgebung indirekt zu überlassen, der doch nur seine eigenen Pfründe und Fördergelder und damit seine Macht schützen will, sollte die Regierung dem öffentlichen Interesse am E-Sport Respekt zollen und handeln. Es ist Zeit, Geschichte zu spielen.

In einer früheren Version dieses Artikels war zu lesen, dass Borussia Dortmund über ein E-Sport-Team verfügt. Das ist nicht korrekt, Borussia Mönchengladbach hat ein E-Sport-Team. Außerdem ist die Sporthochschule in Köln, nicht in Düsseldorf angesiedelt.

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Kommentare (18)

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Bast

Freunde der Text ist Müll. Natürlich kann man mit dem Hammer draufschlagen und behaupten, dass diese und jene Bedingungen erfüllt sind um die Schublade “Sport” aufzumachen aber seien wir ehrlich: um den Müll im Haushalt rauszubringen brauche ich auch kognitive Fähigkeiten und muss zuvor möglicherweise kommunizieren.
Ein entscheidender Punkt: Die meisten Spiele sind wohl darauf ausgelegt die Spieler zu fesseln, ja sogar süchtig zu machen damit möglichst viel Geld fließt. Was hat Sucht mit den positiven Gesundheitsaspekten des Sports zu tun? Natürlich gibt es auch Menschen die nicht existenten Schönheitsidealen hinterherlaufen und ohne weitere Zielvorgaben sich täglich stundenlang verausgaben und süchtig von normalem Sport werden, doch sind die Potentiale ganz andere.
Ich würde mir also wünschen wenn man der journalistischen Verantwortung gerecht werden würde und etwas differenzierter an die Thematik rangehen würde um nicht eine komplette Generationen zu verlieren die ihren Lebensinhalt nur in der virtuellen Welt sieht. Ich behaupte wir haben zu viele ernste Probleme auf dieser Welt..Klima etc..

Insomnia88

Ehrlich gesagt kann ich selbiges von deinem Kommentar behaupten. Wir wäre es dann mit sachlichen Argumenten, statt der ignoraten „E-Sportler sind alles Suchtis und erreichen nichts im Leben“-Einstellung. Hier geht’s nicht um Candycrash-Saga etc. sondern um E-Sport Titel, die hoch kompetetiv sind. Wenn du das mit „Müll rausbringen vergleichst“, ist das als wenn man Gesang unter der Dusche mit Gesang in der Oper vergleicht.
Der entscheidende Punkt hier ist, dass Schach als Sport gilt. Das ist der Spiegel der Absurdität dieser Entscheidung. Was unterscheidet Schach von E-Sport? Ja, vermutlich ist der rein strategische Denkanteil bei Schach höher aber dafür kompensiert E-Sport das ja mit anderen Faktoren. Da gehts dann um schnelle Reaktionen etc.
Aber ich rede hier wohl gegen eine Wand. Allein der letzte Satz mit den „ernsten Problemen der Welt“ strotzt nur so von „whataboutism“ und zeigt letztendlich, dass du keine Interesse an einer konstruktiven Diskussion hast sondern schlicht deine unreflektierte Meinung wiedergeben willst.

Bast

Insomnia88 offenbar willst oder schaffst du es nicht mich richtig zu verstehen. Lassen wir die Bewertung solcher Fähigkeiten wie E-Sport außen vor, denn nur die Tatsache das solche Aktivitäten anspruchsvoll und kompetitiv sind rechtfertigt für dich offenbar die Bezeichnung als Sport.
Mein Argument ist jedoch das hohe Suchtgefährdungspotential! Jedes Jahr werden die Spiele immersiver wenn man das so sagen kann und bringen Millionen von Kids in die Abhängigkeit – gleichzeitig werden dafür noch Milliarden ausgegeben. Jede Studie zeigt doch was in den Gehirnen passiert, wie das Suchtzentrum reagiert. Was ist mit “richtigen” Sportarten? Haben wir Millionen von Menschen die abhängig nach Schach oder Jogging sind? Ich glaube kaum..
Wie bei klassischen Drogen sollte man auch hier natürlich keine kontraproduktive Verbotspolitik aufziehen (wie wäre sowas auch möglich) aber muss man es direkt als Sport in den Himmel heben obwohl wir die gesellschaftlichen und gesundheitlichen Risiken kennen? Meinen Text abzustempeln ohne ihn überhaupt verstanden zu haben zeugt doch nur von Unwissenheit oder Ignoranz..

