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Nach Epstein-Skandal: Richard Stallman wieder im Vorstand der Free Software Foundation

Anderthalb Jahre nach seinem Rücktritt aus dem Vorstand der FSF ist der umstrittene GNU-Erschaffer Richard Stallman zurückgekehrt. Er beabsichtige keinen erneuten Rücktritt, sagt er.

2 Min. Lesezeit
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Richard Stallman ist bekannt als Mitgründer des GNU-Projektes. (Foto: Picture Alliance)

Richard Stallman, der im September 1983 die Free Software Foundation (FSF) gegründet und im gleichen Jahr das GNU-Projekt gestartet hatte, hat anlässlich eines Talks auf der FSF-Veranstaltung Libre Planet Kritiker und Befürworter gleichermaßen überrascht. Die Verkündung seiner Rückkehr in den Vorstand seiner Stiftung ruft gemischte Reaktionen hervor.

Breite Berichterstattung über Stallman-Rückkehr bleibt aus

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Dessen ist sich Stallman bewusst: „Ich habe eine Ankündigung zu machen. Ich bin jetzt wieder im Vorstand der Free Software Foundation. [ … ] Einige von Ihnen werden damit glücklich sein, andere werden vielleicht enttäuscht sein, aber wer weiß. Auf jeden Fall ist es so, wie es ist. Und ich habe nicht vor, ein zweites Mal zurückzutreten.“

Dabei kehrt Richard Stallman nicht als Präsident in den Vorstand zurück. Diesen Job behält sein Nachfolger Geoffrey Knauth. Der Gründer wird als eines der übrigen fünf Vorstandsmitglieder gelistet.

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Die „Rückkehr Stallmans“ ist nur eine Rückkehr in den Vorstand, denn die FSF selbst hatte er nie verlassen. Auch nach seinem Rücktritt als Präsident war der GNU-Gründer etwa für das gleichnamige Projekt verantwortlich geblieben und in dieser Verantwortlichkeit mehrmals öffentlich aufgetreten. Aber was war eigentlich passiert?

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Deshalb war Stallman zurückgetreten

Letztlich war Stallman aufgrund des wachsenden Drucks aus seiner eigenen Organisation als Präsident und dann als Vorstandsmitglied zurückgetreten. Ihm war in einem offenen Brief vorgeworfen worden, sein über „die Jahre an den Tag gelegtes Verhalten“ sei „nicht dazu geeignet, die Werte des GNU-Projekts zu vertreten“.

Ausschlaggebend für den offenen Brief, der wohl letztlich den Schritt Stallmans ausgelöst hatte, waren relativierende Äußerungen seinerseits im Zusammenhang mit dem Sex-Skandal um den inzwischen verstorbenen Jeffrey Epstein. Stallman hatte sich in einem inzwischen veröffentlichten E-Mail-Thread dagegen ausgesprochen, den zu diesem Zeitpunkt bereits verstorbenen KI-Pionier Marvin Minsky als Sexualstraftäter zu bezeichnen.

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Minsky war von einer Zeugin im Rahmen der Epstein-Untersuchung belastet worden. Der KI-Spezialist soll nach dieser Aussage im Jahr 2001 Sex mit ihr gehabt haben. Die Zeugin soll zu diesem Zeitpunkt 17 Jahre alt gewesen sein, Minsky war 73.

Stallman hatte nicht bestritten, dass Minsky mit der Zeugin Sex gehabt haben könnte. Lediglich die Einstufung als „sexuelle Gewalt“ wollte Stallman nicht ohne Weiteres gelten lassen. Letztlich entzündete sich die Entrüstung an Stallmans Vermutung, die damals 17-Jährige hätte sich Minsky gegenüber möglicherweise „völlig willig“ gezeigt haben können.

Schon zuvor war Stallman durch politisch inkorrekte, bisweilen derbe, auch sexistische Witze und Verhaltensweisen aufgefallen. Zudem hatte er sich immer wieder kritisch zum Minderjährigenschutz geäußert. Hier wollte er eine strafbare Handlung erst dann anerkennen, wenn Zwang oder Gewalt oder deren Androhung bei sexuellen Handlungen mit Minderjährigen eine Rolle spielen.

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