Einstieg in Angular: Das sind die wichtigsten Tools
Angular hat vielleicht die merklichsten Veränderungen zwischen zwei Versionen in der letzten Zeit gehabt. Zwischen Angular 1 und Angular 2 besteht so ein Unterschied, dass die beiden inzwischen als eigene Frameworks gehandelt werden und nebeneinander existieren. Angular 1 ist als Angular.js noch immer im Einsatz und es gibt zahlreiche Tutorials zum Erlernen. Auch Google hat bisher keine Aussage dazu gemacht, wann sie den Support für Angular.js aufgeben werden. Um den Umfang des Artikels aber nicht zu sprengen, soll es hier um das modernere Angular gehen, das inzwischen nicht mehr in Version 2, sondern 4 vorliegt. Wenn also im Folgenden von Angular die Rede ist, ist hier Angular in der Version >= 2 gemeint.
Angular ist im Unterschied zu React keine einfache Bibliothek, sondern ein ganzes Framework. Das bedeutet grundsätzlich, dass Angular euch alle nötigen Tools an die Hand gibt, die ihr für das Erstellen einer Website braucht. Auf der anderen Seite sind damit keine Dateigrößen in der Nähe einer Library möglich. Das Einbinden weiterer Bibliotheken ist möglich, aber nicht zwingend notwendig. Nur über die Version sollte man sich bei Angular einig sein, denn Angular 2 und aufwärts ist nicht rückwärtskompatibel zu Angular.js.
Angular-Einstieg: Was wird benötigt?
Dank Angular CLI ist es relativ simpel, Angular zum Laufen zu bringen. So benötigt ihr nur eine Installation von node.js ab Version 6.9 und npm der Version 3 und könnt darüber das Command Line Interface laden, das euch Projekte mit allen nötigen Dateien erstellt. Den Server könnt ihr aus dem Projekt heraus mit npm start
starten. Mehr Informationen Angular CLI finden sich in diesem Artikel. Das Team von Angular hat ein Tutorial geschrieben, mit dem das berühmte „Hello World“ umsetzbar wird und gleichzeitig die Programmierumgebung mit Angular CLI angelegt wird, die ihr für jede weitere Anwendung ebenso nutzen könnt.
Um Angular zu schreiben, benötigt ihr TypeScript. Das Framework ist in dieser Variante von Javascript geschrieben und wird auch vom Entwicklerteam zur Arbeit mit Angular empfohlen und in deren Tutorials auch einfach vorausgesetzt. TypeScripts Vorteile und Besonderheiten haben wir an anderer Stelle schon genauer besprochen, deswegen soll das hier nicht zu weit führen. Wichtig zu wissen ist, dass ihr dadurch Javascript um Typdeklarationen erweitert und so eurem Code mehr Struktur gebt als mit Javascript allein.
Tutorials:
- Angular 2 bietet euch selbst zwei sehr gute Tutorials, die euch direkt zum Coden bringen und helfen, eine Entwicklungsumgebung zu schaffen. Während ihr im ersten Fall nur ein schnelles „Hello World“ erstellt, bietet die Tour of Heroes euch einen Überblick über die meisten Funktionen des Frameworks und zwingt euch gleichzeitig auch sehr gut dazu, die Übersicht über ein immer größeres Projekt zu behalten.
- A Better Way to Learn Angular 2 ist ungefähr das, was der Name verspricht. Dieses Tutorial beginnt nicht mit Angular 2, sondern klopft erst einmal ab, welches Vorwissen ihr habt und was ihr vielleicht noch einmal anschauen solltet. Und diesem Stil bleibt das Tutorial auch treu und verlinkt immer zu sinnvollen zusätzlichen Ressourcen und erklärt alles Wichtige zu den einzelnen Lektionen. Außerdem widmet sich ein Kapitel ausschließlich Unterschieden von Version 1 zu 2 und macht so den Umstieg leichter.
