Schon seit drei Jahren kündigt der Schweizer Tretroller- und Koffer-Hersteller Micro Mobility seinen Isetta-Klon Microlino an. Inzwischen sollen über 17.000 Vorbestellungen für die moderne „Knutschkugel“ vorliegen.
Der Isetta-Klon soll jetzt aber wirklich kommen – in 2021
Nach rechtlichen Querelen mit den bisherigen Kooperationspartnern Artega und TMI und daraus resultierenden Verzögerungen will Micro Mobility das Fahrzeug nun als Microlino 2.0 mit dem neuen Partner Cecomp aus dem italienischen Turin auf den Markt bringen. Die neue Version, die ohne realen Vorgänger blieb, soll sowohl optisch wie technisch deutlich verbessert sein. Die Partner wollen den Microlino auf dem Genfer Autosalon der Öffentlichkeit präsentieren.
Neue Details zum Isetta-Klon
Dabei wollen die Entwickler um die Micro-Gründerfamilie Ouboter das Gefährt nach eigenen Angaben so verändert haben, dass es ein „um Welten besseres Fahrverhalten, bessere Ergonomie, bessere Reparierbarkeit“ vorweisen und auch „in hohen Stückzahlen produzierbar“ sein soll. Der geneigte Vorbesteller mag sich durchaus fragen, was für eine Art Auto der Microlino in der Version 1 dann gewesen sein muss.
In einer Pressemitteilung liefert Micro Mobility weitere Details. So soll der Microlino nun sicherer sein und ein besseres Lenkverhalten zeigen, weil die Lenksäule sich nicht mehr beim Öffnen der Tür nach vorne klappt. Ebenfalls habe man die Hinterachse verbreitert, sodass ein stabileres Fahrgefühl zu erwarten sein dürfte.
Damit nicht genug: Soll der Microlino 2.0 nun auch über einen Elektromotor verfügen, der „merklich“ stärker und effizienter als die vorherige Version ist. Über eine schmalere A-Säule will Micro Mobility die Rundumsicht des Fahrers verbessern, der zudem in einem „geräumigeren und ergonomischeren“ Innenraum Platz nehmen kann.
Microlino 2.0: Preis soll sich nicht ändern
Konkrete Leistungsdaten nennt der Hersteller nicht, beteuert aber, dass sich „die grundlegenden technischen Daten, sowie die Reichweite von bis zu 200 Kilometern und der Preis von 12.000 Euro“ nicht ändern sollen. Der Produktionsbeginn wurde um ein weiteres Jahr verschoben und ist nun auf 2021 datiert.
Am konkreten Design des Microlino 2.0 hat Micro Mobility die Vorbesteller-Community über eine Online-Umfrage beteiligt. Hier konnten sie zwischen verschiedenen Gestaltungslinien wählen. Diese Kundenbeteiligung will Micro Mobility nach Aussage des Gründer-Familienmitglieds Oliver Ouboter künftig noch intensivieren. Er könne sich eine Mitbestimmung etwa „bei Felgen oder Sitzbezügen“ vorstellen.
Microletta, das elektrische Dreirad
Neben dem Microlino will Micro Mobility in Genf auch das umgekehrte Elektro-Dreirad Microletta zeigen. Dieses wird allerdings nicht über ein Rad vorne und zwei hinten, sondern über zwei Räder vorne und ein Rad hinten verfügen.
Die Idee dahinter ist, dass Fahrer ihre Füße an Ampeln nicht mehr auf die Straße stellen müssen. Dazu sorgt ein Mechanismus für das Verriegeln des Antriebs, sodass ein Fortrollen nicht möglich ist. Der Hersteller spricht der Konstruktion eine höhere Kurvenstabilität zu. Das indes dürfte den ein oder anderen erfahrenen Fahrer überraschen.
Verfügbarkeit steht in den Sternen
Micro Mobility sieht den Microletta als Produkt in der Nische zwischen den eigenen E-Tretrollern und dem Isetta-Klon Microlino. Das Gefährt soll rechtlich als Dreirad eingestuft werden, was zur Folge hätte, dass Personen es auch ohne Motorradführerschein fahren dürften.
Der Kaufpreis wird mit 4.900 Euro angegeben. Reservierung sind bereits möglich, bleiben aber zunächst unverbindlich. Micro Mobility ist so ehrlich, zu erwähnen, dass der Microlino zunächst oberste Priorität genießt. Mit einem Produktionsstart der Microletta wird daher vor 2022 kaum zu rechnen sein.
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