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Ratgeber

Vor der EM noch schnell ein DFB-Trikot kaufen? So fällst du nicht auf Fälschungen herein

Das begehrte Pink-lila-Auswärtstrikot der Nationalmannschaft für 30 Euro? Was zu schön klingt, um wahr zu sein, ist es in diesem Fall auch. Im Vorfeld der Europameisterschaft versuchen manche Anbieter:innen auf den bekannten Plattformen nachgemachte DFB-Shirts an die Fans zu bringen. So fallt ihr nicht auf die Fälschungen herein.

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In Online-Shops solltet ihr euch die Logos des DFB-Trikots genau ansehen. (Foto: picture alliance/dpa/Kessler-Sportfotografie | Jürgen Kessler)


Als der Deutsche Fußball-Bund (DFB) die Trikots für die Europameisterschaft präsentierte, wurde unter Fans erst mal diskutiert. Ein Auswärtstrikot in Pink und Lila? Mittlerweile ist klar: Das bunte Shirt ist bei den Fans der Renner. Im Adidas-Store gibt es das Trikot nur noch in Größe M oder kleiner zu kaufen, im offiziellen Fanshop des DFB gar nicht mehr. Ebenso begehrt sind sämtliche Leibchen, auf denen die Nummer 8 und der Name „Kroos“ aufgedruckt sind. Toni Kroos, unter anderem Weltmeister und sechsfacher Champions-League-Sieger, wird seine Karriere nach dem Turnier beenden, gehört bis dahin aber noch zu den Hoffnungsträgern auf den möglichen Titelgewinn. Beim DFB heißt es dazu „Sold Out Number 8“.

Für Fans bleibt dann nur der Umweg über die bekannten Plattformen wie Amazon oder Ebay. Doch beim Onlineshopping ist Vorsicht gefragt. Unter den vielen Angeboten befinden sich auch einige Fälschungen. Schon eine kurze Recherche bringt das Pink-lila-Trikot mit Kroos-Beflockung auf den Schirm – für günstige 25 Euro. Bevor Fans bei so einem Knallerangebot zugreifen, lohnt sich ein genauer Blick auf die Fotos.

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Echt oder falsch? Worauf ihr achten müsst

Zwar wirken die aufgedruckten Namen und Nummern beim Kroos- und bei allen anderen Shirts (beliebt sind auch Wirtz, Musiala und Müller) authentisch, das Herstellerlogo von Adidas fehlte jedoch in allen Fällen auf den Trikots. Dass Fans besonders auf Wappen und Embleme achten sollten, sagt auch Kathrin Bartsch, Referentin Telekommunikation und Internet bei der Verbraucherzentrale Niedersachsen. „Das Problem ist, dass man bei den Bildern in den Shops oft nicht sieht, ob die Logos richtig aufgewebt und aufgesteppt sind. Fehlen die Logos auf den Bildern, muss man davon ausgehen, dass das Trikot kein Original ist.“

Neben den fehlenden drei Streifen ist natürlich auch der Preis ein Indikator. Ein aktuelles DFB-Shirt für 25 Euro? Da sollten die Alarmglocken schrillen. Schließlich rufen Herstellerfirmen und Verband in ihren Stores jeweils 100 Euro für die Originale auf. Name, Nummer und das Uefa-Abzeichen für die EM sind da noch gar nicht eingerechnet. Weil die Trikots aber trotzdem gut laufen, besteht derzeit für keine:n Anbieter:in der Anlass, die Preise zu senken.

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Toni Kroos trägt das Auswärtstrikot und führt den Ball

Unter Fans begehrt: das deutsche Auswärtstrikot mit der Nummer 8. (Foto: Picture Alliance/M.i.S. | Bernd Feil)

Deswegen solltet ihr auch von günstigen Shops wie Temu Abstand nehmen. „Da Temu gar keine Markenware anbietet, wird man dort keine Ware finden, die dem Original entspricht. Wenn Leute dort einkaufen, handelt es sich mit Ansage um eine Nachahmung“, erklärt Bartsch. Wer aufgrund der günstigen Preise doch schwach wird, muss mit negativen Folgen rechnen. „Ein Problem bei Billigshops ist, dass man Ware bekommt, die aufgrund der verwendeten Materialien sehr geruchsintensiv sein kann“, so die Expertin.

