
Auch nach dem Verkauf der Anzeigensparte will die Onlinehandelsplattform Ebay offenbar einen gewissen Anteil behalten. Das berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf informierte Personen. Der Onlinemarktplatz Adevinta aus Norwegen gilt demnach als wahrscheinlichster Käufer. Die Verhandlungen seien in einem fortgeschrittenen Stadium, heißt es. Dagegen soll die Tochter des südafrikanischen Medienkonzerns Naspers derzeit das höchste Kaufgebot für den Geschäftsbereich abgegeben haben. Laut Bloomberg sollen die Norweger rund neun Milliarden US-Dollar in Form von Anteilen und Bargeld geboten haben, wobei Ebay einen „bedeutenden Minderheitenanteil“ an der Gesellschaft halten soll.
Adevinta, die nach eigenen Angaben digitale Marktplätze in 15 Ländern betreiben, könnte auf diese Weise auf dem strategisch wichtigen Markt Deutschland seinen Einfluss ausbauen. Allerdings kann das norwegische Unternehmen aktuell einen Börsenwert von rund acht Milliarden Euro vorweisen, sodass der Deal reichlich groß dimensioniert wirkt, auch wenn das Unternehmen so seine Reichweite steigern könnte.
Zu dem zum Verkauf stehenden Geschäftsbereich von Ebay gehören auch die deutschen Angebote Ebay Kleinanzeigen und mobile.de. Der Verkauf könne Ebay mehr als acht Milliarden Dollar einbringen. Offenbar bewerten Ebay und seine Berater derzeit die Vorzüge der verschiedenen Gebote, Interessenten könnten zudem noch nachbessern, hieß es. Ebay könnte dann in den kommenden Tagen über einen exklusiven Partner entscheiden. Es sieht so aus, als käme damit in den nächsten Tagen eine lange Geschichte endlich zu ihrem Ende. Für Ebay wäre das ein kleinerer Befreiungsschlag. Denn das Unternehmen steht spätestens seit der Kritik einiger US-Hedge-Fonds, allen voran der Elliott-Fonds, unter Zugzwang. Dieser und einige weitere Fonds hatten sich für die Zerschlagung des Konzerns ausgesprochen, um einzelne Teile wettbewerbsfähiger zu machen und mit Konkurrenten wie dem Amazon Marketplace und Alibaba mithalten zu können. Mit Material der dpa
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Dein t3n-Team
Sind nur eBay-Kleinanzeigen und mobile.de betroffen ?
Im letzten Absatz unten heißt es
„Zu dem zum Verkauf stehenden Geschäftsbereich von Ebay gehören auch die deutschen Angebote Ebay Kleinanzeigen und mobile.de.“
Das irritiert.
Ja und nein. Ebays ECG-Konzernteil erzielt weltweit immerhin einen Gesamtumsatz von rund einer Milliarde Dollar, wovon aber rund die Hälfte (!) aus dem Deutschlandgeschäft resultiert, also aus den beiden genannten Portalen.