News
Ein Kabel für alle: EU-Kommission will einheitliche Handy-Ladebuchsen

Die EU fordert einheitliche Ladegeräte. (Foto: Anna Potiavina / Shutterstock)
Der zuständige Binnenmarktkommissar Thierry Breton werde am Mittag eine Pressekonferenz zu einer „einheitlichen Lösung für Aufladegeräte elektronischer Geräte“ halten, kündigte die Brüsseler Behörde am Mittwoch an. Dabei könnte auch zur Diskussion gestellt werden, ob die Geräte überhaupt noch mit Netzteil ausgeliefert werden sollen. Zuvor hatten Business Insider und andere Medien über den lange erwarteten Vorstoß berichtet, durch den viel Elektroschrott vermieden werden soll. Das EU-Parlament hatte die EU-Kommission Anfang 2020 aufgefordert, Vorschriften für einheitliche Ladetechnik zu erarbeiten.
Empfehlungen der Redaktion
Die Frage der Ladegeräte beschäftigt die EU-Institutionen seit mehr als einem Jahrzehnt. 2009 einigten sich 14 Handy-Hersteller – unter ihnen Apple – auf Druck der EU-Kommission in einer Selbstverpflichtung auf einen einheitlichen Standard für Netzteile. Bei den Buchsen in Smartphones und Tablet-Computern blieben von einst mehreren Dutzend Typen noch drei übrig: Das inzwischen veraltete Micro-USB, das neuere USB-C und die dünneren „Lightning“-Anschlüsse von Apple. Auf eine einheitliche Buchse warten die Verbraucherinnen und Verbraucher seitdem jedoch vergeblich.
Zuletzt hatte die Pandemie das Thema von der Agenda der EU-Kommission verdrängt. Der nun erwartete Gesetzesvorschlag dürfte vor allem für den iPhone-Konzern Apple ein Ärgernis sein. Apple will seinen hauseigenen Lightning-Anschluss behalten, der derzeit in allen iPhones, aber auch manchen Tablet-Modellen wie dem aktuellen iPad 9 verbaut wird. Andere iPad-Modelle verfügen bereits über eine USB-C-Buchse.
Apple argumentiert, bei allen Netzteilen setze man ohnehin auf USB-C. Mit einer Zwangsabschaffung der Lightning-Buchse werde eine große Menge an zusätzlichem Elektroschrott entstehen. Der iPhone-Konzern legt seinen aktuellen iPhone-Modellen gar kein Netzteil mehr bei, weil diese oft schon in den Haushalten vorhanden sind. dpa
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien
Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.
Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.
Dein t3n-Team
Endlich .. viele mögen es ja nicht, wenn die EU hier eingreift, aber der Eurostecker ist schon ein toller Standard und nur folgerichtig bis zum Gerät verlängert. Leider hat es so viele Jahre gebraucht. Ich habe die Lightningkabel zwar auch lieber (kein Apple Fan), aber selbst Apple hat ja unterschiedliche Standards und selbst schon eigene angeschafft ohne die Sorgen. An Lightningkabel verdient der Konzern halt bei jedem Zubehör mit, was bei USB dann weniger wird.
Mal wieder eine Verbesserung, die dem Kunden sehr entgegen kommt und gleich auf alle Akkuprodukte ausgeweitet gehört, wenn ich meinen Kabelsalat so ansehe.