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Kolumne
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Faxgeräte, Röhrenfernseher und Drucker: Die Relikte der Bürogeschichte

Drucker sind die unnötigsten technischen Geräte. Es ist Zeit, sie neben Faxmaschinen, Festnetztelefonen und Röhrenfernseher zu begraben, findet unser Autor.

3 Min.
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Drucker können einen echt zur Weißglut treiben. Deswegen gehören sie abgeschafft. (Foto: Andrey_Popov/ Shutterstock)

Die ganze Tech-Welt entwickelt sich weiter. Computer, Tablets und Smartphones werden leistungsstärker. KI-Tools erleichtern an der ein oder anderen Stelle den Alltag. Das Internet lässt uns von überall miteinander kommunizieren und Dinge teilen. Die ganze Tech-Welt also? Ein kleines Gadget im Büro weigert sich, mit der Zeit zu gehen und endlich zu sterben: der Drucker.

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Sind wir mal ehrlich: Drucker sind das Unnötigste, was im Büro herumstehen kann. Sie sind massig wie ein Tower-PC aus den frühen 2000ern und noch dazu unzuverlässig wie sonst kein anderes Gerät. Wie oft hatte ich schon die Situation, einmal schnell die eine Sache drucken zu müssen. Doch dann hagelt es Fehlermeldungen: Der Treiber muss aktualisiert werden. Achtung, Papierstau! Ist das behoben, ist die Tinte leer oder vertrocknet. Oder der Drucker möchte, dass ich unbedingt noch Gelb für deinen Schwarz-Weiß-Druck auffülle.

Tinte leer, Wasser bis zum Hals

Und die Druckertinte ist ohnehin oft der größte Scam. Teilweise ist der Literpreis der Tinte teurer als der edelste Champagner. Bei HP zahlt man für fünf Milliliter Tinte ganze 35 Euro. Laut Stiftung Warentest können Drittanbieter bis zu 80 Prozent günstiger sein. Doch eben diese gehen einige Hersteller aggressiv vor.

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Der HP-CEO Enrique Lores gab sogar in einem CNBC-Interview zu, Drucker absichtlich unbrauchbar zu machen, wenn diese die Tinte von Drittanbietern verwenden. „Wenn der Kunde nicht genug druckt oder nicht unsere Produkte kauft, ist er eine schlechte Investition“, ergänzte er. Das klingt nicht nach Technologie, die den Alltag erleichtert, sondern nach Abzocke. Genau deswegen hatte HP in den USA auch eine Klage wegen Monopolbildung am Hals. Die wurde mittlerweile über einen Vergleich gelöst.

Etwas anders hat Canon den Tintenzwang versucht. Das Unternehmen wurde 2021 verklagt, weil die 3-in-1-Drucker nur gescannt haben, wenn auch Tinte im Drucker war. Mittlerweile konnte sich Canon mit den Anklägern auf einen Vergleich einigen.

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Natürlich gibt es auch andere Hersteller als HP und Canon. Und man könnte ja auch auf einen Laserdrucker zurückgreifen. Die funktionieren nämlich mit einem Toner, einer Art Pulver, das im Gegensatz zur Tinte nicht so schnell austrocknet. Als Gegenleistung sind Laserdrucker in der Regel größer und im Schnitt teurer. Wer einmal neue Tonerfarbe von einem Brother-Drucker kaufen muss, kann gut und gerne insgesamt über 200 Euro ausgeben. Außerdem sieht der Druck oft nicht wirklich gut aus. Dunkele Streifen, ein verschmiertes Bild, helle Stellen oder ein schiefer Druck kommen hier gerne vor. Wer damals im Bio-Unterricht ein kaum leserliches Arbeitsblatt bekommen hat, weiß, wie schlimm Laserdrucker teilweise sein können.

Drucker sind allerdings nicht nur unnötig, weil sie hässlich wie die Nacht sind und das Geschäft mit der Tinte Löcher in das Bürobudget frisst. Denn eigentlich brauchen wir auch Drucker im Alltag nicht mehr.

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Wie ich seit fünf Jahren druckerfrei bin

Ich habe mich irgendwann einfach gegen meinen Drucker entschieden. Denn eigentlich alles lässt sich mittlerweile digital erledigen. Smartphone-Kameras sind gut genug, um mit der richtigen App einen Scanner zu ersetzen. Selbst die Folien aus Vorlesungen im Studium habe ich auf meinem iPad mit Notizen bekritzelt – ganz ohne Zettelchaos. Dokumente kann man mittlerweile sogar rechtssicher digital unterschreiben. Die Hürde stellen dann nur noch Unternehmen dar, die sich weigern, die Technik auch zu nutzen. Besonders dort braucht es oft noch das ausgedruckte Dokument, das handschriftlich unterschrieben sein muss.

