Elektroautos im TÜV-Report: An diesen Schwachstellen leidet der Tesla Model 3 wirklich
Der jährlich erscheinende TÜV-Report informiert anhand der Hauptuntersuchungsergebnisse (HU) von rund 10,2 Millionen Fahrzeugen über den technischen Zustand der Pkw in Deutschland, sprich wie zuverlässig oder auch anfällig die verschiedenen Automarken und -modelle sind.
Im TÜV-Report 2025 wurden 228 Fahrzeugmodelle aus sechs Altersklassen ausgewertet – erstmals wurden auch die Daten von zehn Stromermodellen, also Elektroautos, untersucht.
Die Bilanz fiel durchwachsen aus, vor allem für Elon Musks Tesla Model 3: In der Klasse der zwei- bis dreijährigen Fahrzeugen sowie bei den vier- bis fünfjährigen Pkw belegt der Tesla Model 3 mit einer Mängelquote von 14,2 Prozent den letzten Platz von insgesamt 111 geprüften Modellen.
Untersucht werden im Rahmen des TÜV-Reports 18 ausgewählte Mängel, zum Beispiel an den Bremsen, dem Fahrwerk oder der Beleuchtungsanlage.
Die Schwächen des Tesla Model 3
Laut TÜV-Report fallen Elektrofahrzeuge allgemein oftmals wegen antriebstypischen Mängeln auf. „Die Achsaufhängungen kommen bei vielen Elektroautos nicht mit dem hohen Gewicht der Antriebsbatterie zurecht und verschleißen vorzeitig“, erklärte Joachim Bühler, Geschäftsführer des TÜV-Verbands dem Handelsblatt.
Mit dieser Problematik hat offenbar auch der Tesla Model 3 zu kämpfen: Bereits bei der ersten Prüfgassenrunde hatte dieses Modell eine EM-Quote (Erhebliche Mängel) von 3,0 Prozent.
Ein weiterer Mangel, der bei Elektroautos überdurchschnittlich häufig vorkommt und auch beim Tesla Model 3 auftrat: Mängel an der Bremsfunktion. Das liegt unter anderem an der Rekuperation, die es ermöglicht, Bremsenergie zurückzugewinnen. Dadurch werden die Bremsbeläge im Vergleich zu Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren weniger genutzt, was die Bremsleistung beeinträchtigen kann. Um einem Verschleiß vorzubeugen, sollte regelmäßig kräftig gebremst werden.
Über das schlechte Abschneiden des Model 3 könne auch die hohe Laufleistung nicht hinwegtäuschen, sagte Bühler gegenüber dem Handelsblatt. Neben Mängeln an Bremsen und Achsen würden beim Tesla auch besonders viele Beleuchtungsmängel auftreten. „Das spricht für Defizite bei Service und Wartung“, so der Experte. Elektrofahrzeuge seien allerdings technisch weder sicherer noch unsicherer als Fahrzeuge mit Verbrenner.
Grundsätzlich sei „die Fahrzeugsicherheit weiter auf sehr hohem Niveau“, wie Jürgen Wolz, Leiter Service Line Mobility und Amtliche Tätigkeiten Deutschland Division Mobility TÜV Süd in einer Pressemeldung zitiert wird. „Das gilt insbesondere auch für die zunehmende Zahl an Elektroautos.“