- Die Angular University, bietet englische Videotutorials, die ihr nachprogrammieren könnt, ist allerdings kostenpflichtig. Einen ersten Einblick könnt ihr euch nach Anmeldung immerhin holen; der Einsteigerkurs ist kostenlos. Wichtig hierbei ist, dass die Videos nicht unbedingt dem aktuellen Stand von Angular entsprechen, was sich teils erst in den Kommentaren klärt. Die Inhalte sind aber auf jeden Fall interessant und führen in viele Aspekte ein oder vertiefen diese.
- Auf deutsch bietet dieses Tutorial eine schöne Einführung in das Programmieren mit Angular. Der Code wird euch bereitgestellt und erklärt, ihr könnt also gut verfolgen, was passiert und selbst die Anwendung mit umsetzen. Dabei werden auch die neueren Versionen von Javascript und TypeScript erläutert. Auch wenn das Tutorial nicht mehr ganz aktuell ist, bietet es sehr viele Informationen und Erläuterungen direkt im Tutorial, statt einfach nur auf andere Quellen zu verweisen.
- Ebenfalls weniger interaktiv und dazu noch etwas weniger an Anfänger gerichtet ist dieses deutsche Tutorial, das ihr eher als weiterführende Lektüre mit einigen Codebeispielen verstehen könntet. Außerdem bekommt ihr hier keine Anweisung zur Installation wie in den anderen Tutorials und braucht bereits einiges an Verständnis zu Angular, um gut folgen zu können. Zusätzlich werden Videotutorials angeboten, diese sind allerdings im Vergleich zu anderen Anbietern merklich teurer.
- Zuletzt gibt es noch zwei größere Sammlungen an Tutorials, in denen ihr in spezifischere Themen einsteigen könnt. In der einen Sammlung habt ihr mehr Text-Tutorials, die beispielsweise das Updaten von Angular 1-Projekten auf Angular 2 thematisieren und spezifische Neuerungen von Angular erläutern. Die zweite Sammlung hingegen stellt euch vor allem Videos und ein Grundlagenbuch vor, mit dem ihr weiterarbeiten könnt.
Editoren für Angular:
- TypeScript ist von Microsoft erstellt worden. Daher ist es sicher kein Wunder, dass Visual Studio als Microsoft-Produkt mit sehr gutem TypeScript-Support ausgestattet ist und dabei auch immer den neusten Stand abbildet. Mit Visual Studio Code bietet Microsoft ebenfalls eine kostenfreie Version an, die ein guter Editor ist, aber nicht die Fülle an Funktionen bietet, die Visual Studio als IDE mitbringt
- Webstorm gehört zu den kostenpflichtigen Varianten, ist aber spezialisiert auf Javascript und bietet daher guten Support. Je nach eurer Situation könnt ihr vielleicht eine kostenlose Version bekommen (bspw. als Student oder für Open Source-Projekte). Sozusagen der große Bruder zu Webstorm ist IntelliJ IDEA. Hier bekommt ihr Unterstützung nicht nur für Javascript, sondern auch für andere Sprachen wie Ruby und Python, habt aber auch kein lightweight-Produkt. Außerdem fehlt die Funktionalität, ganze Projektordner zu öffnen, was für TypeScript durchaus praktisch ist.
- Dank des guten Toolings von TypeScript bieten auch zahlreiche kostenlose Editoren PlugIns dafür. Atom gehört dazu, ebenfalls Eclipse, was natürlich praktisch ist, wenn ihr bisher vor allem mit Java und Objektorientierung gearbeitet habt und TypeScript/Angular 2 als nächsten Schritt plant. Und auch, wer auf wirklich grundlegende Editoren setzt, hat Glück: VIM und Emacs unterstützen TypeScript ebenso.
Gibt es weitere Tools, mit denen sich Angular gut lernen lässt? Dann schreibt einen Kommentar!
Vielleicht auch ganz brauchbar:
https://www.tutorialspoint.com/angularjs/index.htm
Mir hat dieses Tutorial / Buch am Anfang gut geholfen:
https://leanpub.com/angular2kochbuch/read