Neue Mitarbeiter: 3 Gründe, wieso Gamer oben auf der Hiring-Liste stehen sollten
Die plötzliche Umstellung auf das Arbeiten aus dem Homeoffice war einerseits eine Herausforderung für viele Unternehmen. Gleichzeitig etablierte diese Neuorientierung eine Arbeitsweise, wie wir sie vermutlich noch lange nach der Wiedereröffnung der Büros beibehalten werden. Doch das Management von Remote-Mitarbeitern ist komplex und der Aufbau des richtigen Teams eine grundlegende Voraussetzung für den Erfolg des Homeoffice-Konzepts.
Entsprechend wichtig ist es, dass Führungskräfte sich nicht nur auf die Talente konzentrieren, die sie aktuell brauchen. Sie müssen vor allem das Wachstum des Unternehmens in Zukunft berücksichtigen und die Menschen einstellen, die die positive Entwicklung der Organisation vorantreiben können. Konkrete Fähigkeiten, wie die Beherrschung einer Fremdsprache oder der sichere Umgang mit cloud-basierten Tools, sind dabei wichtig.
Aber mit zunehmender räumlicher Distanz zwischen Kunden und internen Teams werden auch Soft Skills immer entscheidender: Digitale Kommunikation, Verantwortungsbewusstsein und das selbstständige Setzen und Erreichen von Zielen sind wesentliche Erfolgsfaktoren. Menschen, die regelmäßig Computerspiele spielen, bringen hervorragende digitale Fähigkeiten mit und sind daher inzwischen eine gefragte Zielgruppe für Arbeitgeber. Sogar die britische Royal Air Force rekrutiert Gamer aus diesem Grund.
Digitale Kommunikationsfähigkeiten
Gamer sind seit den Anfängen des Internets Meister der Kommunikationsplattformen und treffen sich in Onlineforen wie Reddit, auf Discord oder Slack. Sie wechseln problemlos zwischen unterschiedlichen Anwendungen, Kommunikationsstilen und Zielgruppen – eine Fähigkeit, die moderne Mitarbeiter vor allem dann benötigen, wenn mehr Kundeninteraktionen in sozialen Medien und anderen Kanälen stattfinden.
Digitale Kommunikationsfähigkeiten sind jedoch nicht nur für potenzielle Kunden wertvoll. Wer häufig teambasierte Spiele spielt, kennt das Gefühl, mit einem fantastischen Kollegen zusammenzuarbeiten, der feindliche Standorte anpingt, auf Ressourcen hinweist oder Strategien entwickelt, um das Team auf dem Weg zum Sieg zu unterstützen. Genau diese agile, direkte und zielorientierte Kommunikation ist auch zwischen Geschäftsbereichen und Abteilungen Gold wert.
Kreative Problemlösung
Ungewöhnliche Problemlösung mithilfe von kreative Herangehensweisen liegt insbesondere Spielern von Puzzles, Strategie-, Plattform- und Rollenspielen – wie beispielsweise „Das Schwarze Auge“ oder „Die Siedler von Catan“. Sie besitzen die Fähigkeit, Herausforderungen aus verschiedenen Blickwinkeln anzugehen und neue Tools einzusetzen, um ans Ziel zu gelangen. Führungskräfte suchen häufig nach Mitarbeitern, die genau solche Denkmuster nutzen – vor allem wenn sich Strategien häufig ändern und stets neue Wege gefunden werden müssen, um Kunden zu erreichen.
Vom Game zum Job – Durch diese Videospiele habt ihr euren Beruf entdeckt:
Ein zentraler Bestandteil der Problemlösung ist die sogenannte Produktmanager-Mentalität: Dabei liegt der Fokus immer auf der Lösung des Problems, die entweder durch den Einsatz vorhandener Tools erreicht werden kann oder indem der Mitarbeiter neue Tools entwickelt. In Ressourcen-Spielen gehen Gamer genau so vor. Diese Herangehensweise kann nicht nur dazu beitragen, Probleme schneller zu lösen, sondern auch einem Team dabei helfen, Produkt- oder UX-Herausforderungen zu identifizieren und so die Customer-Experience zu optimieren.
Besonders komplexe Spiele erfordern von Gamern enorme Problemlösungskompetenzen. Tatsächlich leitete ein „Eve“-Online-Gamer im Spiel ein raumfahrendes Asteroiden-Bergbauunternehmen und gründete später mit diesen Erfahrungen sein eigenes reales Unternehmen. Daher lohnt es sich, im Vorstellungsgespräch konkret nachzufragen, welche Art von Spielen der Kandidat spielt.
Gemeinsamer Fokus auf Wachstum
Insbesondere in der Homeoffice-Arbeitswelt mit verteilten Teams müssen Führungskräfte sich darauf verlassen können, dass ihre Mitarbeiter die gemeinsamen Ziele erkennen, daraus eigene Maßnahmen ableiten und sie unabhängig von ständiger Kontrolle umsetzen. Für Spieler, die es gewohnt sind, aktiv nach Herausforderungen zu suchen, um mittels Erfahrungspunkten das nächste Level zu erreichen, ist das ein ganz natürlicher Prozess. In diesem Kontext stellt sich schnell heraus, wer sowohl kurz- als auch langfristig denken kann, um auf Kurs zu bleiben.
Neben der Zielorientierung ist auch Teamarbeit ein wichtiger Erfolgsfaktor – gerade dann, wenn nicht alle im gleichen Büro sitzen, sondern jeder aus seinem eigenen Homeoffice arbeitet. Besonders teambasierte Spiele wie beispielsweise „League of Legends“ oder „Overwatch“ bringen den Spielern schnell bei, wie sie Strategien entwickeln, Taktiken an neue Szenarien anpassen und dabei das zur Verfügung stehende Team sowie die Stärken jedes Einzelnen gezielt nutzen.
Im Unternehmen ist Wachstum in der Regel Mannschaftssport: Wenn Führungskräfte die natürlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten ihrer Mitarbeiter kennen und richtig einsetzen, können sie auf Mikromanagement verzichten und gewinnen mehr Zeit für strategische Themen.
Nutzen der Spielkultur für das gesamte Unternehmen
Nicht nur mit Blick auf einzelne Neueinstellungen ist der Vergleich mit der Gaming-Welt interessant. Auch für die gesamte Unternehmenskultur kann das Spielen enorme Fortschritte bedeuten. Unternehmen mit einer gelebten Spielkultur sind offen für neue Ideen, kreative Lösungsansätze und unkonventionelle Wege. Außerdem fördern gemeinsame Spiele die zwischenmenschlichen Verbindungen. Eine Studie von Forschern der Brigham Young University ergab, dass Teams, die zusammen spielen, eine Produktivitätssteigerung von bis zu 20 Prozent erreichen können.
Unternehmen, die ihre Teams auf langfristige Remote-Arbeit ausrichten wollen und gleichzeitig Wachstum und Entwicklungsziele ins Auge gefasst haben, sollten also Gamer als potenzielle Kandidaten in Betracht ziehen. Sie wissen, wie man digital zusammenarbeitet, kommuniziert und eine gemeinsame Kultur lebt, auch ohne sich persönlich zu sehen.
Endlich bin ich mal zu etwas nütze