Vermarktet werden die Apps als Möglichkeit, die Smartphone-Aktivitäten von Kindern oder Erwachsenen, die dem zugestimmt haben, zu monitoren. In der Realität wird sogenannte Spyware jedoch häufig von Stalker:innen und Missbrauchenden eingesetzt, um ihre ahnungslosen Opfer auszuspionieren. Dem will eine US-amerikanische Behörde jetzt einen Riegel vorschieben.
Spyware-Anbieter wird aus Branche ausgeschlossen und muss Daten löschen
Wie die Federal Trade Commission am 1. September 2021 angeordnet hat, dürfen der Spyware-Anbieter Support King mit der App Spyfone und sein CEO Scott Zuckerman nicht mehr in der Überwachungstechnik-Branche aktiv sein. Zudem muss das Unternehmen alle heimlich angesammelten Daten löschen.
Die Behörde wirft Spyfone vor, heimlich Daten zu zurückgelegten Wegen, der Smartphone-Nutzung und Onlineaktivitäten gesammelt zu haben. Zusätzlich mangele es der App an „grundlegenden Sicherheitsmerkmalen“, sodass sie auch ein Einfallstor für Hacker:innen, Identitätsdiebstahl und sonstige Cyberangriffe sei. Spyfone soll Nutzer:innen außerdem Tipps gegeben haben, wie sie die App auf einem Gerät verstecken können, sodass das Opfer nicht mitbekommt, dass es überwacht wird.
„Spyfone ist ein dreister Markenname für ein Überwachungsbusiness, das Stalker:innen dabei geholfen hat, private Informationen zu stehlen“, erklärt Samuel Levine, Acting Director der Verbrauchendenschutzabteilung des FTC. Bei Spyfone selbst klingt das freilich anders: In Anbetracht all der „Gefahren in unserer vom Internet bestimmten Welt“ könnten Nutzer:innen die App einsetzen, um „besser auf die Familie und ihre Lieben aufzupassen“.