Elektronikversender Coolblue plant Geschäfte in Deutschland und setzt auf Fahrradkuriere

Coolblue, der niederländische Marktführer mit Schwerpunkt auf Unterhaltungselektronik, hat jetzt angekündigt, seine erste Filiale in Deutschland zu eröffnen. Das Unternehmen, das vor allem mit einem eigenen Next-Day-Delivery-Service und einen Fahrradlieferservice für Schlagzeilen sorgte, plant, im vierten Quartal im Kö-Bogen II in Düsseldorf eine Filiale zu eröffnen. Kunden werden in der 2.600 Quadratmeter großen Filiale über 1.000 Elektronikprodukte erwerben können.
Mit der Eröffnung seines ersten deutschen stationären Shops setzt Coolblue den bisherigen Aufbau der eigenen Infrastruktur in Deutschland mit seinem eigenen Liefer- und Montageservice Coolblue Liefert und dem eigenen Fahrradlieferdienst Coolblue Radelt nun fort.
Einfach ist es in der Tat nicht mehr, im reichlich besetzten deutschen Markt als Onlinehändler für Unterhaltungselektronik Fuß zu fassen. Der Schweizer Mitbewerber Galaxus kämpft seit drei Jahren um Marktanteile und positioniert sich mit gezielter Beratung und Kuratierung nebst Ausweitung des Angebots, während AO es nur mit größeren Investitionen schaffte, zu einem entsprechenden Marktanteil zu gelangen.
Coolblue liefert mit eigenen Fahrradkurieren Waren
Coolblue dürfte das nicht anders gehen. Das Unternehmen aus den Niederlanden, das im vergangenen Jahr zwei Milliarden Euro Umsatz erwirtschaftete, ging im Sommer 2020 in Deutschland mit Coolblue Liefert, dem eigenen Liefer- und Montageservice für Haushaltsgroßgeräte und Fernsehgeräte, am Niederrhein an den Start. Später wurde auch der Coolblue-eigene Fahrradlieferservice Coolblue Radelt in Deutschland eingeführt, womit Coolblue der erste Onlinehändler in Deutschland ist, der Bestellungen selbst mit dem Fahrrad ausliefert – wenn auch natürlich nicht bundesweit. Dennoch: Seit Anfang 2021 können Kunden bundesweit Elektronikprodukte auf Coolblue.de bestellen und diese am nächsten Tag kostenlos liefern lassen (dann allerdings per Paketversanddienstleister).
Nun hat Coolblue offenbar erkannt, dass es ohne stationäre Geschäfte bei manchen Produktgruppen nicht oder zumindest nicht so gut geht. Pieter Zwart, CEO von Coolblue, erklärt: „Wenn Kunden einen neuen Fernseher brauchen, möchten sie ihn zuerst testen. Wenn sie nach einem neuen Kopfhörer suchen, wollen sie ihn zuerst ausprobieren und sehen, wie er aussieht, wenn sie ihn tragen.“ Die Filialeröffnung in der Düsseldorfer Toplage sei jedoch erst der Anfang. 40 Mitarbeitende sucht das Unternehmen für den Store.