Ford-Händler brauchen bald Erlaubnis vom Konzern, um Elektrofahrzeuge zu verkaufen
Auf einer Konferenz mit dem Händlernetzwerk von Ford in den USA hat das Unternehmen bekannt gegeben, wie es künftig mit den Verkäufen ihrer Elektrofahrzeuge verfahren will. Ford-Händler, die E-Autos der Marke anbieten wollen, müssen dafür bis zu 1 Millionen US-Dollar investieren. Das berichtet Electrek, die auf der Veranstaltung präsent waren.
Um weiterhin Elektroautos wie den Mustang Mach-E und den Ford F150-Lightning verkaufen zu können, müssen die Händler bald einige Bedingungen erfüllen. Nur wenn diese erfüllt sind, werden sie offiziell „Model e Zertifiziert” oder “Model e zertifizierte Elite.” Ohne Zertifizierung dürfen die Händler ab dem 1. Januar 2024 nur noch Benziner und Dieselfahrzeuge verkaufen.
Diese Voraussetzung müssen erfüllt sein
Damit die Händler weiterhin EVs verkaufen können, müssen sie ein Training absolvieren, bei dem sie alles über die Stromer lernen, damit sie dieses Wissen an die Kunden weitergeben können.
Dazu müssen sie die Fahrzeuge auch an ihre Kunden bis vor die Haustür liefern und Kunden einen elektrischen Leihwagen anbieten können. Am wichtigsten für Ford ist aber die Ladeinfrastruktur.
Jeder Händler, der E-Autos anbietet, muss über eigene Schnelllader verfügen. Laut Ford lebt 96 Prozent der US-Bevölkerung weniger als 32 Kilometer von einem Ford-Händler entfernt. 85 Prozent sind sogar nur rund 15 Kilometer vom nächsten Händler entfernt.
So will Ford sicherstellen, dass Käufer der E-Autos über Ladeinfrastruktur in der Nähe verfügen, auch wenn sie das Auto nicht zu Hause laden können.
Investitionen werden fällig
Ford schätzt, dass die Händler rund 500.000 US-Dollar in einen öffentlich verfügbaren Schnelllader mit mindestens 120 Kilowatt investieren müssen. Dazu brauchen sie noch eine Ladestation für die Werkstatt, um zertifiziert zu werden. Mit diesen zwei Ladern hätte der Händler die Infrastruktur-Ziele erfüllt, um zertifiziert zu werden.
Wenn Händler Elite-Status erreichen wollen, sind mindestens drei Ladesäulen nötig. Dafür schätzt Ford die Investitionssumme auf mindestens 900.000 US-Dollar. Elite-Händler sind nicht auf den Einzelhandel beschränkt.
Die Händler können sich bis zum 1. Januar 2024 entscheiden, ob sie ein Zertifikat erhalten wollen oder nicht. Wollen sie in der ersten Runde noch nicht investieren, haben sie 2027 noch einmal eine Chance dazu.
Noch vor ein paar Monaten teilte Ford CEO Jim Farley allerdings die Vision, dass Verkäufe von Ford zu 100 Prozent online stattfinden sollen.