Neuer Facebook-Trend: „Spotted“-Communities
Facebook-Trend „Spotted“-Communities: Anonyme Kontaktgesuche für Studenten
„BWLer Bib – an den schnuckeligen Typen mit der Mütze, der so süß gelächelt hat: Feierabendbier?“, so sieht ein typischer Post in einer der aktuell voll im Trend der Studenten liegenden „Spotted“-Communities aus. Als speziell für die studentische Kontaktaufnahme konzipierte Fanseite sind mittlerweile schon eine ganze Reihe von deutschen Universitäten dem schottischen Vorbild aus Glasgow, wo der Trend seinen Ursprung hat, gefolgt und haben ihre eigene „Spotted“-Community gestartet.
Ganz gleich ob in Glasgow, Mannheim, Frankfurt, Graz, Konstanz, Karlsruhe oder Zweibrücken, ob Universität oder Fachhochschule – überall funktionieren die „Spotted“-Communities nach dem gleichen Muster. Wann immer jemand eine Person, die er in der Bibliothek, der Mensa oder dem Parkhaus gesehen hat, aber nicht ansprechen mochte oder konnte, übernimmt das die Fanseite. Einfach eine Nachricht mit einer möglichst die Zielperson ansprechenden Situationsbeschreibung an die Administratoren der Seite schicken, die diese dann im Namen der Community posten. So bleibt der Absender erstmal anonym und kann verborgen auf die Reaktion warten.
„Spotted“-Communities: Zwischen Dichtern und plumper Anmache
Die Idee der „Spotted“-Communities ist eigentlich nicht schlecht und auch zeitgemäß. Gerade mit der Einführung der Bachelor-/Master-Studiengänge und der in einigen Bundesländern erhobenen Studiengebühren ist die Zeit der Studenten für romantische Annäherungen nicht mehr so ausreichend wie früher. Und bei Facebook dürfte fast jeder Student ein Profil pflegen. Das heißt zwar keinesfalls, dass es nicht auch ohne den neuen Facebook-Trend zu studentischen Verbindungen kommen könnte, aber der Erfolg der Seiten zeigt den Bedarf doch sehr schön auf. Die Motivation und die Ausprägung an der Teilnahme könnte aber unterschiedlicher nicht sein.
Da gibt es zum einen die Hobby-Dichter, die eine studentische Begegnung mit nachhaltigem Charakter auch gerne mal in eine Versform verpacken und posten lassen.
Dann gibt es Studentinnen und Studenten, die eine Person unbedingt wiedersehen wollen und damit dem eigentlichen Sinn der Community voll entsprechen.
Natürlich lassen da auch ziemlich eindeutige Angebote nicht lange auf sich warten und sind auf einigen Seiten fast schon in der Überzahl.
Aber die „Spotted“-Communities wären keine echten Facebookseiten, wenn es nicht noch die Unverbesserlichen geben würde, die ihre Kommilitonen mit Spott und Häme zu überschütten versuchen. Das „Spotted“ bedeutet mitnichten so etwas wie „Spott“ im Deutschen, sondern vielmehr „entdeckt“. Dennoch gibt es immer wieder auch Kommentare, die unter die Gürtellinie gehen und dem eigentlichen Sinn der Community entgegengesetzt sind. So bleibt nur abzuwarten, wie sich das weiterentwickelt und ob die „Spotted“-Communities dadurch nicht doch zu „Spott“-Communities mutieren.
Gossip Girl 2.0, denn damit ging der ganze „Spotted“-Trend vor knapp sechs Jahren los.
Es hat sich bereits weiterentwickelt, denn es tauchen immer mehr „verspotted“-Seiten auf, z.B. für die Uni Bonn: https://www.facebook.com/VerspottedUniBonn. Die Seite wurde Mittwoch erstellt und hat schon über 500 Likes.
Das hier ist die beste Spotted Site für München: http://www.facebook.com/Spotted.Muenchen.Nightlife
Schön, dass unsere UNI (Frankfurt) genannt wird :)
Hallo zusammen, es gibt jetzt auch einen Zusammenschluss großer Spotted-Fanseiten die http://www.bibflirt.de gegründet habe. Die erste Plattform die Flirten in der Uni möglich macht:)
Es gibt ja auch spotted: Berlin, bringt sich so ein Spot eigendlich was?
http://www.facebook.com/pages/Spotted-Berlin/409118765832312
http://www.spotted.de – kann man finden wie man will. Ich finde aber, dass gerade Flirtbörsen die Sektion Studenten massiv vernachlässig haben.
Gibt’s doch alles schon. Im englischen gibt’s dafür den Begriff „Missed Connections“.
Bei craiglist.org gibt’s eigene Rubriken für „Missed Connections“ nach Städten aufgeteilt.
In D gibt es http://www.brizzl.de/ oder die Portale der Verkehrsbetriebe wie bvg etc.
So neu ist der Trend also nicht…
@Anhalter42: Das Problem ist, dass diese Seiten zwar eigentlich viel besser auf das Thema zugeschnitten sind (ich finde z.B., dass brizzl den Gedanken super umsetzt), dass sie aber wahrscheinlich nur einen Bruchteil der User im Vergleich zu facebook haben?
Wenn sie die kritische Masse an Usern aufbauen könnten, wären die spotted-Seiten wahrscheinlich gar nicht mehr eine ernsthafte Alternative, weil sie viel besser auf das Suchen-Wiederfinden-Thema passen.