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Eignen sich Algorithmen zur Prävention von häuslicher Gewalt?

Lassen sich Straftaten verhindern, bevor sie passieren? Im Kampf gegen häusliche Gewalt verfolgen unterschiedliche Länder verschiedene Ansätze und setzen dafür teilweise auf künstliche Intelligenz.

Von Hannah Klaiber
2 Min.
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Welche Methoden eignen sich zur Prävention von häuslicher Gewalt? (Foto: Shutterstock / Dragana Gordic)

Häusliche Gewalt und deren Bekämpfung beschäftigt auf der ganzen Welt Polizei und Justiz. Laut Schätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind weltweit mehr als 600 Millionen Frauen bereits Opfer von häuslicher Gewalt geworden. Durch die Corona-Pandemie habe sich das Problem sogar noch weiter verschärft, fasst The Markup die Lage zusammen.

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Weltweit setzen Strafverfolgungsbehörden unterschiedliche Methoden ein, um gegen häusliche Gewalt vorzugehen. Diese reichen von einfachen Fragebögen bis zu Algorithmen, die auf Big Data basieren. Es ist unbestritten, dass Maßnahmen zur Prävention sinnvoll sind. Jedoch gebe es auch Bedenken unter Expert:innen, die bei Vorhersagen von möglichen Straftaten mittels digitaler Technologien ethische Bedenken haben, berichtet das Portal.

Fragebögen zur Prävention von häuslicher Gewalt

In Großbritannien setzt die Polizei bislang noch auf Fragebögen, um mehr über die Umstände und Hintergründe häuslicher Gewalt zu erfahren. Nach einem Fall von häuslicher Gewalt befragt die Polizei die Opfer und erstellt anschließend aus den Antworten eine Risikoklassifizierung. So erhofft man sich einen Erkenntnisgewinn, ob es zu einer Wiederholung kommen könnte. Ein ähnliches Verfahren wird auch in den USA angewendet.

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In Spanien setzt man seit 2007 auf digitale Technik zur Bekämpfung häuslicher Gewalt. Das System VioGén stützt sich auf einen von Forscher:innen entwickelten Algorithmus, der darauf basiert, welche Faktoren in der Vergangenheit bei Hochrisikofällen entscheidend waren. Die Polizei protokolliert Details zu einem Fall, beispielsweise ob Angreifer:innen Todesdrohungen ausgesprochen oder Drogen konsumiert hatten. VioGén berechnet auf Grundlage der Eingaben eine Punktzahl. Eine Einordnung auf einer Skala entscheidet dann anschließend über das Vorgehen der Polizei. Künftig könnte jedoch auch maschinelles Lernen zum Sortieren der Fälle angewandt werden.

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Expertin warnt vor Fehlern

In Australien vertraut die Polizei schon auf künstliche Intelligenz bei der Bekämpfung von häuslicher Gewalt. Die Polizei würde dort auch „proaktiv an Türen klopfen“, ohne dass vorher jemand den Notruf gewählt hat, berichtet The Guardian.

Es bleibt die Frage, welches System besser zur Prävention von häuslicher Gewalt geeignet ist. Insgesamt seien Systeme wie VioGén deutlich leistungsfähiger als Fragebögen, erklärt eine Expertin gegenüber The Markup. Jedoch könne es sein, dass nur eine einzige falsche Bewertung durch einen Algorithmus fatale Folgen haben kann.

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