Der Branchenverband der deutschen Informations- und Telekommunikationsbranche Bitkom hat eine repräsentative Umfrage zum Thema „Erreichbarkeit im Urlaub“ durchgeführt. Befragt wurden hier mehr als 1.000 Personen in Deutschland ab 16 Jahren. Die Ergebnisse sind recht interessant.
Der Umfrage zufolge sind 71 Prozent der Befragten diesen Sommer im Sommerurlaub beruflich erreichbar. Davon sind 70 Prozent per SMS oder Messenger erreichbar, 64 Prozent sind zu Telefonaten bereit und 27 Prozent der Arbeitnehmer lesen und beantworten E-Mails. Weitere 16 Prozent sind über Kommunikationstools wie Microsoft Teams oder Slack ansprechbar.
Nur der kleinste Teil ist freiwillig erreichbar
Etwas erschreckend sind dabei die Gründe, die die Befragten für ihre ständige Erreichbarkeit angeben. Die meisten von ihnen, nämlich 63 Prozent, sind erreichbar, weil sie davon ausgehen, dass ihre Kollegen und Kolleginnen das so erwarten. Die Hälfte der Befragten gibt dazu an, dass die Vorgesetzten erwarten, dass ihre Mitarbeiter erreichbar sind.
Viele deutsche Arbeitnehmer wollen auch einfach auf dem Laufenden bleiben. 36 Prozent haben geantwortet, dass sie Angst haben, etwas zu verpassen, wenn sie im Urlaub nicht erreichbar sind. Nur 15 Prozent möchten von sich aus im Urlaub erreichbar sein.
Sommerurlaub ungestört genießen
Eine Meinung zu der Umfrage hat Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder. Er sagt, dass Arbeitnehmer sich eine Auszeit nehmen und ihren Sommerurlaub ungestört genießen sollten – gerade in Zeiten, wo mobile und flexible Arbeitsweisen für viele Menschen zum Alltag gehören. Weiter sagt er:
„Arbeitgeber sind in der Verantwortung, funktionierende Vertretungslösungen zu etablieren, damit sich die Beschäftigten in den Ferien erholen können. Nur im äußersten Notfall sollte der Urlaub gestört werden.“
Digitaler Urlaub statt Strand und Meer
Neue technische Möglichkeiten bieten neue Optionen für die Urlaubsplanung. Laut einer weiteren Umfrage, die ebenfalls von Bitkom durchgeführt wurde, können sich 21 Prozent der Deutschen vorstellen, im Jahr 2030 ihren Urlaub im Metaverse zu verbringen. Mit dem jetzigen Stand der Technik wäre so ein virtueller Urlaub aber noch wenig immersiv oder überzeugend.
Das Metaverse wäre außerdem eher eine Alternative für kurze Trips, da ihr wohl kaum wochenlang mit einer VR-Brille durchs Haus oder durch den Garten laufen wollt. Ob ihr dann für eure Arbeitskollegen erreichbar seid oder den Urlaubsmodus einstellen könnt, wird die Zukunft zeigen.
Selbst schuld wer seinem Arbeitgeber mehr als eine Post- und eine Mailadresse mitteilt.