Im November 1915 revolutionierte Albert Einstein unser Verständnis vom Universum, als er die allgemeine Relativitätstheorie veröffentlichte. Jetzt soll ein Manuskript bei Christie’s in Paris versteigert werden, das eine wichtige Rolle bei der Entwicklung der heute weltbekannten Theorie gespielt hat. Das 54-seitige Dokument wurde zwischen Juni 1913 und Anfang 1914 von Einstein und seinem Vertrauten Michele Besseo verfasst.
Das Einstein-Besso-Dokument gilt als eines der wenigen noch existierenden Dokumente, die einen Einblick in die Entstehung der allgemeinen Relativitätstheorie ermöglichen. Darin versuchten Einstein und Besso, eine Anomalie im Orbit des Merkur anhand von Formeln zu erklären, die Einstein später in abgewandelter Form als Beweis für die Relativitätstheorie dienten.
Das im Manuskript behandelte Problem hatte Wissenschaftler mehrere Jahrzehnte lang beschäftigt. Denn Beobachtungen hatten ergeben, dass die elliptische Bahn des Merkur merklich von dem abweicht, was nach Anwendung der newtonschen Gesetze erwartbar wäre. Einstein und Besso konnten diese Diskrepanz letztlich mit der allgemeinen Relativitätstheorie erklären.
Einstein-Manuskript: Auktionshaus rechnet mit bis zu 3,4 Millionen Dollar
Das in Zürich verfasste Manuskript könnte nach Schätzungen von Christie’s zwischen 2,3 Millionen und 3,4 Millionen Dollar einbringen. Damit könnte es das teuerste von Einstein verfasste Dokument werden, das je verkauft wurde.
Dass das Dokument heute überhaupt noch existiert, haben wir Besso zu verdanken. Einstein selbst kümmerte sich Berichten zufolge wenig um die Aufbewahrung früher Entwürfe seiner Arbeit. Besso jedoch hob das Manuskript auf und behielt es bis zu seinem Tod im Jahr 1955 in seinem Besitz.