Sollte ich doch jedes Schaltjahr etwas ausdrucken müssen, dann gibt es immer noch Druckshops. Hier sind die Drucker zumindest eins: zuverlässig. Sollte ich einen hochwertigen Druck brauchen, schafft es eh kein Heimdrucker an die Standards, die professionelle Geräte haben. Und wenn ich dann meine 10 oder 20 Cent pro Seite zahle, spare ich immer noch mehr Geld, als wenn ich alle paar Monate für 140 Euro meine vertrockneten Kartuschen austauschen muss.

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Kommentare (4)

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Jörg Langer

Der Artikel ist schon sehr Individuell und auf das eigene Empfinden bezogen.
Es gibt bei der Arbeit und im Privat genügend Gründe, nicht auf einen Drucker zu verzichten.

Als einfache Beispiele sind da z.b. Zeichenvorlagen für Kinder auszudrucken,
damit Kinder diese dann nachkritzeln können.

Niemand möchte z.b. 4 iPads einer Horde Kinder zum Malen hinlegen.
Aber 4 Ausgedruckte vorlagen und eine Packung stifte schon.

Oder bei der Arbeit, z.b. eine Checkliste mit Zettel und Stift.
Eventuell noch mit dreckigen Händen lassen sich nicht durch ein Pad ersetzen.
Unhandliches Gefummel mit einem Pad und Geschreibsel mit dem Tippen auf der Virtuellen Tastatur lassen sich nicht nur einen Schmierzettel in der Hosentasche ersetzen.
Schon gar nicht bei der Größe und Handhabung einen Gefalteten Zettels in der Tasche.

Treiberprobleme gibt es ebenso nicht mehr.
Und wenn doch, sollte man sich mal überlegen, ob man bei der Einrichtung nicht eventuell etwas falsch gemacht hat.
Oder man lässt das einfach von jemandem machen, der Ahnung davon hat!

R__ Kahlke

Ich habe seit Jahren bereits einen Drucker mit Tintentank. Beim Preis einer Tinten-Nachfüllflasche vom Originalhersteller, lohnt es sich noch nicht einmal einen Dritthersteller zu kaufen. Eine saubere Sache ohne Kleckserei, also durchaus praxistauglich.

Ein Drucker ist immer eine individuelle Sache. Zufällig bekam ich heute ein technisches Gerät, welches nur mit einem QR-Code für die Installations- und Betriebsanleitung geliefert wurde.

Klar, hätte ich auf dem „Mini“-Display vom Smartphone die Installationsschritte durchgehen können. Allerdings dauert die Installation ca. 30 Minuten und man muss immer auf die Fertigstellung eines einzelnen Schrittes vom Gerät warten, der teilweise mehrere Minuten dauert, bevor es zum nächsten Schritt geht. Also hätte ich bei jedem Schritt wieder das Smartphone entsperren müssen und weiter durch die Anleitung scrollen müssen. Der Aufruf auf dem iPad hätte es auch nicht besser gemacht, lediglich etwas größer.

Also schnell mal eben die Installationsschritte ausgedruckt und Step by Step abgearbeitet. Dazwischen einfach alle Seiten umgeblättert und fertig.

Ich habe es aber auch schon mehrfach erlebt, dass ich einem kleineren Betrieb ein unterschriebenes Dokument elektronisch schicken wollte, und als Antwort bekam, dass man es elektronisch noch nicht verarbeiten könnte, und man es doch bitte „auf Papier“ abgeben möchte.

Wenn man mitten in einer Großstadt wohnt, dann ist sicherlich ein Druckshop in der Nähe, aber für mich wäre es keine Alternative für einen Ausdruck 15 Kilometer zu fahren. Da wäre mir die Zeit und die Fahrtkosten zu schade.

Sven Burkert

Spricht mir aus der Seele. Mein Drucker hat mich vor allem damit geärgert, dass die Druckqualität unsauber war (weil ich so selten gedruckt habe), dagegen half ein Reinigungsdurchlauf. Im Endeffekt hab ich max. 20 Seiten im Jahr gedruckt, dann war die Druckertinte leer.

Praktisch ist, dass man auch in vielen Drogeriemärkten (DM) normale Dokumente ausdrucken kann, und einen DM oder Copyshop sollte es in jeder kleineren Stadt geben.

Niko Müller

Ohne Drucker, ein Multifunktionsgerät, welches noch scannt, kopiert und faxt (Deutsche Behörden in 2025), möchte ich nicht leben. Habe gerade ein Kopie eines Dokuments gebraucht, das Finanzamt sagte mir diese Woche, dass sie mich faxen, bei Bedarf. Auch Anträge für andere Behörden etc. – Ich wohne gegenüber einer Hochschule, da schließen übrigens die Copy-Shops. Also, lasst bitte das Drucker-Haten

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