Auf ihrer Website rät die Verbraucherzentrale Niedersachsen außerdem dazu, ein Auge auf die Bewertungen anderer Kund:innen zu werfen. Das ist ein probates Mittel, um Fake Shops zu identifizieren, auf Plattformen wie Ebay aber nicht so leicht umsetzbar. Dennoch lohnt der Klick auf den Button mit den Bewertungen. Ein:e Händler:in auf der Plattform bietet die Trikots im großen Stil an, auch für andere Nationen, kann aber insgesamt nur eine einzige Bewertung vorweisen. So richtig seriös wirkt das nicht.

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Was ihr nachträglich tun könnt

Aber was passiert, wenn man bereits auf den Kaufen-Button geklickt hat? Angst vor rechtlichen Konsequenzen müsst ihr nicht haben. Laut der Verbraucherzentrale Niedersachsen ist der Einkauf von Plagiaten nicht strafbar. Privatpersonen „dürfen einige Plagiate zum Eigengebrauch besitzen – nur nicht in Massen und nicht zum Zweck des Weiterverkaufs“, heißt es von den Verbraucherschützer:innen. Bei Onlinebestellungen aus dem Ausland können allerdings Mehrkosten entstehen, wenn der Zoll die Ware beschlagnahmt. Neben Einlagerungskosten kommt bei Bestellungen aus dem Nicht-EU-Ausland die Einfuhrumsatzsteuer auf euch zu, wenn der Artikel mehr kostet als 20 Euro.

Solltet ihr davon ausgegangen sein, ein Original zu kaufen, habt ihr der Verbraucherzentrale zufolge außerdem Anspruch auf Schadensersatz. Bei Shops aus dem Nicht-EU-Ausland ist es allerdings schwierig, diese Ansprüche geltend zu machen.

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Anders liegt der Fall, wenn ihr etwa bei Amazon oder Ebay versehentlich nachgeahmte Ware einkauft. Auf beiden Plattformen sind wir auf entsprechende Angebote gestoßen. Auf Rückfrage erklärte eine Amazon-Sprecherin in einer Stellungnahme, dass sich das Unternehmen proaktiv mit Kund:innen in Verbindung setze und sie darüber informiere, dass sie ein gefälschtes Produkt gekauft haben. In dem Fall erhalten sie den vollen Kaufpreis erstattet. Außerdem seien Kund:innen durch die sogenannte A–Z-Garantie geschützt. Heißt: Entspricht ein Produkt nicht der Werbung, gibt es das Geld nach Meldung an den Kund:innendienst ebenfalls zurück. Das von t3n gefundene Angebot hat das Unternehmen mittlerweile gelöscht.

Auch Ebay gibt an, aufgrund unserer Meldung Angebote entfernt zu haben, und verweist dabei auf den Grundsatz zu Fälschungen, Repliken und unbefugten Kopien, nach dem der Verkauf von Kopien geschützter Originalartikel nicht zulässig ist. Allerdings finden sich noch immer ähnliche Angebote auf der Plattform. Haben sich Kund:innen hier vergriffen, rät Ebay dazu, den Artikel zu melden. Außerdem verweist das Unternehmen auf den Käufer:innenschutz. Innerhalb von 30 Tagen nach Zustellung können Kund:innen darüber den Artikel reklamieren. Der:die Verkäufer:in hat dann drei Tage Zeit, einen Lösungsvorschlag zu präsentieren. Passiert das nicht, können sich Käufer:innen direkt an die Plattform wenden.

Zwei Tipps zum Schluss

Damit sich Kund:innen den Ärger sparen können, hat Kathrin Bartsch noch zwei Tipps. „Auf Plattformen wie Ebay könnte man vorab den Verkäufer anschreiben und nachfragen, ob es sich um ein Originaltrikot handelt“, sagt die Expertin. Natürlich seid ihr dabei auch auf die Ehrlichkeit des Gegenübers angewiesen. Habt ihr so gar keine Lust, euch mit dem Thema auseinanderzusetzen, solltet ihr den direkten Weg gehen. „Wer sichergehen will, dass er ein Original kauft, sollte sich an die offiziellen Stores vom DFB und von Adidas richten“, erklärt Bartsch.

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Aktuell bedeutet das hoffen, dass die begehrten Shirts schon bald in größerer Zahl wieder zu haben sind.

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