Insomnia88

@Bast Ich kann dich viel mehr nicht verstehen, weil deine „Argumente“ so an den Haaren herbeigezogen sind. Du wirfst alles in einen großen Klischee-Topf und rührst schon um. Fehlt nur noch, dass du mir was von Killerspielen erzählen willst.
Zu deinem Suchtargument: In der Tat kann Sport auch süchtig machen. Wie auch beim Konsum von Drogen werden durch Sport unter Anderem Dopamin, Adrenalin und Serotonin ausgeschüttet (und das nicht zu wenig). Schon mal was von „Adrenalin Junkies“ gehört? Es gibt auch neuere Studien zu dem Thema, kannste ja einfach mal googlen, wenn du mir nicht glaubst ;)
Zum zweiten Teil deines Suchtarguments: Das von dir geschilderte Szenario betrifft nur ganz spezielle Spiele, die auf Kommerz und nicht auf den Wettbewerb ausgelegt sind. Das sind vor allem Handy und andere „casual“ Spiele (ala Candy Crash Saga, etc.). Beim E-Sport reden wir eher von Counter-Strike. Zugegebn, in Global Offense kann man Geld für irgend nen Kram ausgeben (ob das süchtig macht, sei mal dahin gestellt) aber in 1.6 (anerkannter E-Sport Titel) gab es rein gar nichts, was dein Seznario erfüllt. So ist es auch mit anderen Titeln.
Eine Forscherin im Max Planck Institut hat erst kürzlich wieder die positiven Eigenschaften von Videospielen (im Allgemeinen) auf das Gehirn nachgewiesen. Und weißt du was? Das wurde schon des Öfteren getan. Das verkauft sich aber von den Medien nicht so geil wie irgend eine Killerspiel-Debatte.
Klar, ich will Videospiele jetzt nicht als sorgenloses Glückspaket loben – nichts auf der Welt ist so. Wie auch bei allen anderen Sachen macht die Dosis das Gift.
Fazit – Ich wiederhole: Du kennst dich anscheinend nicht mit dem Thema aus und statt dir ein neutrales Bild zu machen verharrst du ignorannt auf Halbwissen auf Boulevard-Medien Niveau.

Montana

Für mich ist das Problem beim E-Sport, dass es hauptsächlich in Räumen stattfindet.
Ich finde E-Sportler sind keine Athleten, weil sie ihre Gegner nicht einmal in echt sehen können. Hinzu kommt, dass die meisten E-Sportler physisch total unterentwickelt sind verglichen mit richtigen Sportlern wie Triathleten, Boxern, Judoka, Kanuten, etc. In Berlin habe ich mit Gamern zu tun gehabt und die Menschen sind total verschlossen ggü. anderen, was für mich nix mit Sport zu tun hat. Das muss natürlich nicht exemplarisch sein, aber die Gamer verkörpern nicht das evtl antiquierte Ideal eines Sportlers.
Ich finde E-Sports ist genau so ein Sport wie Poker oder Bridge oder Schach.
Das Problem ist nur die Festlegung der Disziplinen – Counterstrike, Age of Empires? Schach ist seit Ewigkeiten gleich. Aber schon innerhalb von wenigen Jahren kann es gewaltige Unterschiede bei den Computerspielen geben. Und wer legt dann fest, auf welcher Version die WM ausgetragen wird? Wenn es nämlich die Spielefirmen tun, dann sehe ich darin ein Problem der Unabhängigkeit der Gamer. Für mich steht Kommerz zu eng in der Verbindung mit E-Sports. Leider finde ich sind Gamer in der Regel disziplinlose Langschläfer, die nur machen, worauf Sie Lust haben und eher ungesund leben (Klischees werden bedient, aber das ist was ich gesehen hab, als ich Sportler mit selbsternannten Gamern bzw ESportlern verglichen habe)Gesundheit ist sehr relevant für einen Sport. Was soll ich sagen, wir sind alle alt genug und können machen, was wir wollen. Wenn man den ganzen Tag spielen will, um es dann Sport zu nennen, dann bitte. Das Thema Gemeinnützigkeit ist sehr interessant. Ich sehe darin eine Benachteiligung, aber es gibt auch unzählige Kulturvereine, die auch gemeinnützig sind, also evtl lieber in die kulturelle Schiene gehen, wenn man die Gemeinnützigkeit will, dann die politischen Diskussionen weitertreiben und wenn, ist nur eine Frage der Zeit, E-Sports auch Sport im Sinne des Gesetzes ist, dann als Sportverein anmelden.

