Der Anbieter sieht in seinen Mikroautos eine tolle Mobilitätslösung – anderen sind sie ein Dorn im Auge. Die Rede ist von den E-Pods des Schweizer Startups Enuu. Wie t3n berichtete, stehen bereits rund 50 der Kabinenroller in Berliner Kernbezirken herum. Das Problem: Sie werden auf Gehwegen aufgestellt und das ist nicht erlaubt. Der Berliner Fußverkehrsverein FUSS e.V. erzählte der TAZ von den Rechtsverstößen – und von einer Verbannung der eiförmigen Fahrzeuge aus den Startstädten in der Schweiz.
Kabinenroller illegal aufgestellt
Die umgebauten Elektromopeds gehören zu den Leichtkrafträdern (L6e-BP) und nicht, wie die E-Scooter, zu den Elektrokleinstfahrzeugen. Damit dürfen sie nur an Motorrad- und Fahrradständern beziehungsweise auf Parkstreifen stehen. Immerhin passen vier der Mini-Gefährte auf einen Pkw-Platz. Die Aufsteller scheinen das nicht zu wissen, wie FUSS berichtet, und stellen die umbauten Motorroller auf Gehwege. Dabei lässt sich die Regel einfach nachvollziehen: Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 30 Kilometer pro Stunde dürfen die E-Pods nur auf der Straße gefahren werden – das gilt natürlich auch für die Fahrt auf und von dem Stellplatz. E-Scooter hingegen können Nutzer dank einer Maximalgeschwindigkeit von 20 Kilometern pro Stunde auf Geh- und Fahrradwegen fahren und auch parken. Dabei dürfen sie jedoch niemanden behindern.
Verkehrsverwaltung erreicht Betreiber nicht
Auf Nachfrage hat die Verkehrsverwaltung der Hauptstadt die Rechtslage bestätigt. Deren Sprecher, Jan Thomspen, sagte, man habe bereits Enuu kontaktiert, weil „der Anbieter in der Öffentlichkeit widersprüchliche bis unzutreffende Angaben über die Nutzungsmöglichkeit der Fahrzeuge“ gemacht habe. Der dringenden Gesprächsaufforderung sei das Startup aber bisher nicht nachgekommen. Thompsen habe parallel eine andere Dienststelle kontaktiert: „Wir stehen in Kontakt mit dem Ordnungsamt Mitte, um hier frühzeitig verkehrsregelwidriges Verhalten zu unterbinden.“
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Kein Erfolg in der Schweiz
Die vermeintliche Erfolgsgeschichte des Startups in den Städten der Schweiz bekommt nach Informationen des FUSS-Vorsitzenden Roland Stimpel ebenfalls einen merkwürdigen Beigeschmack. So soll die Stadt Zürich nach dem Enuu-Start 2019 im vergangenen Jahr die Reißleine gezogen und 130 der insgesamt 150 Kabinenroller aus dem Stadtbild verbannt haben. Der Grund lässt sich erahnen: Sie parkten regelmäßig auf Bürgersteigen und Fahrradwegen. Ähnlichen Ärger gab es in Basel. Zurzeit sollen sich in der Schweiz gar keine E-Pods mehr in den Städten tummeln. Das Basler Enuu-Büro gibt für seinen Standort als Grund Hardware-Updates an den Fahrzeugen an. Stimpel vermutet, in Berlin würden nun entfernte Fahrzeuge aus der Schweizer Hauptstadt aufgestellt. Nähere Informationen über das Aufstell-Verhalten des Unternehmens konnten weder die Basler Zeiung noch die TAZ einholen: Die Firma beantwortete entsprechende Anfragen bisher nicht. So lässt sich das ambitionierte Ziel des Startups, bis 2030 Weltmarktführer in Sachen Mikromobilität zu werden, vermutlich nicht erreichen.
Na einfache Nummer, wenn davon 4 auf einen Parkplatz passen, passen auch 4 auf einen Abschlepper, das wären dann 13 Fahrten. 4-Menschen, 4-Ecken und das Ding ist vom Gehweg auf den Abschlepper gestellt. :D
Ich würde sagen, dann meldet sich der Anbieter schon.
Auf der HP von Enuu wird damit geworben, dass diese Fahrzeuge sogar auf Fahrradwegen fahren dürfen
e-scooter dürfen ebenso wenig auf gehwegen fahren wie im text aber hier erwähnt.
also vorsicht