Vor zwei Jahren hatte Jaguar einen elektrifizierten Umbau seines Roadster Serie 1.5 aus dem Jahre 1968 unter dem Namen E-Type Zero vorgestellt. Der Hersteller hatte das Fahrzeug restauriert und den Verbrennermotor gegen einen Elektromotor getauscht. Insgesamt war Jaguar sehr behutsam vorgegangen, sodass der Roadster seine Charakteristik nicht verloren hatte und auch jederzeit wieder zum Verbrenner hätte rückgebaut werden können.
Mit der Elektroauto-Studie wollte Jaguar zeigen, dass es auch für Fans klassischer Jaguar-Fahrzeuge emissionsfreie Antriebe für die Zukunft geben könne. Auf Basis der Reaktionen auf den E-Type Zero sollte eine Markteinführung des Modells geprüft werden.
2018: Der E-Type Zero wird konkret
Im vergangenen Jahr hatte Jaguar dann konkretere Pläne für den E-Type vorgestellt und bestätigt, dass das Modell in Produktion gehen sollte. Dabei sollten nicht nur neue E-Types gebaut werden. Vielmehr wollte Jaguar auch die Umrüstung historischer Fahrzeuge ins Angebot nehmen, weil die die Reaktion auf den 2017er Prototyp so deutlich positiv – Jaguar-Chef Hannig sprach von „überwältigend“ – gewesen sei.
Sogar ein Antriebsstrang mit 220-Kilowatt-Motor und 40-Kilowattstunden-Batterie sollte speziell für den E-Type entwickelt werden, wobei viele Teile der i-Pace-Technologie, die Jaguars Elektro-Modelle antreiben soll, Verwendung finden sollten. Das klang in jedermanns Ohren sehr konkret.
Jaguar bläst Projekt per persönlichem Brief ab
Von daher ist sehr überraschend, was Electrek nun von potenziellen E-Type-Käufern erfahren hat. Offenbar hat Jaguar-Manager Paul Hegarty einen Brief verfasst, der die E-Type-Interessenten relativ unmissverständlich über das Ende des E-Type-Projekts informiert. So schreibe Hegarty wörtlich:
„Ich kontaktiere Sie, weil Sie zu den ersten gehörten, die ihr Interesse am vollelektrischen Jaguar E-Type Zero bekundet haben. Mit großem Bedauern muss ich Sie heute darüber informieren, dass wir die schwere Entscheidung getroffen haben, die weitere Entwicklung dieses Fahrzeugs zu pausieren. Wir freuen uns darauf, unseren Kunden dieses innovative Auto in der Zukunft anbieten zu können, wollen uns aber zunächst auf die nächste Generation unserer erstklassigen Produkte und Dienstleistungen konzentrieren.“
Sicherlich hat sich Hegarty alle Türen offen gelassen. In absehbarer Zeit, also mindestens in den nächsten fünf Jahren, dürfte allerdings nicht mehr mit dem E-Type Zero zu rechnen sein – wenn überhaupt jemals.
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