Sportler sein ist was besonderes, Sportler unterschiedlichster Sportarten und Disziplinen haben eine sehr ähnliches Mindset. E-Sportler sollten auch versuchen sich dann auf die anderen Sportarten einzulassen und dafür zu werben, dass sie ein Sport sind, der Menschen verbindet, Disziplin und Gesundheit fördert und den Character formt. Wenn E-Sports genau das schafft, dann ist es ein guter Sport, den man seinen Kindern empfehlen kann.
Wichtig ist, dass es gute Vorbilder gibt, die aus dem Sport kommen. Ein wichtiger Punkt ist das Thema Doping, dieser würde noch gar nicht diskutiert. Hier gibt es keine Kontrollsysteme die mit bekannt sind, um E-Sports Athleten zu kontrollieren und es sind mir auch noch keine Lebens- und Ernährungsweisen bekannt. Eine so moderne Gemeinde wie die der Gamer muss auch dafür Verantwortung tragen. Eine Frage: würden Sie sich eher darüber freuen, wenn ihr Kind Ruderer wäre und in der Natur Sport macht und Regatten fährt in Deutschland und auf der Welt, oder wenn es E-Sports macht? Und wo glauben Sie lernen junge Menschen eher Disziplin, Fleiß, Kameradschaft und soziale Kompetenzen die den Character bilden für den Rest des Lebens – beim Rudern oder im E-Sports?
E-Sports ist ein Riesen Markt, ich würde auch investieren, aber es ist ein Sport der gerade im Aufbau ist. In 20 Jahren kann es realistisch der größte Sport der Welt sein!

Bast

Mein Freund du bist das perfekte Beispiel für Menschen die sich nur in ihrer Peer-Group aufhalten können und bei nur leichten Anzeichen von Kritik und Gegenargumenten in die Oberflächlichkeit und Polemik abdriften ohne nennenswerte Inhalte zu bringen. Offenbar ein leidenschaftlicher Gamer!? Und weißt du was? Ich selbst zocke regelmäßig. Und dennoch oder gerade deshalb vermag ich die Lage differenziert zu betrachten. Habe ich behauptet das Sport nicht süchtig machen kann? Natürlich besteht das Risiko grundsätzlich sobald deine aufgelisteten Hormone ins Spiel kommen aber wo sind denn die Millionen Sportsüchtigen? Wenn überhaupt wird diese Sucht nur begünstigt durch eine Industrie die ungesunde Schönheitsideale fördert aber größere Teile der Zielgruppe driften eher in eine Essstörung als die Sportsucht. Aber kennst du den Anteil von Fettleibigen bei Kindern die regelmäßig zocken? Kriegst du mit wieviel psychiatrische Einrichtungen jedes Jahr allein in Deutschland eröffnet werden die sich speziell auf die Online und Gamer-Sucht fokussieren? Warum wohl? Bestimmt weil keine Nachfrage herrscht…?
„Nur ganz bestimmte Spiele die auf Kommerz ausgelegt sind“? Meine Güte wie alt bist du? Wenn du glaubst das mehr als 5 % der Spiele nicht auf Kommerz ausgelegt sind solltest du dich mal in den Unternehmen umhören wie dort der Wind weht. Das die Dosis das Gift macht – da bin ich vollkommen bei dir! Aber genau das kriegen Kids nicht geregelt, die Eltern versagen zunehmend. Man kann eben so schön die Zeit vergessen und in Welten abdriften. Aber ich bin überzeugt davon das Millionen von Jahre Evolution den Menschen NICHT darauf vorbereitet haben noch zusätzlich zu der Sitzzeit auf der Arbeit den Hintern in der Freizeit auf das Sofa zu binden. Vielleicht ist AR diesbezüglich eine Hoffnung.
Eben weil du schon zugibst das man es nicht als sorgloses Glückspaket anpreisen sollte, sollte man mit dem Wunsch nach Sporteinstufung vorsichtig sein. Denn psychisch und physisch ist es ein gesellschaftliches Risiko eben weil so wenige Menschen eine gesunde Dosis finden!!

Insomnia88

@Bast Irgendwie scheinst du andere Kommentare zu lesen als ich schreibe. Das wäre schon witzig genug, aber du unterstellst mir auch nach Dinge, die auf dich selbst mehr zutreffen und ich das auch schon in meinem ersten Kommentar erwähnte – damit bestätigst du nur das was ich bereits sagte, danke. Ich glaube langsam du bist einfach nur ein Troll :) So oder so hat die Diskussion keinen Sinn. Diskussionen funktionieren nur, wenn sich beide Parteien Argumente austauschen aber ich rede ja anscheinend voll an dir vorbei. Komischer Weise versteht mich hier aber jeder Andere in den Kommentaren. Daher bin ich mal ganz mutig und wage zu behaupten, dass es hier nicht an mir liegt … Viel Spaß beim weitertrollen (oder was auch immer das ist, was du tust).

