Die Tür des neuen Fiat 500 3+1 öffnet sich gegenläufig, sodass man gemeinsam mit der Beifahrertür einen besonders breiten Einstieg schafft. Sie lässt sich nicht alleine öffnen – aus Sicherheitsgründen, sagt Fiat. Der Hersteller hatte nicht nur das bessere Beladen des Kleinwagens im Sinn, sondern auch den einfacheren Zugriff auf Kleinkinder im Fond. In seiner Pressemitteilung betont er, dennoch Stil und Größe des elektrischen Retro-Mobils beibehalten zu haben. Fiat erhielt im Sommer den Red Dot Award für das Design des 500. Der Eingriff kostet den 3+1 die B-Säule auf der Beifahrerseite und er wiegt leer 30 Kilogramm mehr als sein Bruder. Auswirkungen auf Fahreigenschaften und Verbrauch soll es nicht geben.
3 Ausstattungsvarianten
„La Prima“, „Passion“ und „Icon“ heißen die drei Editionen des 3+1-Modells. La Prima ist die Einstiegsvariante, die mit 87-Kilowatt-Motor bis zu 150 km/h schnell fährt. Dessen Batterieleistung liegt bei 42 Kilowattstunden und darf mit 85 Kilowatt aufgeladen werden. 320 Kilometer Reichweite soll der Stromspeicher besitzen, für den Stadtverkehr gibt Fiat sogar 460 Kilometer an.
Zusätzlich erhalten die La-Prima-Modelle Voll-LED-Scheinwerfer, eine Klimaautomatik und das Uconnect-5-Navigationssystem. Optisch setzt Fiat auf zweifarbige 17-Zoll-Felgen und Lenkräder sowie Fiat-Monogramme in den Sitzen. Der Hersteller spendiert dieser Variante eine Reihe von Assistenzsystemen und proklamiert: „Zum ersten Mal besitzt ein Stadtauto autonomes Fahren der Stufe zwei.“
Die Versionen Passion und Icon unterscheiden sich von La Prima in Ausstattungsdetails wie Felgen und Innenraum. Dabei erhält die Icon-Reihe die wertigsten Materialien und on top den Cinerama-Touchscreen mit 10,25-Zoll-Diagonale. Die anderen Editionen nehmen mit einem Sieben-Zoll-Screen vorlieb.
Zugleich präsentierte Markenchef Olivier François die Basisausstattung „Action“ für den Zweitürer und das Cabrio. Die neue Karosserie-Version will Fiat in dieser Variante allerdings nicht anbieten. Der Action-Motor leistet 70 Kilowatt und soll das Gefährt in 9,5 Sekunden auf 100 km/h beschleunigen. Die Höchstgeschwindigkeit hat Fiat bei 135 km/h abgeriegelt. Die Batterie fasst 23,8 Kilowattstunden. Sie reiche bei WLTP-Rechnung 180 Kilometer und im Stadtverkehr 240 Kilometer weit, so der Hersteller. Der Akku lasse sich maximal mit 50 Kilowatt aufladen, damit brauche man für 50 Kilometer weniger als zehn Minuten. Die Action-Variante sei für diese tägliche Strecke ausgelegt, für junge Städter mit einem hektischen Lebensstil.
Raten ab 99 Euro
Fiat betont die Fähigkeiten seines Uconnect-5-Systems und nennt die Spracherkennung natürlicher Sprache als Höhepunkt. Sie startet, nachdem sie mit den Worten „Hey Fiat“ dazu aufgefordert wurde. Zudem mache das System den Wagen zu einem WLAN-Hotspot für bis zu acht Geräte.
Fiat legt ein spezielles Finanzierungsprogramm für die offiziell New 500 Full Electric genannte Reihe auf. Europaweit sollen Minimal-Raten ab 99 Euro pro Monat den Einstieg in die Elektromobilität erleichtern. Auch Leasing, der konzerneigene Pay-per-Use-Dienst Leasy Miles, ein Carcloud-Abomodell und Carsharing-Angebote unter dem Namen Leasysgo! haben dieses Ziel.
Bereits im Sommer gab Fiat-Chrysler die Preise für die La-Prima-Version der beiden herkömmlichen Modelle bekannt: Demnach liegt der Preis der Limousine bei rund 35.000 Euro UVP, beim Cabrio bei fast 37.000 Euro. Einen Preis für das neue 3+1-Modell oder die Basisvariante Action hat das Unternehmen noch nicht genannt. Preise aus dem Ausland geben jedoch eine Orientierung: In Großbritannien bewegt sich die Preisspanne des New 500 zwischen 25.000 Euro (Action) und 33.000 Euro (La Prima). Italienische Seiten melden Preise zwischen 25.900 Euro (Action) und 31.200 Euro. Staatliche Subventionen müssen von diesen Preisen abgerechnet werden. Die neuen Modelle sollen Ende diesen Jahres beziehungsweise im Laufe des Frühjahrs 2021 auf den Markt kommen.
Update vom 27. Oktober 2020: Deutsche Preise veröffentlicht
Interessenten können ab sofort die neuen Modelle des voll-elektrischen Fiat 500 für mindestens 22.966 Euro bestellen. Der Preis enthält die Mehrwertsteuer, jedoch keine Umweltprämie. Mit anderen Worten steigt der Einstiegspreis des Basismodell „Action“ ab nächstem Jahr auf 23.560 Euro. Die konzerneigene FCA-Bank bietet eine Finanzierung mit 4,99 Prozent effektivem Jahreszins an. Den Zeitraum und die Anzahlung lässt sich dabei selbst wählen. Im Konfigurator stehen zudem die bereits bekannten Preise und Ausstattungen für die Varianten Passion (Ab 26.865 Euro), Icon (ab 28.815 Euro) und La Prima (ab 34.020 Euro).
Der neue Fiat 500 3+1 besitzt eine eigene Seite bei Fiat, auf der das Modell in der Passion-Ausstattung 28.815 Euro kostet. Die Version „Icon“ startet bei 30.764 Euro.
Besteller sollen ihre Autos noch innerhalb diesen Jahres erhalten. Leasing- und Car-Sharing hat der Fiat-Chrysler-Konzern noch nicht veröffentlicht. Wer erstmal virtuell einsteigen möchte, kann dies laut Fiat mit der Gratis-App Fiat GOe Live tun. Neben dem Wagen erklärt und berechnet sie Vorteile nachhaltiger Mobilität.