Übers Wochenende war eine Landschaftsgärtnerei namens Four Seasons Total Landscaping zu einem der derzeit populärsten Memes des Internets geworden. Die Gärtnerei in einem Industriegebiet Philadelphias, die sich in direkter Nachbarschaft zu einem Sexshop, einem Krematorium und einem Gefängnis befindet, war am Tag der Abwahl Donald Trumps von Mitarbeitern seiner Kampagne für eine Pressekonferenz gebucht worden. Die Gründe für die kuriose Auswahl der Lokalität sind weiterhin unklar. Am wahrscheinlichsten ist es, dass Four Seasons Total Landscaping mit dem gleichnamigen Luxushotel verwechselt wurde.

Bei der Gestaltung der Feierlichkeiten anlässlich des Wahlsiegs Joe Bidens hatten sich Anhänger der Demokraten übers Wochenende durchaus kreativ gezeigt. Dabei war wahrscheinlich niemand kreativer als eine Gruppe Furries. Furries sind Menschen, die in Tierkostümen herumlaufen. Einer von ihnen, der Youtuber und Virtual-Reality-Fan Coopertom, hat die memewürdige Pressekonferenz am Sonntag in Virtual Reality nachgestellt und dazu eingeladen, den virtuellen Raum für eine Furry-Wahlsiegparty zu nutzen.

Zur Erstellung des Raums nutzte er einen Online-VR-Simulator namens VR-Chat. In VR-Chat können User eigene VR-Welten entwerfen, die dann von ihnen selbst und anderen Nutzern besucht werden können. Betreten wird eine solche virtuelle Welt mittels eines selbstgewählten Avatars. Die Avatare können die Nutzer individuell gestalten – wer als anthropomorpher Hase oder Panda auftreten will, kann das in VR-Chat ganz einfach tun.

Die Szenerie der Pressekonferenz vor einem Garagentor, bei der Rudy Giulianis Rede von der Nachricht unterbrochen wurde, dass Trump die Wahl verloren habe und dieser den Demokraten daraufhin Wahlbetrug unterstellte, ist jetzt in VR verewigt. Es kostete Coopertom insgesamt fünf Stunden Arbeit, alles detailgetreu nachzubilden. Zu finden ist der Raum in VR-Chat unter dem Untertitel „A great place for a press conference“.

Wie der Raum in Zukunft genutzt werden soll, ist noch nicht ganz klar. Viele der Furries, die Coopertoms Einladung am Sonntag gefolgt waren, hatten sich begeistert von der Detailgetreue seiner Nachbildung der Gärtnerei gezeigt. Wie The Verge berichtet, hatten einige in Erwägung gezogen, das Podium für eine Rede zu nutzen. Am Ende mündete die Veranstaltung jedoch im Abfeuern eines virtuellen Feuerwerks. Am Montag nahm der VR-Künstler dann noch eine kleine Design-Änderung am Garagentor der Gärtnerei vor: „Ich konnte mir diesen Namen einfach nicht länger antun“, begründet er die Anpassung in einem Tweet.