The Founder statt The Sims: Web-Game macht euch zum Startup-Gründer
(Screenshot: the Founder)
Von einem kleinen Startup zum mächtigen Weltkonzern: Diesen Weg versuchen Spieler im kostenfreien Online-Game The Founder zu gehen. Zu Beginn des Spiels legt ihr fest, ob euer Startup mit Hardware oder als Web-Dienst Geld verdienen soll. Anschließend wählt ihr einen Gründerkollegen aus, und schon kann die Arbeit in eurer virtuellen Wohnung, die vorerst als Büro dienen muss, beginnen.
Ihr entwickelt immer neue Produkte, mit denen ihr dann in Form eines Mini-Spiels Marktanteile erringen müsst. Gleichzeitig baut ihr eure Firma immer weiter aus, stellt neue Mitarbeiter ein, und versucht sie mit mehr oder minder albernen Anreizen glücklich zu machen. Anfangs wirkt The Founder mit all seinen Buzzwords und Anspielungen wie eine eher mittelmäßig gelungene, letztlich aber harmlose Parodie auf den Startup-Alltag. Das ändert sich jedoch im Verlauf des Spiels.

Trotz bunter Spielegrafik: The Founder übt sich an ernster Kritik. (Screenshot: the Founder)
Je länger ihr The Founder spielt, desto beeindruckender und phantastischer wird die Technologie, die eure Firma entwickelt. Dabei hat euer Handeln teilweise dramatische Folgen für die virtuelle Spielwelt. So treiben eure Hardware-Fabriken den Klimawandel voran, bis es zu Überschwemmungen kommt und eure Finanzprodukte haben Einfluss auf die weltweiten Märkte.
Irgendwann baut ihr intelligente Roboter, die billiger und effizienter sind, als menschliche Angestellte. Außerdem wird es für euch im Spiel auch irgendwann unumgänglich, durch Lobbyarbeit die Politik zu euren Gunsten zu beeinflussen. All diese Entscheidungen müsst ihr treffen, allerdings bleibt euch auch nicht viel anderes übrig, da euer Verwaltungsrat ein konstantes Wachstum von euch erwartet.
Spätestens hier wird klar, dass Entwickler Francis Tseng mehr als nur eine harmlose Parodie im Sinn hatte. Dabei hat Tseng genug Zeit in der Welt der Startups verbracht: Nach seinem Abschluss in kognitiver Neurowissenschaft verbrachte er ein Jahr bei einem Startup in Beijing und zog anschließend ins Silicon Valley.
„Technologie ist wirklich, wirklich mächtig aber ihre Effekte auf die Welt sind abhängig vom Kontext, in dem sie entwickelt und eingesetzt wird“, sagt Tseng gegenüber dem US-Magazin Fast Company. Er fügt jedoch hinzu, dass er nicht unbedingt möchte, dass sich Gründer wegen ihm schlecht fühlen. Er hoffe vielmehr, dass sich die Tech-Branche einfach etwas kritischer mit den Auswirkungen ihrer Arbeit beschäftigt.
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