Anzeige
Anzeige
News

Kennwörter werden an App-Entwickler übermittelt

Der E-Mail-Client sollte mit Bedacht gewählt werden. Mehrere Apps für Android haben die Kennwörter an den Anbieter der App übermittelt, wie der Sicherheitsexperte Mike Kuketz entdeckt hat.

Von Golem.de
2 Min.
Artikel merken
Anzeige
Anzeige

(Bild: Advanced Task Manager)

So etwas ist nicht im Sinne der Nutzer. Die E-Mail-Clients Blue Mail, Type App, myMail, Email – Fast & Secure mail for Gmail Outlook & more, Email App for Any Mail und Mail.ru haben die Kennwörter zur Anmeldung im E-Mail-Postfach an die Anbieter der App übermittelt. Das hat der Sicherheitsexperte Mike Kuketz bemerkt. Bei den beiden Apps Blue Mail und Type App ist das Problem mittlerweile behoben.

Anzeige
Anzeige

Kuketz stieß auf das Problem, als er für das Online-Magazin Mobilsicher E-Mail-Apps testete. Bei der Einrichtung der Apps wurde die E-Mail-Adresse zusammen mit dem Kennwort an den Anbieter der Anwendung übertragen. Kuketz wies darauf hin, dass sich der Anbieter der Blue-Mail-App die Genehmigung zum Sammeln der Anmeldedaten in der Datenschutzerklärung einholte, was in der Praxis wohl kaum ein Nutzer lesen wird.

Kuketz sah Verbindung zwischen Apps

Kuketz ging davon aus, dass Blue Mail und Type App von denselben Entwicklern stammen, da das Post-Request bei beiden bis auf eine andere URL nahezu identisch war. In den Play-Store-Beschreibungen werden allerdings unterschiedliche Entwickler genannt.

Anzeige
Anzeige

Alle E-Mail-Clients haben vergleichsweise viele positive Bewertungen im Play Store. Blue Mail kommt auf 5 bis 10 Millionen Installationen, Type App und Email App for Any Mail haben es auf 1 bis 5 Millionen Installationen geschafft. Bei myMail und Mail.ru sind es sogar 10 bis 50 Millionen Installationen. Alle Apps haben also eine vergleichsweise starke Verbreitung.

Anzeige
Anzeige

Auch E-Mail-Adressen landeten beim App-Anbieter
Laut Kuketz las zumindest Blue Mail noch weitere vertrauliche Daten aus. So wurden alle E-Mail-Adressen aus dem Postfach ermittelt und an den Betreiber gesendet. Er vermutete, dass sich damit die App finanzierte, die kostenlos ohne Werbeschaltungen angeboten wird. In Kürze soll auf Mobilsicher ein Test verschiedener E-Mail-Clients erscheinen.

Kuketz empfahl Betroffenen, die Apps zu deinstallieren und auf eine andere E-Mail-App zu wechseln. Hierbei empfiehlt er derzeit den E-Mail-Client K9 Mail. Außerdem solle das alte E-Mail-Kennwort ausgemustert und ein neues festgelegt werden, damit die App-Anbieter keinen Zugriff mehr auf das eigene E-Mail-Postfach haben.

Anzeige
Anzeige

Der Anbieter von Blue Mail reagierte zunächst am 8. März 2018 mit einer Pressemitteilung und bestritt darin, dass das Unternehmen über die App die Kennwörter der Nutzer gesendet bekäme oder gesammelt hätte. Auch würden keine E-Mails der Nutzer auf den Servern des Anbieters gesammelt. Kuketz sah sich das Verhalten der App nach der Aktualisierung an und stellte fest: Blue Mail sendete weiterhin das Kennwort an den Anbieter der App.

In einem zweiten Anlauf aktualisiert der Anbieter von Blue Mail die App so, dass keine Zugangsdaten für E-Mails mehr an den Anbieter gesendet werden. Dies bestätigte Kuketz in einem Blogbeitrag. Auch die Anbieter von Type App haben reagiert und den Versand von Kennwörtern abgeschaltet. Kuketz bestätigte Golem.de auf Anfrage, dass auch Type App die Kennwörter nicht mehr versendet. Trotz dieser Änderungen würde er beiden Anbietern nicht mehr vertrauen.

Nachtrag vom 20. März 2018
Die Anbieter der Apps Blue Mail und Type App haben das Problem inzwischen behoben, der Artikel wurde entsprechend aktualisiert. Darüber hinaus wurden die Daten an Blue Mail nicht im Klartext übermittelt, wie wir zunächst vermeldet hatten. Wir haben den Text entsprechend korrigiert und bitten diesen Fehler zu entschuldigen.

Mehr zu diesem Thema
Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
Schreib den ersten Kommentar!
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

Melde dich mit deinem t3n Account an oder fülle die unteren Felder aus.

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Anzeige
Anzeige