Schlecht für Unternehmen, gut für Nutzer? Facebook dreht am Algorithmus
Facebook will sich seiner ursprünglichen Bedeutung besinnen und Beiträge von Freunden und Familie wieder stärker in den Fokus seiner Nutzer rücken. Daher wird es im Verlauf der nächsten Monate zu mehreren Newsfeed-Updates kommen, die das Ranking der Beiträge beeinflussen, kündigte das soziale Netzwerk an.
„Wir haben Facebook aufgebaut, um Menschen dabei zu helfen, in Verbindung zu bleiben und uns mit den Menschen, die uns wichtig sind, näher zusammenzubringen. Deshalb haben wir Freunde und Familie immer in den Mittelpunkt der Erfahrung gestellt. Die Forschung zeigt, dass die Stärkung unserer Beziehungen unser Wohlbefinden und unser Glück verbessert. Aber in letzter Zeit haben wir von unserer Community Feedback bekommen, dass öffentliche Inhalte – Beiträge von Unternehmen, Marken und Medien – die persönlichen Momente verdrängen […]”, schreibt Mark Zuckerberg in einem Beitrag auf Facebook.
Was bringt das Facebook-Neewsfeed-Update?
Bisher waren Reaktionen, Kommentare und Shares für den Facebook-Algorithmus wichtige Signale bei der Priorisierung von Postings. Durch das Update sollen nun Seitenbeiträge in den Mittelpunkt rücken, die sinnvolle Interaktionen und Konversationen zwischen den Usern hervorrufen. Um das zu erreichen, soll der Algorithmus prognostizieren, mit welchen Postings Nutzer mit ihren Freunden interagieren möchten und die Kommentare und Diskussionen anregen. Diese werden dann höher im Newsfeed angezeigt. Laut Facebook können dies zum Beispiel Beiträge sein, in denen Freunde um Rat bitten, nach Reiseempfehlungen fragen oder Nachrichtenartikel und Videos, die eine Diskussion veranlassen. Generell sollen Beiträge von Freunden und Verwandten gegenüber öffentlichen Seitenbeiträgen, die den Newsfeed-Werten entsprechen, bevorzugt werden.
Was bedeutet das für Marketer?
Die Bevorzugung von Beiträgen befreundeter User wird zwangsläufig zu einem Rückgang der organischen Reichweite von öffentlichen Seitenbeiträgen führen. Unternehmen und Publisher werden es schwerer haben, es in den Newsfeed ihrer Fans zu schaffen. Da Facebook Interaktionen unter den Nutzern fördern will, werden Seiten, deren Beiträge wenige Reaktionen und Interaktionen erreichen, die stärksten Rückgänge der Reichweite erwarten müssen. Vor allem will Facebook mit diesem Update weiter gegen Engagement-Baiting vorgehen.
Seitenbetreiber sollten sich also noch stärker auf Beiträge konzentrieren, die für ihre Fans relevant sind, und diese so gestalten, dass sie Interaktionen unter den Nutzern anregen. Live-Videos, relevante Updates und Veranstaltungen können dabei helfen, Diskussionen unter den Followern auszulösen. Auch Beiträge von Prominenten führen häufig zu vielen Interaktionen. Seitenbetreiber müssen sich darauf einstellen, denn ansonsten bleibt nur der Weg zu bezahlter Reichweite.
Na dann brauche ich für meinen Blog ja nicht mehr auf Facebook zu setzen. Die Seiten werden jetzt schon kaum angezeigt, außer man bezahlt einen ordentlichen Sack Gold an Zuckerberg. Deswegen dümpelt meine Facebook-Seite auch mehr oder weniger vor sich hin.
Dann kann ich die Seite auch gleich schließen (im Zuge dessen eliminiere ich auch gleich Google+) und setze nur noch auf Twitter, Instagram und Pinterest.