Bast

zu viele trumps im internet..

Johannes

Liegt hier nicht eine fehlende Trennschärfe bei Schach bzgl. Spiel oder Sport vor?
Schach ist ein Spiel so wie jedes andere Spiel, auch E-Games. Nur weil man vor vielen hundert Jahren auf die Idee kam, eines der komplexesten Spiele zum „Sport“ zu erklären, bedeutet das doch nicht, dass jedes Spiel auch Sport ist.

Sudoku ist „Denksport“, aber da weiß doch jedes Kind, dass damit kein „Sport“ im eigentlichen Sinne gemeint ist.

Diese Ansicht stammt von einem, der nach 30 Minuten Atari 2600 früher nass geschwitzt war, weil der Joystick so besch… war :D

Torsten Kalwass

Für mich ist die Argumentation deutlich weniger komplex: Solange E-Sport „töten“ beinhaltet, solange wird es niemals Support dafür von CDU/CSU geben. Das steht auch einer teilweisen Unterstützung entgegen, da dann zwangsweise kommen würde: „FIFA ist erlaubt – und Fortnite nicht?“ Das wäre noch gefährlicheres Fahrwasser, also: Ganz oder gar nicht!

Oder: Gestern beim BdM solche Spiele als jugendgefährdend und einzig wahren Auslöser für Amokläufe angepriesen, heute unterstützt man sie hochoffiziell als Sport? Die CDU/CSU hat doch eh schon ein Glaubwürdigkeitsproblem, auch bei ihren 60+ Wählern die gar nicht wissen was ein Computer sein soll.

Gabriel

Ja, aber was ist denn die Gemeinnützigkeit von E-Sport?
Körperliche Tätigkeit und Bewegung im Rahmen von Sportvereinen hat einen positiven Effekt auf die Volksgesundheit. Diesen muss der E-Sport aber erst beweisen (was wohl nicht ganz einfach wird), dann kann man auch von Gemeinnützigkeit sprechen.
Dass man die Sache trotzdem cool finden kann und die Leistungen der E-SportlerInnen bewundern kann, ist ja unbenommen. Aber Gemeinnützigkeit bedeutet halt mehr als bewundernswert.

PS: Und ja, für Schach hat natürlich das Gleiche zu gelten.

Insomnia88

Muss ein Sport per Definition denn Gemeinnützig sein?
Schach ist ja genau der Dreh- und Angelpunkt. Für Schach scheinen diese Regelung (welche eigentlich?) nicht zu gelten und trotzdem ist es Sport. Solang es kein offiziellen Beitrag dazu gibt, warum Sach ein Sport ist und E-Sport nicht, ist das nichts anderes als Willkür. Gäbe es Konzerne, die ihre Interessen vertreten wollen, würde ich ja von Lobbyismus sprechen aber ich wüsste von keinen (siehe E-Scooter vs E-Bikes: E-Bikes brauchen z.b. kein Versicherungskennzeichen obwohl sie genauso schnell unterwegs sind. Da fehlt offensichtlich jede Logik – tja, Lobbyismus lässt grüßen)

Gabriel

Artikel genau lesen! Da steht:
„Öffentliche Fördermittel und steuerliche Förderung durch die Anerkennung der Gemeinnützigkeit von E-Sport-Organisationen …“

E-Sport ist total okay und ich persönlich kann das ja auch total toll finden und die Leute, die das mit Ehrgeiz und Disziplin ausführen, bewundern.

