
Das Röntgenbild eines Brustkorbs. (Foto: OZMedia / Shutterstock)
Das litauische Unternehmen Oxipit hat ein Tool entwickelt, das mithilfe von künstlicher Intelligenz in der Lage ist, die Röntgenaufnahmen eines menschlichen Brustkorbs ohne Aufsicht eines Radiologen zu lesen. In der vergangenen Woche erhielt das Tool die behördliche Genehmigung für seinen Einsatz in der Europäischen Union.
Das Tool namens ChestLink scannt Röntgenaufnahmen des Brustkorbs und versendet automatisch Patientenberichte über diejenigen, bei denen keine Anomalien erkennbar sind. Alle Bilder, die das Tool als potenziell problematisch kennzeichnet, werden zur Überprüfung an einen Radiologen gesendet. Da die meisten Röntgenaufnahmen in der Grundversorgung keinerlei Probleme aufdecken, könnte die Automatisierung des Prozesses für diese Scans die Arbeitsbelastung von Radiologen verringern.
Jetzt hat auch die EU grünes Licht gegeben. Durch die CE-Zertifizierung der Technologie signalisiert die Union, dass das Gerät die geltenden Sicherheitsstandards erfüllt. Während verschiedenen Pilotprogrammen an mehreren Standorten habe ChestLink keine klinisch relevanten Fehler gemacht, heißt es in der offiziellen Pressemitteilung des Unternehmens. Sobald das System an einem neuen Standort eingesetzt wird, kommt es zunächst zu einer Prüfung bereits bestehender Bilder, um sicherzustellen, dass keine Fehler gemacht werden. Danach steht das Tool eine Zeit lang unter Beobachtung, bevor es komplett selbständig arbeitet.
Empfehlungen der Redaktion
„ChestLink läutet die Ära der KI-Autonomie im Gesundheitswesen ein. Es stellt den ersten Fall dar, in dem eine medizinisch-diagnostische Bewertung ausschließlich durch eine Anwendung künstlicher Intelligenz durchgeführt wird. ChestLink zeigt die Zukunft der Gesundheitsdiagnostik, in der KI als integraler Bestandteil des klinischen Arbeitsablaufs fungiert“, sagt der CEO von Oxipit, Gediminas Peksys.
Oxipit rechnet damit, dass der autonome Assistent schon im Jahr 2023 eingesetzt wird. Bis dahin braucht es nur noch die Bereitschaft der ersten Gesundheitsorganisationen, das Tool in ihren Bestand aufzunehmen.
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien
Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.
Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.
Dein t3n-Team