Activison Blizzard: US-Behörde will Microsoft-Übernahme verhindern
Die FTC befürchtet, dass Microsoft mit der Übernahme Wettbewerber unterdrücken könnte. „Microsoft hat bereits gezeigt, dass sie ihren Konkurrenten Inhalte vorenthalten wollen und können“, sagte FTC-Direktorin Holly Vedova in einem offiziellen Statement.
„Wir wollen Microsoft daran hindern, Kontrolle über das führende unabhängige Spielestudio zu erlangen und es einzusetzen, um dem Wettbewerb in mehreren dynamischen und schnell wachsenden Spielemärkten zu schaden.“
Microsoft startete Kampagne
Als die Übernahmepläne im Januar auf den Tisch kamen und weltweit Aufsichtsbehörden begannen, sich damit zu befassen, startete Microsoft eine Kampagne, um den Deal voranzutreiben.
Der US-Konzern veröffentlichte hierfür Kommentare im Wall Street Journal, traf sich mit Gesetzgebern und unterzeichnete einen Zehnjahresvertrag zur Veröffentlichung von „Call of Duty“, dem Flaggschiff-Spiel von Activision Blizzard, für Nintendo und Switch. Doch die Zweifel an Microsoft blieben.
Das sind die Sorgen der FTC
Die beliebtesten Spiele von Activision Blizzard werden von Hunderten Millionen Menschen auf der ganzen Welt auf verschiedenen Plattformen gespielt – darunter PCs, Handys und Videospielkonsolen.
Die FTC ist der Ansicht, dass Microsoft seine Spiele exklusiv für seine eigenen Plattformen wie die Xbox-Konsolen anbieten und die Spieler:innen zwingen könnte, seine Produkte und Dienste zu nutzen, wenn die Übernahme klappen sollte.
„Mit der Kontrolle über die Blockbuster-Franchises von Activision hätte Microsoft sowohl die Mittel als auch das Motiv, den Wettbewerb zu schädigen“, erklärte die FTC.
So reagierte Microsoft
In einer Erklärung gegenüber der Nachrichten-Website The Register sagte Microsoft-Präsident Brad Smith: „Wir glauben weiterhin, dass dieser Deal den Wettbewerb erweitern und mehr Möglichkeiten für Spieler und Spieleentwickler schaffen wird.“
Microsoft habe sich seit dem ersten Tag verpflichtet, „Wettbewerbsbedenken auszuräumen“, und habe der FTC noch Anfang dieser Woche Zugeständnisse angeboten, erklärte er. „Obwohl wir daran glaubten, dem Frieden eine Chance zu geben, haben wir volles Vertrauen in unsere Position und begrüßen die Gelegenheit, unseren Fall vor Gericht zu bringen.“