Aber öffentliche Förderung sollte es für Dinge geben, die eben der Allgemeinheit nützen – und zwar darüber hinaus, dass es manche Leute halt gern tun oder dabei zuschauen…

Insomnia88

@Gabriel Okay, das ist das ein gutes und nachvollziehbares Argument. E-Sport ist halt leider im Interesse von privaten Unternehmen und mehr Kommerz als alles andere. Gilt für Sport teilweise aber auch, oder? Reden wir jetzt nicht von Olympia sondern z.B. Fußball. „Private“ Stadien für „private“ Meisterschaften (Fifa) mit Werbung überall platziert wo der Platz dafür ist. Trotzdem sagen wir Fußball ist Sport. Weil es die anderen Kriterien erfüllt?
Das negiert dein Argument jetzt nicht, weil es ja trotzdem noch Veranstaltungen für gemeinnützige Zwecke gibt. Würde aber auch im Umkehrschluss bedeuten, dass wenn es im E-Sport gemeinnützige Veranstaltungen gäbe, dieser Filter wegfallen würde. Wie auch beim Fußball oder anderen Sportarten könnten dann auch weiter kommerzielle Veranstaltungen parallel existieren.
Wenn man jetzt noch den Punkt von Robert nimmt (sofern ich ihn richtig verstanden habe), dass E-Sport nicht generell als Sport gesehen werden sollte und man das nur für bestimmte Titel sagen kann, dann wird vllt. ein Schuh draus.

Robert

Was ist denn dann mit Pong,Tetris oder Messenger? Wenn Tastendrücken oder Mausschubsen E-Sport bedeuten, sind Schreibkräfte und Grafikdesigner demnach Leistungssportler? Und wie sieht es mit den RC-Autos, -Booten, -Flugzeugen oder gar Kranführern aus, alles Sportler?
Wenn Schach angeführt wird, welche geistige Hochleistung ist denn aus dem E-Sport vergleichbar? Hätte man Mühle oder „Mensch ärgere dich nicht“ als Sport definiert, könnte ich den Vergleich und die Aufregung verstehen. Aber geht es um sitzende Tätigkeit an Tastatur, Maus oder Joystick, wo nichts ohne E funktioniert, sei es Hardware, OS, Spiele oder Netzwerk.

Insomnia88

Wenn z.b. das präzise Zielen mit dem Cursor wie z.b. bei einem Sprung mit 180° drehung gefolgt von einem Kopfschuss auf eine wenige Pixel-Große Fläche für dich „Mausschubsen“ ist, dann ist Fußball einfach nur einen Ball vor sich hertreten – das können sogar 2-jährige Kinder und Tiere. Bodengymnastik ist rumgehampel usw. Ich könnte jetzt für viele Sportarten abfällige Herabsetzungen finden.
Gegenfrage: was genau an Schach verlangt denn geistige Hochleistungen? Sich Züge einzuprägen? Voraus zu denken? Tust du auch bei Dota. Du hast eine Karte mit verschiedenen Helden, alle haben unterschiedliche Fähigkeiten mit unterschiedlichen Stärken und Schwächen. Du musst all diese auswendig können, so wie die Gegenstände und ihre Synergie-Effekte mit erwähnten Fähigkeiten. Dazu kommen noch „externe“ Faktoren wie Buffs und Monster und halt die Aktionen der Spieler. In wenigen Sekunden musst du deine nächsten Aktionen im Team planen. Wen greift man zuerst mit welcher Kombination an welchem Ort an. Was macht man, wenn derjenige flüchtet, Verstärkung erhält, einen Kameraden besiegt usw. Das alles die ganze Spielzeit lang aneinander gekettet. Das war jetzt nur ein grobes Beispiel. Jetzt kommst du mit Schach wo du in alle Gemütlichkeit nasebohrend einen Zug nach dem anderen setzen musst und einfach bestimmte Züge abklapperst, die du auswendig gelernt hast.

Robert

Wenn der Kranführer 25 Tonnen z.B. durch die Halle bewegt, ohne jemanden zu verletzen oder etwas zu beschädigen und dann perfekt ablegt, ist das dann Sport? Der Spieler bewegt sich nicht selber, der Sportler, bis auf die Ausnahme Schach sehr wohl.
Mausschubsen ist nicht abwertend gemeint, ich hätte auch Mausbewegen schreiben können. „Ich könnte jetzt für viele Sportarten …..“ genau, und darunter fallen im Allgemeinen nicht Tetris, Pong oder Quake, richtig?
Nichts gegen die Leistung der GamerInnen, aber die Initiale Idee, das ganze E-Sport zu taufen passt einfach hinten und vorne nicht.

Insomnia88

@Robert Okay, also meinst du, dass es falsch wäre E-Sport generell als Sport zu bezeichnen, weil es dann Titel gäbe, die keine hohen geistigen Anforderungen hätten und trotzdem durch den gemeinsamen Charakter unter E-Sport fallen würden? Falls ja, dann stimmt ich dir zu. E-Sport sollte wie im normalen Sport auch unterteilt werden und nur Titel, die „nachweislich“ einen gewissen Anspruch haben, sollten als Sport gelten – nicht alle.

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